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Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 01. Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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fast sofort bereit nachzugeben.“ „Das ist eine Lüge!“
    „Oh, nein, mein lieber Bruder. Ich lüge nie, wenn es um etwas Wichtiges geht. Oder sollte ich besser sagen, um etwas Unwichtiges? Egal. Jedenfalls ist deine hübsche Freundin in meinen Armen in Verzückung geraten. Ich glaube, sie mag Männer in Schwarz.“ Während Stefan ihn anstarrte und versuchte, seinen Atem unter Kontrolle zu halten, fügte Damon, fast mitfühlend, hinzu: „Du irrst dich, was sie betrifft.
    Du glaubst, sie sei sanft und fügsam wie Katherine. Das ist sie nicht. Sie ist überhaupt nicht dein Typ, mein tugendhafter Bruder. Sie hat soviel Feuer und Kraft in sich, du wüßtest gar nicht, was du damit anfangen solltest.“
    „Und du wohl?“ Damon entfaltete die Arme und lächelte wieder. „Oh, ja.“ Stefan wollte ihm an die Kehle springen. Er hatte sich kaum noch unter Kontrolle. „Du hast in einem recht.
    Sie ist stark. Stark genug, um dir zu widerstehen. Und jetzt, wo sie weiß, wer du wirklich bist, wird es ihr gelingen. Sie fühlt nur noch Abscheu für dich.“ Damon zog die Augenbrauen hoch.
    „Wirklich? Wir werden sehen. Vielleicht gefällt ihr die völlige Dunkelheit besser als das ungewisse Zwielicht. Ich jedenfalls bekenne mich zu meiner wahren Natur. Aber ich mache mir Sorgen um dich, kleiner Bruder. Du siehst schwach und halbverhungert aus. Elena spielt nur mit dir, stimmt's?“ Töte ihn, forderte eine innere Stimme Stefan auf. Töte ihn, brich seinen Hals, reiß ihm die Kehle raus. Aber er wußte, daß Damon heute nacht seinen Hunger ausgiebig gestillt hatte. Die schwarze Aura, die ihn umgab, war fast zum Greifen spürbar.
    „Ja, ich habe mich gesättigt“, sagte Damon freundlich, als wüßte er, was in Stefan vorging. Er seufzte und fuhr sich bei der Erinnerung mit der Zunge über die Lippen. „Er war zwar für einen Mann recht zierlich, und Elena duftet sicher besser, aber es ist eine Freude, neues Blut in den Adern zu spüren.“ Damon atmete hörbar aus, trat von dem Baum weg und sah sich um.
    Stefan erinnerte sich an seine geschmeidigen Bewegungen.
    Jede Geste war kontrolliert und präzise. Die Jahrhunderte hatten Damons natürliche Anmut noch verstärkt. „Jetzt habe ich große Lust, so etwas zu tun.“ Damon ging zu einem jungen Baum ein paar Schritte entfernt. Er war ungefähr anderthalb mal so groß wie Damon. Als er ihn packte, reichten seine Finger nicht um den Stamm. Doch Stefan beobachtete, wie sein Bruder kurz Luft holte und sich die Muskeln unter seinem dünnen, schwarzen Hemd anspannten. Dann riß er den Baum mit einem Ruck aus dem Boden. Der Geruch von feuchter Erde erfüllte die Luft. „Er hat mir dort sowieso nicht gefallen.“ Er warf den Baum so weit weg, wie es das verflochtene Wurzelwerk erlaubte. Dann lächelte er Stefan freundlich an.
    „Und dazu bekomme ich ebenfalls Lust.“ Eine kaum merkliche Bewegung, und Damon war verschwunden. Stefan sah sich um, konnte jedoch keine Spur von ihm entdecken. „Hier oben, Bruder!“ Die Stimme ertönte über seinem Kopf. Als Stefan hochblickte, entdeckte er Damon zwischen den ausladenden Ästen einer Eiche. Das braune Laub raschelte, und Damon war wieder fort. „Wieder da, Bruder.“ Stefan fuhr herum, als jemand ihm auf die Schulter klopfte, aber nichts war hinter ihm. „Jetzt hier.“ Er wirbelte wieder herum. „Nein, dort.“ Wütend versuchte Stefan, Damon festzuhalten, doch seine Finger griffen in die Leere. Hier, Stefan. Diesmal hörte er die Stimme in seinem Kopf, und die ungeheure Kraft, die dahintersteckte, erschütterte ihn bis ins Mark. Man brauchte eine enorme Macht, um seine Gedanken so klar zu übermitteln. Langsam drehte er sich wiederum. Damon lehnte wie vorhin an der großen Eiche. Aber diesmal war der Humor aus seinen dunklen Augen verschwunden. Sie waren schwarz und unergründlich.
    Sein Mund war zu einer dünnen Linie zusammengepreßt.
    Welche Beweise brauchst du noch, Stefan? Ich bin viel stärker als du, und du bist stärker als diese bemitleidenswerten Menschen. Ich bin auch schneller als du und besitze Kräfte, von denen du kaum etwas ahnst. Uralte, geheimnisvolle Kräfte.
    Und ich habe keine Angst, sie zu benutzen. Wenn du mich angreifst, werde ich sie auch gegen dich benutzen. „Bist du deshalb hergekommen? Um mich zu quälen?“ Ich habe bisher Mitleid mit dir gehabt, Bruder. Schon viele Male hätte ich dich töten können. Aber ich habe dir immer das Leben geschenkt.
    Diesmal ist es anders. Damon trat wieder von dem

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