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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Gentlemen, begrüßen Sie die Schüler der Abschlußklasse von '93.“ Bonnie warf mit allen anderen ihre Kappe in die Luft, die jeder aus der Klasse als Beweis für das Erreichen des Klassenziels bekommen hatte. Wir haben es geschafft, dachte sie. Obwohl noch einige Arbeiten geschrieben werden müssen. Matt, Meredith und ich sind bei der Abschlußfeier. Es hatte im letzten Jahr Zeiten gegeben, da hatte sie ernsthaft daran gezweifelt.
    Bonnie hatte geglaubt, daß die Feier wegen Sues Tod düster und lustlos ausfallen würde. Statt dessen herrschte aufgeregte Hektik. Als ob jeder feiern wollte, daß er noch lebte... bevor es zu spät war.
    Es gab ein regelrechtes Getümmel, als die Eltern heranstürmten und die Abschlußklasse der Robert E. Lee High School nach allen Richtungen auseinanderstob. Alle johlten und waren völlig aus dem Häuschen. Bonnie fing ihre Kappe auf und schaute lächelnd in die Videokamera ihrer Mutter.

    Benimm dich normal, das ist wichtig, sagte sie sich. Sie hatte Elenas Tante Judith und Robert Maxwell, den Mann, den Judith vor kurzem geheiratet hatte, am Rand der Menge erspäht.
    Robert hielt Elenas kleine Schwester Margaret an der Hand. Als sie Bonnie entdeckten,
    lächelten sie tapfer. Aber Bonnie sah sie mit Unbehagen auf sich zukommen. „Oh, Miß Gilbert - ich meine natürlich, Mrs.
    Maxwell, - das wäre doch nicht nötig gewesen“, sagte sie, als Tante Judith ihr einen kleinen Strauß rosa Rosen gab.
    Tante Judith lächelte durch die Tränen in ihren Augen. „Das wäre ein ganz spezieller Tag für Elena gewesen“, sagte sie. „Ich möchte, daß es jetzt auch ein ganz besonderer Tag für dich und Meredith wird.“
    „Oh, Tante Judith. Ganz impulsiv umarmte Bonnie die ältere Frau. „Es tut mir alles so leid“, flüsterte sie. „Sie wissen, wie sehr.“ „Wir vermissen sie alle“, erwiderte Tante Judith. Dann zog sie sich zurück, lächelte wieder, und die drei gingen ihrer Wege. Bonnie wandte sich mit einem Kloß im Hals von ihnen ab und schaute wieder auf die wild feiernde Menge. Da war Ray Hernandez, der Junge, mit dem sie letztes Jahr zum großen Schulball gegangen war. Er lud alle für diesen Abend zu einer Party bei sich zu Hause ein. Da war auch Tylers Freund, Dick Carter, der sich wie immer zum Narren machte. Tyler lächelte verwegen, während sein Vater ein Photo nach dem anderen von ihm machte. Matt hörte unbeeindruckt einem Talentjäger von der James- Mason-Uni zu, der ihn für sein Footballteam anwerben wollte. Meredith stand daneben. Sie hielt einen Strauß roter Rosen in der Hand und sah nachdenklich aus.
    Vickie war nicht da. Ihre Eltern hatten sie zu Hause gehalten mit der Begründung, sie sei nicht in der Lage auszugehen.
    Caroline fehlte ebenfalls. Sie war in ihrer neuen Wohnung in Heron geblieben. Ihre Mutter hatte Bonnie erklärt, daß Caroline mit einer Grippe im Bett liege: Bonnie kannte die Wahrheit.
    Caroline hatte einfach Angst.
    Und vielleicht hat sie damit recht, dachte Bonnie und ging auf Meredith zu. Caroline könnte die einzige von ihnen sein, die die nächste Woche lebend überstand. Sieh normal aus, benimm dich normal. Sie hatte Meredith' Gruppe erreicht.
    Meredith wand die rote Quaste ihrer Kappe um den Stiel ihres Blumenstrauß und drehte ihn nervös mit ihren langen, eleganten Fingern hin und her. Bonnie sah sich schnell um.
    Gut. Das war der richtige Ort, und jetzt war der richtige Zeitpunkt. „Paß auf, du machst ihn kaputt“, sagte sie laut.

    Meredith' nachdenklicher, trauriger Blick veränderte sich nicht.
    Sie starrte weiter auf die Quaste und zupfte daran herum. „Es ist total unfair, daß wir diese Dinger kriegen und Elena nicht.
    Total unfair!“ beschwerte Meredith sich. „Ich weiß, das ist schrecklich.“ Bonnie achtete darauf, daß sie völlig unbekümmert klang. „Ich wünschte, wir könnten es ändern.
    Aber wir sind völlig machtlos.“
    „Es ist alles verkehrt.“ Meredith fuhr fort, als habe sie Bonnie nicht gehört. „Wir stehen hier im Sonnenschein, feiern, und sie liegt dort unter ihrem Grabstein.“ „Ich weiß, ich weiß“, versuchte Bonnie sie zu beruhigen. „Nun reg dich nicht auf, Meredith. Warum denkst du nicht an etwas anderes? Hör mal, warum gehen wir nach dem Festessen mit den Eltern nicht zu Rays Party? Wir sind zwar nicht eingeladen, aber das macht nichts.“ „Nein!“ erwiderte Meredith überraschend heftig. „Ich will zu keiner Party. Wie kannst du nur überhaupt daran denken? Wie kannst du nur so

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