Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
das doch nicht nur für mich, verteidigte Elena sich im stillen und verdrängte die plötzlich aufkommenden Zweifel.
    Ich werde dir das schon beweisen, Stefan, du wirst sehen.
    Einmal in meinem Leben mache ich etwas nicht, nur weil es mir in den Kram paßt.
    „Dann stimmst du zu?“ fragte sie leise. „Ja, ich... ich stimme zu.“ „Und ich ebenfalls.“ Damon machte eine übertriebene Geste und nahm Elenas Hand, bevor sie etwas sagen konnte.
    „Wir überschlagen uns ja geradezu vor lauter Harmonie.“ Nein, dachte Elena. Aber in diesem Augenblick, im kühlen Zwielicht der Chorempore, fühlte sie, daß es stimmte. Sie alle drei waren miteinander verbunden, im Einklang und daher stark. Dann zog Stefan seine Hand weg. In dem Schweigen, das folgte, konnte Elena die Geräusche von draußen und aus der Kirche unter ihr hören. Immer noch erklang Weinen und hier und da ein scharfes Rufen. Aber die Hektik war verschwunden, die über allem gelegen hatte. Sie sah aus dem Fenster. Die Menschen bahnten sich einen Weg über den nassen Parkplatz vorbei an kleinen Gruppen, die sich um die Verwundeten kümmerten. Dr. Feinberg ging zwischen ihnen hin und her und leistete Erste Hilfe. Die Opfer sahen aus wie die Überlebenden eines Hurrikans oder Erdbebens. „Niemand ist das, was er zu sein scheint“, überlegte Elena laut. „Wie bitte?“ „Das hat Bonnie während des Trauergottesdienstes gesagt. Sie hatte einen weiteren ihrer Anfälle. Ich glaube, das ist wichtig.“ Sie versuchte, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. „In der Stadt gibt es Leute, die meinen, daß man nach uns suchen sollte. Alaric Saltzman gehört zu ihnen.“ Sie erzählte ihnen kurz, was sie früher am Tag in Alarics Haus gehört hatte. „Er ist nicht der, der er zu sein scheint. Aber ich weiß nicht genau, was er ist. Ich glaube, wir sollten ihn beobachten. Da ich aus gutem Grund nicht in der Öffentlichkeit auftauchen darf, müßt ihr zwei das übernehmen.
    Aber ihr dürft ihn euer Mißtrauen...“ Sie hielt inne, als Damon schnell die Hand hob. Vom Ende der Stufen rief eine Stimme:
    „Stefan? Sind Sie da oben?“ Dann, zu jemand anders gewandt:

    „Ich dachte, ich hätte ihn hinaufgehen sehen.“ Es hörte sich nach Mr. Carson an. „Geh“, flüsterte Elena Stefan fast unhörbar zu. „Du mußt dich so normal wie möglich benehmen, damit du in Fell's Church bleiben kannst. Ich komme schon zurecht.“ „Aber wo willst du hin?“
    „Zu Meredith. Ich erkläre dir das später. Jetzt geh.“ Stefan zögerte einen Moment, dann lief er die Stufen runter und rief:
    „Ich komme schon.“ Auf halbem Weg blieb er jedoch stehen.
    „Ich lasse dich nicht bei ihm zurück“, erklärte er stur. Elena warf verzweifelt die Hände hoch. „Dann geht eben beide.
    Gerade noch wart ihr einverstanden, zusammenzuarbeiten.
    Wollt ihr euer Versprechen etwa zurücknehmen?“ fügte sie an Damon gewandt hinzu, der ebenfalls aussah, als wollte er keinen Schritt nachgeben. Er zuckte leicht mit den Schultern.
    „Okay. Nur noch eins. Bist du hungrig?“ „Ich... nein.“ Elena wurde fast übel, als ihr klar wurde, was er eigentlich fragte.
    „Nein, überhaupt nicht.“ „Das ist gut. Später wirst du jedoch Hunger bekommen. Denk daran.“ Damon drängte sich an Stefan vorbei, die Treppe hinunter und erntete einen bösen Blick von ihm. Aber Elena hörte Stefans Stimme in ihrem Kopf, bevor beide Brüder verschwanden. Ich werde nachher zu dir zurückkommen. Warte auf mich. Sie wünschte, sie könnte ihm mit ihren eigenen Gedanken
    antworten. Aber da war noch etwas. Stefans Stimme war viel schwächer als beim Kampf mit seinem Bruder vor vier Tagen.
    Wenn sie es sich recht überlegte, war er vor dem Gründungsfest gar nicht in der Lage gewesen, sich auf telepathischem Weg zu unterhalten. Als sie beim Fluß erwacht war, war sie so verwirrt gewesen, daß es ihr gar nicht aufgefallen war. Doch jetzt machte sie sich Gedanken. Was war passiert, daß seine Fähigkeiten wiedergekommen waren? Und woran lag es, daß seine Stärke wieder nachließ?
    Während Elena auf der verlassenen Chorempore saß, unten die Leute die Kirche verließen und der verhangene Himmel draußen langsam dunkler wurde, hatte sie genug Zeit zu überlegen. Sie dachte an Stefan, an Damon und fragte sich, ob sie die richtige Wahl getroffen hatte. Sie hatte sich, geschworen, daß beide niemals wegen ihr kämpfen sollten, aber dieser Schwur war bereits gebrochen. War sie verrückt, wenn sie versuchte die beiden

Weitere Kostenlose Bücher