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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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fügte er schmeichlerisch hinzu: „Ich meine natürlich, du kannst doch nicht gehen, bevor ich dir nicht die Geschichte dieses Grabsteins erzählt habe. Das ist eine tolle Sache. Also, der Stein ist aus rotem Marmor, als einziger auf dem ganzen Friedhof. Und die Kugel auf seiner Spitze - siehst du sie? - die muß ungefähr eine Tonne wiegen. Aber sie bewegt sich. Sie dreht sich immer, wenn ein Smallwood sterben muß. Mein Großvater hat das nicht geglaubt. Er hat genau in die Mitte der Vorderseite einen Kratzer gemacht. Jeden Monat hat er es überprüft. Dann kam der Tag, an dem der Kratzer sich auf der Rückseite befand. Die Kugel hatte sich einmal genau um ihre Achse gedreht. Er bemühte sich nach Kräften, sie wieder umzudrehen. Vergebens. Sie war zu
    schwer. Und in dieser Nacht ist er in seinem Bett gestorben. Sie haben ihn unter dem Grabstein begraben.“ „Wahrscheinlich hat er vor Überanstrengung einen Herzinfarkt bekommen“, sagte Meredith leichthin, aber ihre Handflächen prickelten.
    „Du bist schon eine! Immer so cool. Immer beherrscht. Es braucht 'ne Menge, dich zum Schreien zu bringen, oder?“ „Ich gehe jetzt, Tyler. Ich habe genug.“ Er ließ sie ein paar Schritte gehen, dann sagte er: „In dieser Nacht bei Caroline, da hast du geschrien, nicht?“ Meredith drehte sich um. „Woher weißt du das?“
    Tyler verdrehte die Augen. „Ein bißchen Verstand könntest du mir schon zugestehen, okay? Ich weiß viel, Meredith. Zum Beispiel weiß ich, was in deiner Tasche ist. “

    Meredith Finger erstarrten. „Was meinst du damit?“ „Eisenkraut, Meredith. Verbena offinalis. Ich habe einen Freund, der kennt sich mit solchen Dingen aus.“ Tyler starrte sie an, sein Grinsen wurde breiter. Er beobachtete ihr Gesicht, als wäre es seine Lieblingsfernsehsendung. Wie eine Katze mit einer Maus spielt, holte er zum nächsten Schlag aus.
    „Und ich weiß auch, wofür man es benutzt.“ Er sah sich übertrieben nach allen Seiten um und legte einen Finger auf die Lippen. „Psst, nicht weitersagen. Gegen Vampire“, flüsterte er. Dann legte er den Kopf zurück und lachte schallend.
    Meredith trat noch einen Schritt zurück. „Du glaubst, das kann dir helfen? Ich werde dir mal ein Geheimnis verraten.“ Meredith schätzte mit ihrem Blick die Entfernung zwischen sich und dem Weg ab. Ihr Gesichtsausdruck blieb ganz ruhig, doch innerlich zitterte sie heftig. Plötzlich hatte sie Zweifel, ob sie die Sache durchstehen würde. „Du wirst nirgendwo hingehen, Baby.“ Tyler machte einen Satz auf sie zu und packte ihr Handgelenk. Seine Hand war riesig, heiß und verschwitzt. „Du wirst hierbleiben und eine Überraschung erleben.“ Sein Körper war nun gebeugt, den Kopf vorgereckt. Auf seinen Lippen lag ein lüsternes Grinsen. „Laß mich los, Tyler. Du tust mir weh!“
    Panik durchfuhr Meredith. .Aber Tyler packte nur härter zu und quetschte ihr Handgelenk unbarmherzig zusammen. „Es ist ein Geheimnis, Baby. Keiner sonst kennt es.“ Tyler zog sie näher an sich heran. Sein heißer Atem streifte ihr Gesicht. „Du bist gewappnet gegen Vampire hergekommen. Aber ich bin kein Vampir.“ Meredith' Herz schlug wie wild. „Laß mich gehen!“ „Erst möchte ich, daß du dort hinüberschaust“ Du kannst den Grabstein jetzt sehen“, sagte er und drehte sie so, daß ihr nichts anderes übrigblieb, als hinzusehen. Und er hatte recht, sie konnte ihn erkennen, ein rotes Monument mit einerglänzenden Kugel auf der Spitze. Nein... keine Kugel.
    Der marmorne Ball glich... er glich... „Jetzt schau nach Osten.
    Was siehst du dort, Meredith?“ fuhr Tyler fort. Seine Stimme war heiser vor Aufregung. Es war der Vollmond. Er war aufgegangen, während Tyler mit ihr geredet hatte, und hing jetzt über dem Hügel, kreisrund und enorm angeschwollen.
    Ein riesiger, roter Ball. Und genauso sah der Grabstein aus. Wie ein Vollmond, der vor Blut triefte. „Du kamst her, geschützt gegen Vampire“, zischte Tyler hinter ihr. Seine Stimme wurde noch heiserer. „Aber die Smallwoods sind keine Vampire. Wir sind etwas anderes.“ Und dann heulte er. Keine menschliche Kehle konnte ein solches Geräusch hervorbringen. Es war nicht die Nachahmung eines Tieres, es war echt. Ein bösartiges Knurren, das höher und höher wurde. Meredith' Kopf fuhr herum. Sie starrte Tyler ungläubig an. Was sie sah, war so schrecklich, daß ihr Verstand sich weigerte, es zu erfassen...
    Sie schrie. „Ich hab dir gesagt, es würde eine Überraschung geben.

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