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Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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und sich verabschiedeten. „Ich bin dein Spiegel?“ Sie sah ihn an.
    „Du hast meine Seele gestohlen“, erwiderte er. „Schließ die Tür hinter dir ab und öffne sie heute nacht nicht mehr.“ Dann war er verschwunden. „Elena, dem Himmel sei Dank“, rief Tante Judith. Als Elena sie sprachlos anstarrte, fügte sie hinzu:
    „Bonnie hat von der Party aus angerufen. Sie sagte, du wärst ganz plötzlich weggegangen. Als du nicht gleich nach Hause gekommen bist, habe ich mir Sorgen gemacht.“ „Stefan und ich haben noch eine Spritztour mit dem Auto gemacht.“ Elena gefiel der Gesichtsausdruck ihrer Tante gar nicht. „Gibt's ein Problem?“

    „Nein, nein. Es ist nur...“ Tante Judith schien nicht zu wissen, wie sie den Satz beenden sollte. „Elena, ich frage mich, ob es nicht eine gute Idee wäre, wenn du dich ein bißchen weniger oft mit Stefan treffen würdest.“ Elena wurde ganz still. „Du also auch“, sagte sie leise.
    „Es ist ja nicht so, als ob ich etwas auf das dumme Geschwätz geben würde“, versicherte Tante Judith ihr. „Aber, Kind. Zu deinem eigenen Besten, überlege es dir.“ „Ich soll also Schluß mit ihm machen? Ihn fallenlassen, weil sich die Leute das Maul über ihn zerreißen? Mich schleunigst in Sicherheit bringen, damit nur ja nichts von dem ganzen Dreck an mir hängenbleibt?“ Der Zorn war ein willkommenes Ventil für ihre Anspannung. Elenas Worte überschlugen sich. „Nein, ich halte das nicht für eine gute Idee, Tante Judith! Und wenn es hier um deinen Robert ginge, würdest du genauso denken. Oder vielleicht auch nicht!“ „Elena! Ich dulde nicht, daß du in einem solchen Ton mit mir sprichst!“
    „Ich bin sowieso fertig!“ rief sie und rannte blindlings zur Treppe. Es gelang ihr, die Tränen zurückzuhalten, bis sie in ihrem Zimmer war und die Tür geschlossen hatte. Dann warf sie sich aufs Bett und weinte hemmungslos. Eine Weile später rappelte Elena sich auf, um Bonnie anzurufen. Bonnie war aufgekratzt und redselig. Was meinte Elena damit, ob etwas Ungewöhnliches passiert sei, nachdem sie und Stefan die Party verlassen hatten? Komisch war
    Ungewöhnliches passiert sei, nachdem sie und Stefan die Party verlassen hatten? Komisch war doch nur gewesen, daß sie so früh gegangen waren! Nein, dieser Damon hatte nachher nicht mehr von Stefan gesprochen. Er hatte noch eine Weile herumgehangen und war dann auch verschwunden. Nein, Bonnie hatte nicht mitgekriegt, ob er in Begleitung gewesen war. Warum? War Elena etwa eifersüchtig? Ja, das sollte ein Scherz sein! Aber im Ernst, der Typ war echt aufregend. Fast so heiß wie Stefan. Das heißt, falls man dunkle Augen und Haare mochte. Wenn man natürlich helleres Haar und haselnußbraune Augen vorzog...
    Elena schloß sofort messerscharf, daß Alaric Saltzman braune Augen hatte. Endlich gelang es ihr, Bonnie abzuwimmeln und aufzulegen. Und erst jetzt fiel ihr der Papierschnipsel wieder ein, den sie in ihrer Handtasche gefunden hatte. Sie hätte Bonnie fragen sollen, ob sich jemand in der Nähe der Tasche herumgetrieben hatte, während Elena selbst im Eßzimmer gewesen war. Aber Bonnie und Meredith hatten sich auch eine Zeitlang am kalten Buffet aufgehalten. Jemand konnte die günstige Gelegenheit genutzt haben. Schon allein der Anblick des violetten Papiers verursachte einen bitteren Geschmack in Elenas Mund. Sie mußte sich zwingen, hinzusehen. Aber jetzt, wo sie allein war, führte kein Weg daran vorbei. Sie mußte es auffalten und wieder lesen. Dabei hoffte sie die ganze Zeit, daß sie sich verlesen hatte. Doch das Wunder blieb aus. Die klaren, saubergeschriebenen Druckbuchstaben hoben sich gegen das helle Papier ab, als wären sie metergroß.
    Ich sehne mich danach, ihn zu berühren, wie bei noch keinem Jungen zuvor. Und ich weiß, daß er es sich auch wünscht, doch er hält sich zurück.
    Ihre eigenen Worte in einer fremden Schrift. Aus ihrem Tagebuch abgeschrieben. Dem Tagebuch, das gestohlen worden war. Am nächsten Morgen klingelten Bonnie und Meredith an Elenas Haustür.
    „Stefan hat mich gestern abend noch angerufen“, erklärte Meredith. „Er wollte nicht, daß du allein zur Schule gehst. Da er heute nicht hinkommen wird, bat er uns, dich zu begleiten.“
    „Dich zu begleiten“, wiederholte Bonnie. „Und auf dich aufzupassen. Ich find's unheimlich süß, daß er so ritterlich ist.“ „Wahrscheinlich ist er auch Wassermann.“ Meredith verdrehte die Augen. „Komm, Elena. Machen wir uns auf den Weg,

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