Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

passen alle nicht. Aber ich weiß genau, dass sie noch gültig sind.«
    »Ob die Vögel schon ausgebrannt sind?«, sagte Rex. Er meinte die Satelliten am Himmel.
    »Nein, abgestürzt sind sie nicht. Ich kann hier Wartungssignale sehen. Hier, schauen Sie mal, Sir.« Commie deutete auf einen Bildschirm voller rasender Zahlen; er hätte geradewegs aus Matrix stammen können.
    »Ich hab keine Ahnung, was das bedeuten soll«, sagte Huck.
    »Du kennst wahrscheinlich nicht mal deine Sozialversicherungsnummer«, ätzte Rico. »Also halt die Klappe.«
    »Wenigstens hab ich eine, Blödmann.«
    Rex war der Meinung, dass der Komödie damit genug getan war. »Wenn ihr unbedingt meint, ihr müsstet Witze reißen, denkt an Griff. Glaubt ihr, dass der jetzt auch Witze reißt?«
    »Nee, der ist wahrscheinlich wieder auf dem Boot und liegt in einer warmen Koje«, sagte Huck.
    »Das hoffe ich auch«, erwiderte Rex und erdolchte Huck mit einem Blick.
    »Wie ist die Lage, Commie? Wir müssen einen Beschluss fassen.«
    »Ich sage Ihnen, Sir, dass die Dinger noch da oben kreisen. Sie funktionieren, weil ich sehe, dass sie den grünen Wartungscode senden.«
    »Damit ist meine Frage nicht beantwortet.«
    »Okay.« Commie setzte zu einer Erklärung an. »Ich weiß nicht genau, wie ich es ausdrücken soll, ohne wie ein Verschwörungstheoretiker zu klingen, aber ich habe so etwas schon mal gesehen. Vor einigen Jahren übernahm die NRO die Kontrolle über die Vögel, um ein paar Diagnosen zu stellen, die man allerdings niemandem erzählt hat. Einige von uns kleinen Wichten haben nichts davon mitgekriegt. Es sieht so aus, als wäre die Außensteuerung ausgesperrt, als würden die Vögel schon wieder genau so gelenkt. Ich glaube nicht, dass wir an sie rankommen können.«
    »Das ist ja ’ne schöne Scheiße«, murmelte Rex.
    »Es gibt aber auch gute Nachrichten«, meinte Commie. »Ich kann versuchen, die Spur der Einheit aufzunehmen, die die Vögel im Moment steuert. Wahrscheinlich kriegen wir ihre Hausnummer nicht raus, aber wir könnten ihr ziemlich nahe kommen.«
    »Okay, Commie, mach das. Ich kehre jedenfalls nicht mit leeren Händen zur Virginia zurück. Wenn Griff es geschafft hat, ist es gut, aber wenn nicht, will ich nicht, dass er sein Leben weggeworfen hat, ohne dass unser Einsatz uns was eingebracht hat. Vergesst nicht, dass Commander Monday alle Geheimdienstmeldungen haben will, die in den drei Monaten angelegt wurden, bevor die Rakete auf Honolulu abgeschossen wurde. Verstanden?«
    Commie klickte auf einen weiteren Arbeitsbereich im GUI des Unix-Systems. »Yeah, bin schon dran. Jetzt geht’s los.«
    »Kann er von hier aus an die Verbindungsschnittstelle ran?«, fragte Rico. »Das Boot macht sich unseretwegen doch sicher Gedanken. Und vielleicht erfahren wir was über Griff.« Er war sichtlich besorgt um Griff.
    »Nein«, sagte Commie, »ich habe hier keine Außenkommunikationsmöglichkeit. Selbst wenn diese Systeme Strom hätten und ich ihre Lage kennen würde, wüsste ich nicht, wie man sie einsetzt. Tut mir leid.«
    »Wir haben Tageslicht. Die Sonne geht in zehn Stunden unter. Wenn sie untergeht, sei bereit, die Fliege zu machen, Commie, dann hast du nämlich Glück. Du wirst die Höhle hier für die kommenden sechs Wochen nicht dein Zuhause nennen, während wir nach China und zurück fahren. Das Wasser ist trinkbar, hier war alles vor Atomexplosionen abgeschirmt. Laut den Anzeigen sind unsere Schutzanzüge nicht sonderlich verstrahlt, und solange wir sie nicht ablecken, müsste unser Rückzug gut vonstattengehen.«
    »Was sollen Huck und ich machen?«, fragte Rico.
    »Ihr bringt in Erfahrung, wie wir wieder hier rauskommen. Solange wir das Tor nicht mit Strom bewegen können, können wir nicht auf dem gleichen Weg verschwinden, auf dem wir reingekommen sind. Angesichts der Tatsache, dass wir keine tausend Leichen vor den Drehtüren krakeelen hören, war Griff beim Schließen des Tores erfolgreich. Es muss noch einen anderen Ausgang geben.«
    »Es gibt einen anderen Ausgang«, sagte Commie. »Beim Reingehen sind wir durch den Tunnel gegangen, bis wir an ein T kamen. Wir sind rechts abgebogen, um dahin zu kommen, wo wir jetzt sind. Biegt man nach links ab, kommt man an ein paar Verkaufsautomaten vorbei. Weiter runter ist eine Tür, die zu einer Leiter führt. Die Leiter führt zur Oberfläche und endet in einem Lagerschuppen. Der Schuppen ist nur ein Ausgang für die Antennenwartung. Ich weiß davon, weil wir da oben mal zwei Typen