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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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wollte er mit seinen Krallen jemanden zerreißen. Ein dumpfes Geräusch kam aus seiner Kehle.
    „Keine Angst, diesmal werde ich dich nicht verprügeln“, sagte Stefan. „Es sei denn, du versuchst zu fliehen. Wir werden alle in die Kirchenruine gehen und uns ein wenig unterhalten. Du erzählst doch so gern Geschichten, Tyler. Nun, ich höre dir gern zu.“
    Tyler sprang ihn an, pfeilschnell schoß er vom Boden hoch zu Stefans Kehle. Aber der war auf ihn vorbereitet. Meredith nahm an, daß Stefan und Matt die nächsten Minuten genossen, ihre angestaute Angriffslust loszuwerden, doch sie genoß es nicht und schaute daher weg.
    Am Ende war Tyler mit einer Nylonschnur gefesselt. Er konnte noch halbwegs gehen oder, zumindest, schlurfen. Stefan hielt ihn am Hemdrücken fest und schubste ihn unsanft den Weg zur Kirche hoch.
    Drinnen stieß Stefan Tyler zu Boden, nah dem offenen Grab.
    „Jetzt“, begann er, „werden wir zwei uns ein wenig unterhalten.
    Und du wirst hilfsbereit sein, Tyler. Sonst wird es dir sehr, sehr leid tun.“

10. KAPITEL
    Meredith setzte sich auf die kniehohe Mauer der Kirchenruine und massierte ihren schmerzenden Hals. „Du hast mir gesagt, daß es gefährlich werden wird, Stefan. Aber du hast nicht erwähnt, daß ihr erst eingreift, wenn er mich schon halb erwürgt hat“, flüsterte sie heiser. „Tut mir leid. Ich hoffte, daß er noch etwas ausplaudert, besonders, nachdem er zugegeben hat, daß er da war, als Sue starb. Aber ich hätte nicht so lange warten dürfen.“ „Ich habe überhaupt nichts zugegeben! Du kannst nichts beweisen!“ meldete sich Tyler zu Wort. Das tierhafte Winseln war noch in seiner Stimme, aber inzwischen hatten sich sein Gesicht und sein Körper in ihre normale Form zurückverwandelt. Oder zumindest in seine menschliche, dachte Meredith. Die Schwellungen, Blutergüsse und das getrocknete Blut waren wohl kaum normal.
    „Du stehst hier nicht vor Gericht, Tyler“, sagte sie. „Dein Vater kann dir jetzt nicht helfen.“ „Selbst, wenn das ein Gerichtssaal wäre, hätten wir gute Chancen, unseren Fall zu gewinnen“, fügte Stefan hinzu. „Genug Beweise, um dich wegen Beihilfe zum Mord hinter Gitter zu bringen.“
    „Das heißt, wenn nicht jemand vorher Großmutters Teelöffel einschmilzt, um daraus eine silberne Kugel zu machen“, warf Matt ein.
    Tyler sah von einem zum anderen. „Aus mir kriegt ihr nichts raus.“ „Tyler, du bist ein Maulheld“, sagte Bonnie verächtlich.
    „Du hast keine Skrupel, ein Mädchen zu Boden zu pressen und es zu bedrohen“, erklärte Matt. „Aber wenn seine Freunde auftauchen, machst du dir vor Angst fast in die Hose.“
    Tyler starrte nur alle wütend an. „Na, wenn er nicht reden will, dann müssen wir wohl.“ Stefan bückte sich und hob das dicke Buch auf, das er aus der Bibliothek mitgenommen hatte. Einen Fuß auf den Grabrand gestellt, legte er das Buch auf seine Knie und öffnete es. In diesem Moment, dachte Meredith, gleicht er auf fast beängstigende Weise Damon. „Dieses Buch hat Gervase von Tilbury geschrieben, Tyler“, begann er. „Und zwar ungefähr 1210 nach Christi. Es handelt unter anderem von Werwölfen.“ „Du kannst überhaupt nichts beweisen. Du hast nicht das kleinste Indiz...!“ „Halt den Mund!“ Stefan sah ihn an.
    „Ich brauche keine Beweise. Ich kann es sehen, sogar jetzt noch. Hast du vergessen, was ich bin?“ Eine kurze Stille entstand, dann fuhr Stefan fort: „Als ich vor ein paar Tagen hier ankam, gab es ein Rätsel zu lösen. Ein Mädchen war tot.
    Aber wer war der Mörder? Und warum hat er es getan? Alle Hinweise, die ich fand, schienen sich zu widersprechen.
    Es war kein normaler Mord, keine Tat, begangen von einem Irren. Ich hatte die Aussage von jemandem, dem ich vertraue -
    und außerdem, unabhängig davon, einen Hinweis. Kein einfacher Killer kann ein Quija-Brett mit Telekinese beeinflussen. Ein normaler Mensch kann nicht bewirken, daß alle Sicherungen in einem Elektrizitätswerk etwa hundert Kilometer vom Tatort entfernt durchbrennen.
    Nein, es mußte sich um jemanden handeln, der eine enorme physische und psychische Kraft besitzt. Das, was Vickie mir erzählt hatte, hörte sich sehr nach einem Vampir an.
    Außer, daß Sue Carson noch ihr Blut besaß. Ein Vampir hätte zumindest etwas davon ausgesaugt. Kein Vampir kann dieser Versuchung widerstehen, besonders dann nicht, wenn er ein skrupelloser Killer ist. Das macht ihn high, und genau, um diesen berauschten Zustand zu

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