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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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erstarrte.
    Sie hatte über alles mögliche nachgegrübelt, über andere Dinge, die nichts mit Tyler zu tun hatten. Doch bei der Erwähnung seines Namens fiel ihr etwas ein. Etwas, das ihr schon auf dem Parkplatz aufgefallen war, das sie dann aber in der Hitze des Streits wieder vergessen hatte. Meredith' Worte hatten es zurückgeholt. Plötzlich war alles ganz klar. Woher konnte er es wissen? fragte sie sich, und ihr Herz klopfte wie wild.
    „Bonnie? Was ist los?“ „Meredith“, sagte sie leise. „Hast du der Polizei erzählt, daß wir im Wohnzimmer waren, als alle anderen mit Sue nach oben gegangen sind?“ „Nein. Ich glaube, ich habe nur erwähnt, daß wir unten waren. Warum?“ „Weil ich es auch nicht getan habe. Und Vickie konnte nichts sagen, denn sie ist wieder völlig weggetreten. Sue ist tot. Caroline war zu dieser Zeit schon draußen. Aber Tyler wußte es. Erinnere dich, er sagte, ,wenn du dich nicht im Wohnzimmer wie ein Feigling versteckt hättest, hättest du gesehen, was passiert ist'. Wie konnte er das wissen?“ „Bonnie, wenn du damit behaupten willst, daß Tyler der Mörder ist, vergiß es. Zunächst mal, er ist viel zu dumm, um so eine Sache einzufädeln“, erwiderte Meredith. „Da ist noch etwas, Meredith. Letztes Jahr beim Schulball hat Tyler meine nackte Schulter berührt. Das verfolgt mich heute noch.“ Bonnie erschauderte. „Seine Hand war riesig, heiß und widerlich feucht. Genau wie die Pranke, die mich gestern nacht gepackt hat.“ Aber Meredith schüttelte weiter den Kopf, und selbst Matt schien nicht überzeugt zu sein. „Elena hätte in dem Fall nur ihre Zeit verschwendet, uns zu bitten, Stefan zurückzuholen“, erklärte er. „Mit ein paar wohlgezielten Schlägen kann ich Tyler leicht fertigmachen.“ „Denk doch mal nach, Bonnie“, fügte Meredith hinzu. „Besitzt Tyler etwa die telepathischen Kräfte, ein Quija-Brett zu bewegen oder in deine Träume einzudringen? Hat er sie?“ Er hatte sie natürlich nicht. Was das Übernatürliche anging, war Tyler genauso ein Holzkopf wie Caroline. Das konnte Bonnie nicht leugnen. Aber sie konnte ihr ungutes Gefühl ebenwenig unterdrücken. Es ergab einfach keinen Sinn, doch irgendwie wußte sie, daß Tyler letzte Nacht im Haus gewesen war. „Wir beeilen uns lieber“, drängte Meredith. „Es wird langsam dunkel, und dein Vater wird sonst ganz schön sauer werden, Bonnie.“

    Auf der Heimfahrt schwiegen alle. Tyler ging Bonnie nicht aus dem Kopf. Bei ihr zu Hause schmuggelten sie die Papierservietten nach oben und begannen, Bonnies Bücher über Druiden und keltische Zauberkunst zu durchsuchen.
    Schon bevor sie entdeckt hatte, daß ihre Vorfahren keltische Magier gewesen waren, hatte Bonnie sich für die Druiden interessiert. In einem ihrer Bücher fand sie das Ritual für den Zauberspruch, der eine bestimmte Person herbeiholt.
    „Wir müssen Kerzen kaufen“, sagte sie. „Und destilliertes Wasser. Am besten, du holst gleich ein paar Flaschen“, wandte sie sich an Meredith. „Halt, und Kreide, um einen Kreis auf den Fußboden zu malen. Fehlt noch ein Behälter, in dem wir ein kleines Feuer entzünden können. Aber so etwas kann ich im Haus finden. Ihr braucht euch nicht zu beeilen. Der Spruch muß um Mitternacht ausgesprochen werden.“
    Mitternacht war noch weit entfernt. Meredith kaufte die benötigten Sachen in einem Supermarkt und brachte sie mit zurück. Sie aßen mit Bonnies Familie zu abend, obwohl keiner von ihnen viel Appetit hatte. Um elf Uhr hatte Bonnie den Kreis auf den Holzboden ihres Zimmers gemalt, und alle Zutaten lagen auf einer kleinen Bank innerhalb des Kreises. Punkt zwölf begann sie.
    Während Matt und Meredith zusahen, entzündete sie ein kleines Feuer in einer Tonschüssel. Drei Kerzen brannten hinter der Schüssel. Genau in die Mitte einer der Kerzen hatte sie eine Nadel gesteckt. Dann entfaltete sie eine der Servietten, schüttete das getrocknete Blut in ein Glas Wasser und rührte sorgfältig um. Das Wasser färbte sich rotbraun.
    Bonnie öffnete die zweite Serviette. Drei Haare warf sie ins Feuer, wo sie knisternd mit fürchterlichem Gestank verbrannten. Dann tröpfelte sie drei Tropfen des gefärbten Wassers darüber. Das Feuer zischte.
    Sie blickte auf die Worte des offenen Buchs und zitierte: Der Teile sind drei nun eile herbei gerufen von mir wir brauchen dich hier.
    Sie wiederholte den Spruch dreimal. Dann setzte sie sich auf die Fersen zurück. Das Feuer brannte rauchend weiter. Die

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