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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Flammen der Kerzen tanzten. „Und jetzt?“ fragte Matt.
    „Keine Ahnung. Hier steht weiter, daß man warten soll, bis die mittlere Kerze bis zur Nadel heruntergebrannt ist.“ „Was geschieht dann?“ „Ich fürchte, das erfahren wir erst, wenn es passiert.“

    In Florenz brach gerade der Morgen an. Stefan beobachtete, wie die junge Frau die Treppe hinunterstieg. Sie schwankte leicht und hielt sich am Geländer fest, um das Gleichgewicht zu halten. Ihre Bewegungen waren langsam und vorsichtig, wie die einer Schlafwandlerin.
    Plötzlich stolperte sie und packte das Geländer fester. Stefan trat hinter sie und stützte sie am Ellbogen. „Alles in Ordnung?“
    Sie sah ihn mit verschwommenem Blick an. Sie war sehr hübsch und in teuren Kleidern nach dem letzten Modeschrei gekleidet. Ihr langes, kunstvoll verwirrtes Haar war blond. Eine Touristin. Noch bevor sie ein Wort gesprochen hatte, wußte er, daß sie Amerikanerin war. „Ja... ich glaube schon...“ brachte sie stockend hervor. „Wie kommen Sie nach Hause? Wo wohnen Sie?“
    „In der Via dei Conti, nahe bei der Medici-Kapelle. Ich habe ein Auslandsstipendium bekommen.“ Verdammt! Also keine Touristin, eine Studentin. Das bedeutete, sie würde die Story von dem attraktiven Italiener, den sie letzte Nacht getroffen hatte, ihren Freundinnen erzählen. Von dem Typen mit den dunklen Augen schwärmen, der sie zu seiner eleganten Wohnung in der Via Tornabuoni gebracht und ihr ein wunderbares Abendessen mit köstlichem Wein serviert hatte.

    Und dann, beim Mondschein, vielleicht in dem mit Blumen bepflanzten Innenhof, hatte er sich nah zu ihr hin gebeugt, ihr tief in die Augen geschaut...
    Stefan wandte den Blick von den zwei roten, punktförmigen Wunden am Hals des Mädchens ab. Er hatte diese Male schon so oft gesehen - warum besaßen sie immer noch die Macht, ihn aus der Fassung zu
    bringen? Doch genau das taten sie: sein Magen drehte sich um, es wurde ihm beinahe übel. „Wie heißen Sie?“ „Rachael. Mit zwei a.“ Sie buchstabierte es ihm.
    „Okay, Rachael. Schau mich jetzt an. Du wirst zurück in deine Pension gehen und dich an nichts von letzter Nacht erinnern.
    Du weißt nicht mehr, wohin du gegangen bist oder wen du getroffen hast. Und du hast auch mich nie gesehen.
    Wiederhole es.“
    „Ich werde mich an nichts von letzter Nacht erinnern“, sagte sie gehorsam und sah Stefan wie hypnotisiert in die Augen.
    Stefans geheime Kräfte waren nicht so stark, wie sie es gewesen wären, wenn er menschliches Blut getrunken hätte, aber für das hier reichten sie. „Ich weiß nicht, wohin ich gegangen bin oder wen ich getroffen habe. Und ich habe auch dich nie gesehen.“

    „Gut. Hast du genug Geld, um zurückzukommen? Hier, das wird reichen.“ Stefan drückte Rachael eine Handvoll zerknitterter Lire-Scheine in die Hand und führte sie nach draußen.
    Als er sie sicher in einem Taxi verstaut hatte, ging er wieder hinein und stürmte direkt in Damons Schlafzimmer. Damon hatte es sich nahe beim Fenster bequem gemacht und schälte eine Orange. Er war noch nicht einmal angezogen und wenig erfreut, Stefan zu sehen.
    „Höfliche Leute klopfen an“, sagte er. „Wo hast du sie getroffen?“ Stefan kam sofort zur Sache. Als Damon ihn verständnislos anstarrte, fügte er hinzu: „Das Mädchen.
    Rachael.“ „Hieß sie so? Ich glaube, ich habe sie gar nicht danach gefragt. Bei Gilli. Oder war's vielleicht bei Mario?
    Jedenfalls in einer Bar. Warum?“ Stefan unterdrückte mühsam seinen Ärger. „Ihr Name ist nicht das einzige, worum du dich nicht gekümmert hast. Du hast zum Beispiel auch nicht daran gedacht, sie zu beeinflussen, damit sie dich vergißt. Willst du eigentlich geschnappt werden, Damon?“ Damon lächelte und spielte mit der Orangenschale. „Mich wird man niemals schnappen, kleiner Bruder.“ „Was willst du denn tun, wenn sie dir auf die Schliche kommen? Wenn das Gerücht umgeht, daß in der Via Tornabuoni ein blutsaugendes Monster haust? Sie alle töten? Oder warten, bis sie die Tür eintreten, und dann in der Dunkelheit verschwinden?“ Damon sah ihn herausfordernd an. Er lächelte immer noch. „Warum nicht?“ „Verdammt!“ schrie Stefan. „Jetzt hör mir mal zu, Damon. Das muß aufhören!“ „Ich bin richtig gerührt, wie du dich um meine Sicherheit sorgst.“ „Das ist nicht fair. Ein Mädchen gegen seinen Willen...“
    „Das siehst du falsch. Sie war sehr, sehr willig.“ „Hast du ihr denn erzählt, was du in Wirklichkeit

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