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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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mögliche Unterschlüpfe und Ausweichrouten für den Fall, dass sich eine Horde an ihre Fersen heftete oder ein lebendiger oder untoter Gegner ihnen folgte. Als Doc an die Einsatzbesprechung dachte, fiel ihm noch etwas ein: Bleibt von Straßen weg. Es ist in Ordnung, sie als Landmarkierung zu nutzen, aber nähert euch ihnen nur bis auf fünfundzwanzig Meter. Straßen sind einfach nicht sicher. Die Toten versammeln sich dort.
    Auch die Informationen des ehemaligen Hotel-23-Kommandanten waren sehr nützlich. Einige entsprangen einfach gesundem Menschenverstand, kamen Doc aber sehr gelegen. Die Berichte enthielten wertvolle Informationen, die seinem Team nützlich waren, etwa die detaillierte Schilderung des Hubschrauberabsturzes des Kommandanten und sein anschließender Rückmarsch hierher. Bei der Lektüre hatte Doc zahlreiche interessante Denkmuster in der Einstellung des Mannes und seiner Überlebensmethodik gefunden.
    Es war fast Mitternacht. Sie hielten sich an ihre festgelegte Route. Doc wollte nicht das Risiko einer Entdeckung durch die unbekannten Kräfte eingehen, die Hotel 23 angegriffen hatten. Dies bedeutete, dass ihre Funkgeräte ausgeschaltet waren und keine rundstrahlende Hochfrequenzverbindung bestand. Die am Hotel 23 stehende Hochgeschwindigkeitseinheit entzog sich jeder Entdeckung, wenn man Funkdisziplin hielt, doch ihre Motorola-Bursteinheiten waren leicht abhörbar und unterlagen der Richtungsfindung durch einfachste FA-Sammler.
    Dies war der Grund, warum Doc so dicht an der geplanten Route blieb. Waren Billy und er nicht im Morgengrauen zurück, würden Disco und Hawse den Bunker zusperren, ihrer Spur zum Einbruch der nächsten Dunkelheit folgen und sie suchen.
    Doc war nicht begeistert, dass er nichts über die Natur dieses Ortes und anderer auf der Karte markierter Abwürfe wusste, doch Auftrag war Auftrag.
    »Pssst«, machte Billy.
    Mittels Handzeichen teilte er Doc mit, hinter einem großen Haufen Trümmer in Deckung zu gehen. Ein Sturm hatte ihn zusammengetragen. Doc kam der Aufforderung ohne zu zögern nach, und Billy folgte ihm, wobei er sich geduckt rückwärts bewegte. Sie hatten sich kaum versteckt, als ein Heulen und Stöhnen hörbar wurde. Es war ein Gebell wie ein nächtlicher Dämonenchor zu Halloween.
    »Es sind mindestens hundert«, sagte Billy leise zu Doc.
    »Unmöglich, Billy. Ich würde sagen, es sind ungefähr hundertvier.«
    Billy boxte Doc spontan fest gegen den Arm, sodass Doc sich, um nicht aufzuschreien, auf die Zunge beißen musste.
    »Danke, Arschloch.«
    »Kein Problem, Dummfick.«
    »Wir sind noch ungefähr einskommafünf von der Abwurfstelle entfernt«, meinte Doc.
    Billy erwiderte lächelnd: »Nee, weiter. Ich würde sagen, es sind hundert Meter mehr.«
    Sie blieben hinter ihrer Deckung, bis die Untotenhorde vorbei war. Als sie sich weit genug entfernt hatte, kam Doc hervor und überquerte die Straße dort, wo die Biester gerade noch gewesen waren. Der Wind blies ihre leiser werdenden hungrigen Töne vor sich her.
    USS Virginia
    Der einzige Mensch an Bord, der weiß, dass ich Tagebuch führe, ist Saien. Trotzdem empfinde ich bei der Dokumentation mancher Dinge die Besorgnis, es könnte verloren gehen oder gestohlen werden. Es ist noch nicht lange her, da wurden Saien und ich mit gewissen historischen und gegenwärtigen Tatsachen bekannt gemacht, die, wenn sie stimmen, zumindest für mich alles ändern. Man hat mir erzählt, dass die Vereinigten Staaten im Besitz eines großen Teils eines Raumfahrzeugs sind, das in den 1940er-Jahren zusammen mit den Leichnamen von vier außerirdischen Lebewesen geborgen wurde. Mein erster Gedanke war: Was für ein dämlicher Scheiß. Beim nochmaligen Nachdenken dachte ich: Ganz schön gerissen, die Sache mit den Wetterballontrümmern am Absturzort bei Roswell, um die Aufmerksamkeit von der echten Absturzstelle in Utah abzulenken.
    Das Raumschiff wurde angeblich von Wissenschaftlern im Auftrag der Regierung untersucht, bis sie in den 1950er-Jahren technisch nicht mehr weiterwussten. Niemand konnte die Technologie hinter den grundlegenden Schaltschemata, Laser- und nicht einsehbaren sonstigen Eigenschaften erschließen. In dem Wissen, nur einen Bruchteil von dem entschlüsselt zu haben, was die Gerätschaften wirklich konnten, wandte man sich an den militärisch-industriellen Komplex.
    Laut dem, was ich heute erfahren habe, war das Fahrzeug mehr als sechzig Jahre im Besitz der Firma Lockheed Martin, die daraufhin riesige technische

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