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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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sehr es auf ihre Geschwindigkeit ankam. Sie wünschte sich verzweifelt, sie hätten einen Wagen gehabt. Sie wünschte sich viele Dinge, vor allem, dass Mrs Flowers mitten in der Stadt gelebt hätte und nicht weit draußen - auf der unberechenbaren, wilden Seite.
    Schließlich war sie, ganz wie Meredith es vorausgesehen hatte, außer Atem und ihre Hand war so nass von Schweiß, dass sie Meredith' Fingern entglitt. Sie krümmte sich zusammen, die Hände auf den Knien, und versuchte, nach Luft zu schnappen.
    »Bonnie! Wisch dir die Hand ab! Wir müssen rennen!« »Gib mir - nur - eine Minute ...«
    »Wir haben keine Minute! Kannst du es nicht hören? Komm weiter!«
    »Ich muss nur - wieder - zu Atem kommen.«
    »Bonnie, schau hinter dich. Und schrei nicht!«
    Bonnie schaute hinter sich, schrie und stellte dann fest, dass sie doch nicht außer Atem war. Sie rannte los und packte Meredith' Hand.
    Jetzt konnte sie es hören, trotz ihres eigenen keuchenden Atems und des Dröhnens in ihren Ohren. Es war das Geräusch eines Insekts, kein Summen, aber dennoch ein Geräusch, das ihr Gehirn unter Käfer ablegte. Es klang wie das Peitschpeitschpeitsch eines Hubschraubers, nur viel höher, als hätte ein Hubschrauber insektenähnliche Fühler oder Tentakel anstelle von Rotorblättern.
    Mit einem Blick hatte sie eine riesige graue Masse von diesen Tentakeln erkannt, mit Köpfen an der Spitze - und all diese Köpfe hatten ihre Mäuler geöffnet, um ihre weißen, scharfen Zähne zu zeigen.
    Sie bemühte sich, die Taschenlampe anzuknipsen. Die Nacht senkte sich herab und sie hatte keine Ahnung, wie lange es noch dauern würde, bis der Mond aufging. Sie wusste nur, dass die Bäume alles noch dunkler zu machen schienen und dass sie hinter ihr und Meredith her waren.
    Die Malach.
    Das peitschende Geräusch der Tentakel war jetzt viel lauter. Viel näher. Bonnie wollte sich nicht umdrehen und die Quelle des Geräuschs sehen. Das Geräusch trieb ihren Körper über seine Grenzen hinaus. Sie konnte nicht umhin, wieder und wieder Matts Worte zu hören: als hätte ich die Hand in die Müllvernichtungsanlage geschoben und die Anlage eingeschaltet. Als hätte ich die Hand in die Müllvernichtungsanlage geschoben und die Anlage eingeschaltet.

    Ihre Hand und die von Meredith waren wieder schweißnass. Und die graue Masse holte sie jetzt definitiv ein. Sie war nur noch halb so weit entfernt wie zu Anfang, und das peitschende Geräusch wurde immer schriller.
    Gleichzeitig fühlten ihre Beine sich an wie Gummi. Buchstäblich. Sie konnte ihre Knie nicht spüren. Und jetzt verwandelte sich das Gummi in Gelatine.
    Vipripripripriii ...
    Es war das Geräusch von einem der Malach, der näher war als die übrigen. Er kam näher, näher, ... und dann war er vor ihnen, den Mund zu einem grausigen Oval geöffnet, mit Zähnen rund um den äußeren Rand.
    Genau wie Matt es beschrieben hatte.
    Bonnie hatte keinen Atem, um zu schreien. Aber sie musste schreien. Das gesichtslose Ding ohne Augen oder Gesichtszüge - nur mit diesem grauenvollen Maul - hatte sich vor ihnen umgedreht und kam direkt auf sie zu. Und ihre automatische Reaktion - mit den Händen danach zu schlagen - konnte sie einen Arm kosten. O Gott, es näherte sich ihrem Gesicht...
    »Da ist die Pension«, keuchte Meredith und riss so heftig an ihrer Hand, dass es sie förmlich von den Füßen hob. »Lauf.«
    Bonnie duckte sich einen Moment, bevor der Malach mit ihr zusammenstieß.
    Sofort spürte sie die Tentakel, die sich in ihr gelocktes Haar schlangen. Sie wurde abrupt und schmerzhaft zurückgerissen und ihre Finger entglitten Meredith' Hand.
    Ihre Beine wollten unter ihr nachgeben. Alles in ihr wollte, dass sie schrie.
    »O Gott, Meredith, es hat mich erwischt! Lauf! Lass dich nicht auch erwischen!«
    Die Pension vor ihr war beleuchtet wie ein Hotel. Im All gemeinen war es dort dunkel, vielleicht bis auf Stefanos Fenster und ein weiteres. Aber jetzt glänzte das Haus wie ein Juwel, knapp außerhalb ihrer Reichweite.
    »Bonnie, schließ die Augen!«
    Meredith hatte sie nicht allein gelassen. Sie war immer noch da. Bonnie konnte spüren, wie die kletterpflanzenähnlichen Tentakel sachte über ihr Ohr strichen, behutsam ihre verschwitzte Stirn kosteten, sich auf ihr Gesicht zuarbeiteten, ihre Kehle ... Sie schluchzte.
    Und dann ertönte ein scharfer, lauter Knall, durchsetzt von einem Geräusch wie dem Bersten einer reifen Melone, und etwas Feuchtes ergoss sich über ihren Rücken. Sie öffnete die

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