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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Füchsin gar nicht so leicht, wie sie möglicherweise gedacht hatte, sich auf einem Baum zu bewegen. Elena betrachtete die Schwänze. Seltsamerweise war kein Stummel zu sehen, kein Blut, kein Zeichen dafür, dass die Füchsin verletzt worden war.
    War das der Grund, warum sie sich nicht in einen Menschen verwandelte? Der Verlust eines Schwanzes? Selbst wenn sie nackt gewesen wäre, nachdem sie wieder Menschengestalt angenommen hatte - wie es manche Geschichten über Werwölfe erzählten -, wäre sie in einer besseren Verfassung gewesen, um hinunterzuklettern.
    Misao schien sich schließlich für die langsame, aber sichere Methode des Abstiegs entschieden zu haben - sie bewegte ihren Fuchskörper von einem Zweig zum anderen hinunter. Was bedeutete, dass sie nur etwa drei Meter unterhalb von Elena war.
    Und Elena brauchte nichts anderes zu tun, als über die Nadeln hinweg zu ihr hinunterzuschweben und dann - mithilfe ihrer Flügel - innezuhalten. Wenn sie an ihre Flügel glaubte. Wenn der Baum sie nicht abwarf.
    »Du bist zu langsam«, rief Elena. Dann ließ sie sich hinabsinken, um die Entfernung bis zu ihrer Widersacherin zu überwinden - keine große Entfernung für einen menschlichen Körper.
    Bis sie Bonnie sah.
    Die zarte Bonnie lag noch immer auf dem Altar, bleich und frierend. Aber jetzt hatten vier der grauenvollen Baummenschen sie an Händen und Füßen gepackt. Sie zogen bereits so fest, dass sie in die Luft gehoben wurde. Meredith war dagegen machtlos.
    Und Bonnie war bei vollem Bewusstsein. Aber sie schrie nicht. Sie gab keinen Laut von sich, der auf sie aufmerksam gemacht hätte; und Elena begriff mit einer Woge aus Liebe, Entsetzen und Verzweiflung, dass das der Grund war, warum sie zuvor keinerlei Wirbel gemacht hatte. Sie wollte, dass die Hauptdarsteller hier ihren Kampf ausfochten, ohne sich die Mühe machen zu müssen, sie zu retten.
    Die Baummenschen lehnten sich zurück.
    Bonnies Gesicht verzerrte sich vor Qual.
    Elena musste Misao erwischen. Sie brauchte den doppelten Fuchsschlüssel, um Stefano zu befreien. Und die Einzigen, die ihr sagen konnten, wo er war, waren Misao und Shinichi. Sie blickte in die Dunkelheit über ihr und stellte fest, dass es eine Spur heller zu sein schien als in dem Moment, in dem sie das letzte Mal aufgeblickt hatte. Der Himmel war von einem wirbelnden, dunklen Grau und nicht mehr totenschwarz wie zuvor - aber von dort war keine Hilfe zu erwarten. Sie schaute hinab: Misao, die jetzt ein wenig schneller entfloh. Wenn Elena sie entwischen ließ ... Stefano war ihre Liebe. Aber Bonnie - Bonnie war ihre Freundin - seit Kindertagen ...
    Und dann hatte sie einen Plan B vor Augen.
    Damon kämpfte gegen Shinichi - oder versuchte es jedenfalls.
    Doch Shinichi war immer mühelos einen Zentimeter von Damons Faust entfernt.
    Shinichis Fäuste trafen ihr Ziel dagegen jedes Mal, und im Augenblick war Damons Gesicht eine einzige blutige Maske.
    »Benutz Holz!«, kreischte Misao, deren kindliches Benehmen plötzlich verschwunden war. »Ihr Männer, ihr Idioten, alles, was euch einfällt, sind eure Fäuste!«

    Shinichi brach mit einer Hand eine tragende Säule aus dem Geländer der Dachterrasse und offenbarte seine wahre Stärke. Damon lächelte wohlwollend.
    Dies, so wusste Elena, würde ihm gefallen, obwohl es bedeutete, dass diese hölzernen Splitter ihm viele kleine Wunden reißen würden.
    Elena rief: »Damon, schau hinab!« Ihre Stimme klang schwach durch das Kreischen, Schluchzen und die Zornesschreie überall um sie herum. »Damon!
    Schau hinab - zu Bonnie!«
    Bisher hatte nichts es vermocht, Damons Konzentration zu durchbrechen - er schien fest entschlossen zu sein herauszufinden, wo Stefano gefangen gehalten wurde - oder Shinichi bei dem Versuch zu stören, Damon zu töten.
    Jetzt riss Damon zu Elenas leichter Überraschung sofort den Kopf herum. Er blickte hinunter.
    »Ein Käfig«, rief Shinichi. »Baut mir einen Käfig.«
    Und Äste beugten sich von allen Seiten heran, um ihn und Damon in ihrer eigenen kleinen Welt zu fangen - ein Gitterwerk, aus dem es kein Entrinnen gab.
    Die Baummenschen lehnten sich noch weiter zurück. Und ohne es zu wollen, schrie Bonnie auf.
    »Siehst du?«, lachte Shinichi. »Jeder deiner Freunde wird unter solchen oder noch schlimmeren Qualen sterben. Einen nach dem anderen werden wir uns holen!«
    Das war der Moment, in dem Damon wirklich den Verstand zu verlieren schien.
    Er bewegte sich wie Quecksilber, wie eine zuckende Flamme, wie ein Tier mit

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