Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
getrübt wurde. Irgendetwas nagte an ihr, ein Traum oder etwas, das sie erlebt hatte, während sie Meredith zufolge bewusstlos gewesen war.
Was war es?
»Also schön. Alles angeschnallt? Los geht's.« Der SUV entfernte sich vom Haus der Saitous. »Jim, Sie haben gesagt, Isobel habe eine drei Jahre alte Schwester, die oben schläft, daher habe ich Jayneela, meine Enkelin, angerufen und gebeten, hierherzukommen. Dann wird zumindest jemand im Haus sein.«
Bonnie drehte sich um, um Meredith anzusehen. Sie sprachen beide gleichzeitig.
»O nein! Sie darf nicht hineingehen! Vor allem nicht in Isobels Zimmer! Hören Sie, bitte, Sie müssen ...«, faselte Bonnie.
»Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob das eine gute Idee ist, Dr. Alpert«, sagte Meredith, nicht weniger eindringlich, aber deutlich zusammenhängender. »Es sei denn, sie hält sich von diesem Zimmer fern und bringt vielleicht jemanden mit -
ein Junge wäre gut.«
»Ein Junge?« Dr. Alpert wirkte verwirrt, aber die Kombination von Bonnies Bestürzung und Meredith' Eindringlichkeit schien sie zu überzeugen. »Nun, als ich von zu Hause wegging, saß Tyrone, mein Enkel, vor dem Fernseher. Ich werde versuchen, ihn zu erreichen.«
»Wow!«, sagte Bonnie unwillkürlich. »Das ist der Tyrone, der im nächsten Jahr Abwehrspieler in der Footballmannschaft sein wird, hm? Ich habe gehört, dass man ihn den Tyrminator nennt.«
»Nun, sagen wir mal so, ich denke, er wird in der Lage sein, Jayneela zu beschützen«, bemerkte Dr. Alpert trocken, nachdem sie den Anruf getätigt hatte.
»Aber wir sind diejenigen mit dem, äh, überreizten Mädchen im Wagen. Aus der Art zu schließen, wie sie sich gegen das Beruhigungsmittel gewehrt hat, würde ich sagen, dass sie selbst ein ziemlicher ›Terminator‹ ist.«
Meredith' Handy klingelte mit der Melodie, die anzeigte, dass es sich um eine Nummer handelte, die nicht in seinem Speicher vermerkt war, und verkündete dann: »Mrs T. Flowers ruft Sie an. Wollen Sie den Anruf entgegen...« Im nächsten Moment hatte Meredith auch schon auf die Gesprächstaste gedrückt.
»Mrs Flowers?«, fragte sie. Das Brummen des SUV hielt alles, was Mrs Flowers möglicherweise sagte, vor Bonnie und den anderen verborgen, daher konzentrierte Bonnie sich wieder auf zwei Dinge: was sie über die »Opfer« der »Salemhexen«
wusste und worum es sich bei diesem schwer fassbaren Gedanken während ihrer Bewusstlosigkeit gehandelt hatte.
Was alles prompt vergessen war, als Meredith auflegte.
»Was gibt es? Was? Was?« Bonnie konnte Meredith' Gesicht in der Abenddämmerung nicht deutlich sehen, aber es wirkte blass, und als sie sprach, klang sie auch blass.
»Mrs Flowers hat vorhin im Garten gearbeitet und wollte gerade ins Haus gehen, als ihr auffiel, dass da etwas in ihren Begonienbüschen war. Sie meinte, es habe ausgesehen, als hätte jemand versucht, etwas zwischen den Busch und eine Mauer zu stopfen, aber ein Stück Stoff hat sich verheddert.«
Bonnie hatte das Gefühl, als sei ihr alle Luft aus den Lungen gepresst worden.
»Was war es?«
»Es war eine Reisetasche voller Schuhe und Kleider. Stiefel. Hemden. Hosen.
Alles Stefanos Sachen.«
Bonnie kreischte auf, und Dr. Alpert riss das Lenkrad herum und fing sich dann wieder, während der SUV zur Seite ausbrach.
»O mein Gott, o mein Gott - er ist nicht weggegangen!«
»Oh, ich denke, er ist durchaus gegangen. Nur nicht aus freiem Willen«, sagte Meredith düster.
»Damon«, stieß Bonnie hervor und ließ sich wieder in ihren Sitz sinken. In ihren Augen stiegen Tränen auf und flossen über ihre Wangen. »Ich konnte nicht anders, ich wollte einfach glauben ...«
»Werden die Kopfschmerzen schlimmer?«, fragte Dr. Alpert, wobei sie taktvoll das Gespräch ignorierte, in das sie nicht eingeschlossen war.
»Nein - hm, ja«, gab Bonnie zu.
»Hier, öffnen Sie die Tasche und lassen Sie mich hineinschauen. Ich habe Proben von diesem und jenem ... schön, das ist das Richtige. Hat jemand da hinten eine Wasserflasche gesehen?«
Jim reichte ihnen teilnahmslos eine Flasche herüber. »Danke«, sagte Bonnie, schob sich die kleine Pille in den Mund und nahm einen tiefen Zug. Sie musste ihren Kopf in Ordnung bringen. Falls Damon Stefano entführt hatte, dann sollte sie nach ihm rufen, nicht wahr? Gott allein wusste, wo er diesmal gelandet war.
Warum hatte keiner von ihnen auch nur im Entferntesten an diese Möglichkeit gedacht?
Nun, erstens, weil der neue Stefano angeblich stark war, und
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