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Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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waren da.
    Die ganze Clique, die sie seit Ende Juni nicht mehr gesehen hatte, und vier oder fünf Mitläufer, die hofften, bei dieser Gelegenheit endlich auch mal beachtet zu werden. Einer nach dem anderen aus der Clique umarmte Elena. Caroline war ein Stückchen gewachsen und noch schlanker geworden. Mehr denn je glich sie einem Photomodell. Sie begrüßte Elena kühl und musterte sie aus zusammengekniffenen grünen Augen.
    Bonnie war nicht gewachsen. Ihr roter Lockenkopf reichte Elena gerade bis ans Kinn, als Bonnie sie in die Arme schloß.
    Moment mal, Locken? dachte Elena und schob das kleinere Mädchen um Armeslänge zurück. „Bonnie! Was hast du mit deinem Haar gemacht?“ „Gefällt es dir? Ich finde, es macht mich größer.“ Bonnie lächelte und fuhr sich mit der Hand durch ihre ohnehin schon aufgeplusterten Locken. Ihre braunen Augen funkelten vergnügt, und ihr herzförmiges Gesicht strahlte vor Freude.
    Elena ging ein Stückchen weiter. „Meredith! Du bist wenigstens noch die alte.“ Die Umarmung war von beiden Seiten gleich herzlich. Meredith habe ich mehr vermißt als jeden anderen aus der Clique, dachte Elena, während sie das großgewachsene Mädchen ansah. Meredith trug nie Make-up. Aber mit ihrer perfekten olivbraunen Haut und den dichten schwarzen Wimpern brauchte sie auch keins. Im Moment musterte sie Elena mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nun, dein Haar ist durch die Sonne noch heller geworden... Aber wo ist die Bräune? Ich dachte, du wolltest sie an der französischen Riviera ein bißchen auffrischen.“ „Du weißt doch, daß ich nie braun werde.“ Elena hielt ihre Hände hoch und betrachtete sie. Die Haut war makellos wie Porzellan und fast so hell und durchsichtig wie die von Bonnie. „He, das erinnert mich an was“, warf Bonnie ein und packte Elenas Hand. „Ratet mal, was ich von meiner Kusine in diesem Sommer gelernt hab?“ Bevor jemand antworten konnte, stieß sie triumphierend hervor: „Die Kunst des Handlesens!“ Die anderen stöhnten oder lachten.
    „Lacht, soviel ihr wollt.“ Bonnie war kein bißchen beleidigt.
    „Meine Kusine hat behauptet, daß ich das ideale Medium bin.

    Also, laß mich mal sehen...“ Sie schaute auf Elenas Handfläche.
    „Beeil dich, sonst kommen wir zu spät“, sagte Elena etwas ungeduldig. „Schon gut, schon gut. Nun, ist das deine Lebenslinie - oder deine Herzlinie?“ Einige in der Menge kicherten. „Ruhe. Ich tauche jetzt in den Abgrund. Ich sehe...
    ich sehe...“ Plötzlich wurde Bonnies Gesicht ausdruckslos, als hätte sie einen Schock erlitten. Ihre braunen Augen weiteten sich, sie schien nicht länger auf Elenas Hand zu starren, sondern durch sie hindurchzuschauen, auf etwas, das furchteinflößend war. „Du wirst einen großen, dunklen Fremden treffen“, murmelte Meredith hinter ihr. Wieder kicherten einige. „Dunkel ja, und auch ein Fremder... aber er ist nicht groß.“ Bonnies. Stimme klang leise und wie aus weiter Ferne. „Obwohl“, fuhr sie nach einem Moment fort und sah verwirrt aus, „er war einmal groß.“ Mit weit aufgerissenen Augen sah Bonnie Elena verwundert an. „Aber das ist doch unmöglich, nicht wahr?“ Sie ließ Elenas Hand abrupt fallen, als hätte sie sich verbrannt. „Mehr kann ich nicht erkennen.“ „Okay, die Show ist vorbei“, sagte Elena zu den anderen. Sie war leicht irritiert. Diese übersinnlichen Sachen hatte sie bisher für Tricks gehalten. Warum ging ihr das jetzt so nahe? Nur weil sie heute morgen beinahe selbst die Fassung verloren hätte... Die Mädchen gingen auf das Schulgebäude zu. Doch das Geräusch eines hochgezüchteten Motors ließ sie innehalten. „Da schau mal einer“, murmelte Caroline. „Was für ein toller Wagen.“ „Genauer gesagt, was für ein toller Porsche“, korrigierte Meredith sie trocken. Der glänzende schwarze Porsche 911 Turbo glitt auf der Suche nach einem Parkplatz über das Gelände. Er glich einem Panther auf Beutejagd. Als der Wagen anhielt und sich die Fahrertür öffnete, sahen sie den Mann hinter dem Steuer. „Oh, oh, das glaub ich nicht“, flüsterte Caroline atemlos. „Das kannst du laut sagen“, pflichtete Bonnie bei. Von ihrem Blickpunkt aus konnte Elena erkennen, daß er einen durchtrainierten Körper hatte. Er trug verwaschene Jeans, so eng, daß er sie abends wohl mit dem Dosenöffner ausziehen mußte, ein knappes T-Shirt und eine Lederjacke von ungewöhnlichem Schnitt. Sein Haar war lockig... und dunkel. Er war nicht sehr groß. Eher

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