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Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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sagte Damon leise und gefährlich. Die beiden starrten sich unter dem flackernden, gelben Licht des bronzenen Kerzenleuchters an. Elenas Gedanken überschlugen sich. Alle sehen die beiden wie gebannt an, dachte sie. Das muß schöner sein als ein Film... Mir ist gar nicht aufgefallen, daß Stefan größer ist... Da sind Bonnie und Meredith. Sie fragen sich bestimmt, was hier vorgeht... Stefan ist wütend, aber er ist noch schwach und verletzt... Wenn er Damon jetzt angreift, wird er verlieren... Und plötzlich hatte sie die Erklärung. Nur deshalb war Damon hier. Er wollte, daß Stefan ihn scheinbar grundlos angriff. Dann hatte er gewonnen. Egal, was danach passierte. Wenn Stefan ihn jetzt aus dem Haus jagte, war das für seine Ankläger ein weiteres Indiz für seine ‚Neigung zur Gewalt’. Und wenn Stefan den Kampf verlor... Das kann ihn das Leben kosten, dachte Elena.
    Oh, Stefan, Damon ist im Moment soviel stärker, bitte tu es nicht. Spiel ihm nicht noch in die Hände. Er will dich töten. Er wartet nur auf seine Chance. Elena zwang sich, ihre Glieder zu bewegen, obwohl sie steif waren wie die einer Marionette.
    „Stefan“, sagte sie und nahm seine kalte Hand in ihre. „Komm, wir gehen nach Hause.“ Sie fühlte seine enorme Anspannung.
    In diesem Moment konzentrierte er sich ganz auf Damon. Das Licht spiegelte sich in seinen Augen wider wie in der Schneide eines Dolches. In dieser Stimmung war er ihr völlig fremd. Und er machte ihr angst. „Stefan.“ Sie rief ihn, als hätte sie sich im Nebel verirrt und könnte ihn nicht finden. „Stefan, bitte.“ , Und langsam, ganz langsam spürte sie seine Reaktion. Sie hörte ihn atmen und fühlte, wie sein Körper sich allmählich entspannte.
    Die tödliche Konzentration auf ein Ziel wurde abgelenkt. Dann blickte er zu ihr und erkannte sie. „Einverstanden“, sagte er leise und schaute ihr in die Augen. „Gehen wir.“ Sie ließ ihn nicht los, während sie sich abwandten. Mit eiserner Willenskraft gelang es ihr, nicht zurückzuschauen, als sie aus dem Zimmer gingen. Doch die Haut ihres Rückens prickelte, als erwartete sie jeden Moment einen Messerstich. Statt dessen hörte sie Damons tiefe, spöttische Stimme: „Und wußtet ihr schon, daß der Kuß eines rothaarigen Mädchens Fieberbläschen heilen kann? Komm her, Kleine.“ Es folgte ein lauter Schmatzer, und Bonnie quietschte erschrocken auf und lachte dann geschmeichelt. Auf dem Weg nach draußen begegneten sie endlich ihrem Gastgeber. „Wollen Sie schon weg?“ fragte Alaric. „Ich hatte doch noch gar keine Gelegenheit, mit Ihnen zu reden.“ Er sah gleichzeitig freudig erregt und vorwurfsvoll aus. Wie ein Hund, der weiß, daß er nicht
    Gassi geführt wird, aber vorsichtshalber trotzdem mit dem Schwanz wedelt. Elena bekam
    Gassi geführt wird, aber vorsichtshalber trotzdem mit dem Schwanz wedelt. Elena bekam Angst um ihn und die anderen im Haus. Schließlich überließen sie und Stefan Damon das Feld. Sie konnte nur hoffen, daß ihre Vermutung von vorhin richtig gewesen war und Damon seine Maskerade aufrechterhalten wollte. Im Moment hatte sie genug damit zu tun, Stefan hier rauszubringen, bevor er seine Meinung änderte.
    „Ich fühle mich nicht gut“, erklärte sie, während sie ihre Handtasche aufhob, die neben dem kleinen Sofa lag. „Tut mir leid.“ Sie hakte sich bei Stefan unter. Es bedurfte nur einer Kleinigkeit, und er würde wieder zurück in das Eßzimmer stürmen. „Ich bedaure es sehr“, sagte Alaric. „Auf Wiedersehen.“
    Sie waren schon auf der Schwelle, als Elena das Stückchen violettes Papier entdeckte, das in der Seitentasche ihrer Handtasche steckte. Sie zog es heraus und faltete es unwillkürlich auf, die Gedanken dabei auf andere Dinge gerichtet. Es stand etwas darauf geschrieben. Die Handschrift war groß, energisch und ihr unbekannt. Nur drei Sätze. Sie las sie, und die Welt drohte, um sie zusammenzubrechen. Das war zuviel, sie konnte nicht noch mehr ertragen.
    „Was ist los?“ fragte Stefan. „Nichts.“ Sie stieß den Papierfetzen mit den Fingern in die Tasche zurück. „Es ist nichts, Stefan.
    Gehen wir.“ Sie traten hinaus in den prasselnden Regen.

7. KAPITEL
    „Nächstes Mal werde ich nicht fliehen“, sagte Stefan. Elena wußte, daß er es ernst meinte, und das machte ihr angst. Aber im Moment beruhigten sich ihre aufgewühlten Sinne gerade, und sie hatte keine Lust zu streiten. „Damon war da“, wunderte sie sich. „in einem Haus mitten unter vielen

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