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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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diesem Augenblick ist sie ... ist sie ...
    vollkommen ...« Er zögerte, auf der Suche nach den richtigen Worten.
    »Rein«, füllte Meredith die Lücke für ihn aus.
    »Ja«, pflichtete Matt ihr bei. »Ja, rein. Alles, was sie tut, ist rein. Und es ist ohnehin nicht so, als könnte irgendein Teil deiner abscheulichen Welt sie beflecken, aber wir anderen hören einfach nicht gern zu, wie du es versuchst.«
    Von Stefano kam ein leises »Danke«.
    »Ich wollte ohnehin gehen«, erklärte Caroline, jetzt mit zusammengebissenen Zähnen. »Und wage es nicht, mir eine Predigt über Reinheit zu halten! Hier, wo all das vor sich geht! Wahrscheinlich willst du es lediglich selbst beobachten, zwei Mädchen, die sich küssen. Wahrscheinlich willst du ...«
    »Das reicht.« Stefano sprach die beiden Worte beinahe ausdruckslos, aber Caroline wurde wie von unsichtbaren Händen von den Füßen gerissen, zur Tür hinausgetragen und dort abgesetzt. Ihre Handtasche flatterte hinter ihr her.
    Dann wurde die Tür leise geschlossen.
    Bonnie stellten sich ihre feinen Nackenhärchen auf. Dies war magische Macht, in einem solchen Ausmaß, dass ihre hellseherischen Sinne betäubt und für einen Moment gelähmt waren. Caroline zu bewegen - und sie war kein kleines Mädchen
    -, nun, das erforderte jede Menge Macht. Vielleicht hatte Stefano sich ebenso sehr verändert wie Elena. Bonnie schaute Elena an, auf deren Teich der Heiterkeit sich Carolines wegen kleine Wellen an der Oberfläche gebildet hatten.
    Ich könnte sie einfach davon ablenken und mir selbst ein Dankeschön von Stefano verdienen, dachte Bonnie.
    Sie tätschelte Elenas Knie, und als Elena sich umdrehte, küsste Bonnie sie.
    Elena löste sich sehr schnell aus diesem Kuss, als habe sie Angst, abermals irgendein Unglück auszulösen. Aber Bonnie erkannte sofort, was Stefano damit gemeint hatte, dass es nichts Sexuelles sei. Es war ... eher so, als würde man von jemandem untersucht, der dabei all seine Sinne einsetzte. Als Elena von Bonnie wegtrat, strahlte sie sie an, so wie sie zuvor Meredith angestrahlt hatte, und die -

    ja, die Reinheit des Kusses wusch alle Bekümmerung fort. Und Bonnie hatte das Gefühl, als sei ein Teil von Elenas tiefem Frieden in sie hineingeflossen.
    »... hätten es besser wissen müssen, als Caroline mitzubringen«, sagte Matt gerade zu Stefano. »Tut mir leid, dass ich eingegriffen habe. Aber ich kenne Caroline, und sie hätte durchaus noch eine halbe Stunde weiterkreischen können, ohne tatsächlich zu verschwinden.«
    »Darum hat sich Stefano gekümmert«, sagte Meredith, »oder war das ebenfalls Elena?«
    »Das war ich«, antwortete Stefano. »Matt hat recht: Sie hätte bis in alle Ewigkeit weiterreden können, ohne tatsächlich zu gehen. Und mir wäre es einfach lieber, wenn niemand Elena in meiner Hörweite derart beleidigen würde.«
    Warum reden sie eigentlich über diese Dinge, fragte Bonnie sich. Niemand neigte so wenig zu Geschwätzigkeit wie Meredith und Stefano, aber hier standen sie und sagten Dinge, die eigentlich gar nicht ausgesprochen werden müssten.
    Dann begriff sie, dass es um Matts willen geschah, der sich langsam, aber mit Entschlossenheit auf Elena zubewegte.
    Bonnie stand so schnell und behände auf, als könnte sie fliegen, und schaffte es, an Matt vorbeizugehen, ohne ihn anzusehen. Und dann schloss sie sich Meredith'
    und Stefanos Geplauder darüber an, was gerade geschehen war. Caroline gab eine üble Feindin ab, darin waren sich alle einig, und durch nichts und niemanden schien sie zu der Einsicht zu kommen, dass ihre Intrigen gegen Elena immer nach hinten losgingen. Bonnie hätte gewettet, dass sie gerade in diesem Moment eine neue Intrige gegen sie alle ausbrütete.
    »Sie fühlt sich ständig einsam«, bemerkte Stefano, als versuchte er, Entschuldigungen für sie zu finden. »Sie will unbedingt akzeptiert werden, von jedem und zu allen Bedingungen - aber trotzdem fühlt sie sich von allen isoliert.
    Als würde ihr niemand vertrauen, der sie wirklich kennenlernt.«
    »Sie nimmt dauernd eine Verteidigungshaltung ein«, pflichtete Meredith ihm bei. »Aber man sollte doch meinen, sie würde ein wenig Dankbarkeit zeigen.
    Schließlich haben wir ihr vor gerade mal einer Woche das Leben gerettet.«
    Es steckt noch mehr dahinter, dachte Bonnie. Ihre Intuition versuchte, ihr etwas zu sagen - etwas über das, was geschehen sein könnte, bevor sie Caroline hatten retten können -, aber sie war um Elenas willen so wütend, dass sie

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