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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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den Staaten entgegen nach Süden dampften, bestätigten sich beim tieferen Vorstoß in die Arabische See die schlimmsten Meldungen. Das GPS-Navigationssystem versagte. Dies und der Mangel an Seekarten zwangen den Kommandanten der Pecos , den Kurs nach Westen zu wechseln und mehr oder weniger ständig an der afrikanischen Küste entlangzufahren. Piraten waren schon vor dem Auftreten der Untoten ein Problem in der Region am Horn von Afrika gewesen, doch nun waren sie eine Macht auf Augenhöhe.
    Lange bevor die Pecos etwas von Afrika sah, wurde sie angegriffen.
    Das beweglichere Piratenschiff kam durch das wechselhafte blaue Gewässer schnell näher. Als es in Schussweite war, feuerten von Menschen bediente Maschinengewehre auf die Pecos und zielten knapp über der Wasserlinie aufs Heck. Zum Glück für die Pecos und ihre Mannschaft waren die Piraten keine ausgebildeten Schützen.
    Doc, Billy und der Geschützoffizier des Schiffes machten das Piratenschiff mit einer Salve sauber gezielter Schüsse platt. Immer wenn über einem Laufsteg ein Kopf auftauchte, um ein MG zu bemannen oder durch ein Bullauge zu schauen, sorgte Billy dafür, dass seine Lichter ausgingen. Das Schiff ergab sich bald der überlegenen Feuerkraft der Pecos und wurde geentert.
    Doc erinnerte sich, wie Billy und er vor vielen Monaten an Bord des Schiffes gegangen waren. Es war eines der Dinge, die man, wenn überhaupt, nur schwer vergessen konnte.
    »Sieh dir das an, Doc.« Billy deutete auf einen fast zwei Meter hohen Schuhstapel, der am Bug des Schiffes lag.
    »Schauen wir uns doch mal im Laderaum um«, sagte Doc in der Hoffnung, dass sein Instinkt ihn trog.
    »Chief, machen Sie mal die Luke auf. Billy und ich sind gern bereit, alles einzusprühen, was da unten rumkriecht.«
    »Aye, Sir.«
    Der Geschützoffizier öffnete mit einem Ruck die Luke und enthüllte der Sonne Afrikas eine abscheuliche, zum Himmel stinkende Grube. Es roch so übel, dass er die Luke würgend wieder zufallen ließ. Bevor er den zweiten Versuch machte, kippte er eine Feldflasche über seinem Gesicht aus und bedeckte seinen Mund mit seinem Halstuch.
    Doc trat an den Rand der Luke.
    Der Laderaum war voll mit halb nackten barfüßigen Untoten. Sie streckten die Hände dem Licht entgegen, als bäten sie um Hilfe. Doc spürte die aus dem Laderaum hochsteigende Hitze der siedenden und aufgedunsenen Leichen. Die Männer untersuchten den Rollenraum und den über der Luke angebrachten Flaschenzug; er stank ebenfalls und war von in der Sonne bratenden menschlichen Überresten bedeckt. Sein Zweck war klar.
    Nachdem die Piraten ihre Opfer ausgeraubt, entkleidet, ihnen die Schuhe weggenommen und die Goldzähne gezogen hatten, hatten sie sie in die Grube hinabgelassen. Die Briganten hatten den Laderaum gewiss auch dazu verwendet, um Gefangene einzuschüchtern, damit sie verrieten, wo ihre Wertsachen versteckt waren. Doc, Billy und der Geschützoffizier verurteilten die überlebenden Piraten und exekutierten sie. Bevor sie die unter Deck befindlichen Ventilklappen öffneten und das Piratenschiff versenkten, wurde für die Toten an Bord ein Gottesdienst abgehalten.
    Seitdem waren Monate vergangen, doch die Erinnerung an den grauenhaften finsteren Laderaum war nicht verblasst.
    Als Doc und Billy in das texanische Ödland hinausrollten, war kein Mond zu sehen. Solange sie außerhalb der Umzäunung waren, saßen Disco und Hawse aus Sicherheitsgründen am Funkgerät. Während der Einsatzbesprechung, bevor sie an Bord der C-130 gegangen waren, hatte man der Kampfgruppe Phoenix auch Kartenmaterial gegeben, das die Position jener abgeworfenen Ausrüstungsgegenstände verzeichnete, die für den ehemaligen Hotel-23-Kommandanten bestimmt gewesen waren.
    Auf der Grundlage dessen, was von anderen Abwürfen geborgen worden war, nahm Doc an, dass diese Gerätschaften seinem Team nützlich sein und vielleicht auch das erhellen konnten, was die Berichte der Aufklärung nicht verrieten: die Identität der Organisation, die für die Abwürfe gesorgt und das schreckliche Lärmchaos erzeugt hatte, unter dem die früheren Bewohner von Hotel 23 hatten leiden müssen.
    Laut dieser Einsatzbesprechung waren die zuvor geborgenen Gerätschaften ziemlich hoch entwickelt gewesen. In einem Bericht wurden sie als »der gegenwärtigen Technik um zehn Jahre voraus« und »Dinge, die man vielleicht in einer Geheimdienst-Chefetage in Planung hat« klassifiziert.
    Die Befehle der Kampfgruppe Phoenix waren

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