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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Ich benutze normalerweise auch kein Make-up«, sagte sie, aber sie wussten beide, dass sie geschlagen war. Lady Ulmas Vision würde zum Leben erwachen.
    » Bezeichnen Sie es besser nicht als Meerjungfrauenkleid; sie wird darin eine Sirene sein«, bemerkte Bonnie begeistert. » Aber wir sollten es vorsichtshalber mit einem Zauber belegen, um all die Vampir-Seeleute von ihr fernzuhalten.«
    Zu Elenas Überraschung nickte Lady Ulma ernst. » Meine Freundin, eine Näherin, hat heute eine Priesterin hergeschickt, um alle Kleidungsstücke zu segnen und natürlich um zu verhindern, dass ihr Vampiren zum Opfer fallt. Falls das Eure Zustimmung findet?« Sie sah Elena an, die nickte.
    » Solange nicht auch Damon ferngehalten wird«, scherzte sie und spürte, wie die Zeit stehen blieb, als Meredith und Bonnie unverzüglich ihren Blick auf sie richteten und hofften, etwas in Elenas Miene zu finden, das sie verraten würde.
    Aber Elena bewahrte einen neutralen Gesichtsausdruck, während Lady Ulma fortfuhr: » Selbstverständlich gelten die Einschränkungen nicht für Euren– für Meister Damon.«
    » Selbstverständlich«, wiederholte Elena nüchtern.
    » Und jetzt zu unserer kleinsten Schönheit, die zur Gala gehen wird«, sagte Lady Ulma zu Bonnie, die sich errötend auf die Unterlippe biss. » Für Euch habe ich etwas ganz Besonderes. Ich weiß nicht, wie lange ich mich schon danach gesehnt habe, mit diesem Material zu arbeiten. Ich bin Jahr um Jahr an einem Schaufenster mit diesem Stoff darin vorbeigetrottet, und es hat mich schmerzhaft danach verlangt, den Stoff zu kaufen und daraus etwas zu fertigen. Seht Ihr?« Und die nächsten Näherinnen traten vor. Sie hatten ein kleineres, leichteres Gewand in Händen, während Lady Ulma eine Skizze hochhielt. Elena betrachtete das Kleid voller Staunen. Das Material war prächtig– unglaublich–, aber besonders raffiniert war die Art, wie es zusammengesetzt worden war. Der Stoff wies ein lebhaftes Blaugrün auf und war von Hand mit einem raffinierten Muster farblich dazu passender Pfauenaugen bestickt.
    Bonnie hatte ihre braunen Augen wieder weit aufgerissen. » Das ist für mich? «, hauchte sie und wagte es kaum, den Stoff zu berühren.
    » Ja, und wir werden Euch das Haar zurückbinden, bis Ihr genauso hinreißend ausseht wie Eure Freundin. Nur zu, probiert es an. Ich denke, es wird Euch gefallen, wie das Kleid geworden ist.« Lucen hatte sich zurückgezogen, und Meredith war bereits vorsichtig mithilfe der Näherinnen in ihr Meerjungfrauenkleid geschlüpft.
    Fröhlich begann Bonnie, sich auszuziehen.
    Es stellte sich heraus, dass Lady Ulma recht hatte. Bonnie fand es herrlich, wie sie an diesem Abend aussah. Im Moment legten einige Frauen letzte Hand an; noch ein zarter Spritzer Zitrus- und Rosenwasser, ein Duft, der eigens für sie geschaffen worden war. Sie stand vor einem riesigen silbergerahmten Spiegel, nur wenige Minuten bevor sie zur Gala von Fazina, der Silbernen Nachtigall persönlich, aufbrechen wollten.
    Bonnie drehte sich ein wenig und betrachtete voller Ehrfurcht das schulterfreie Kleid mit dem weiten Rock. Sein Mieder war– oder zumindest schien es so– zur Gänze aus den Augen von Pfauenfedern gemacht, die zu ihrer Taille hin zusammenliefen und deren Zartheit betonten. Etwas größere Federn verliefen vorn und hinten von der Taille an pfeilförmig nach unten. Hinten bildeten die Pfauenfedern auf smaragdfarbener Seide eine kleine Schleppe. Vorn zog sich neben der nach unten weisenden Federformation ein Wellenmuster stilisierter Federn in Silber und Gold bis zum aus dünnem Goldbrokat geschneiderten Saum herab.
    Und als sei das nicht genug, hatte Lady Ulma einen Fächer für Bonnie aus echten Pfauenaugen anfertigen lassen, von dessen smaragdgrünem Jadegriff ein sanft klackender Anhänger aus Jade, Zitrin und emaillierten Glücksbringern herabbaumelte.
    Um Bonnies Hals lag eine dazu passende Kette aus Jade, eingelegt mit Smaragden, Saphiren und Lapislazuli. Und um jedes ihrer Handgelenke trug sie mehrere grüne Jadearmreife, die klackerten, wann immer sie sich bewegte, als Symbol ihrer Sklaverei.
    Aber Bonnie konnte den Blick kaum auf den Armreifen verweilen lassen und sie konnte erst recht keinen echten Hass auf den Schmuck heraufbeschwören. Sie dachte vielmehr daran, dass eigens für sie eine Friseurin gekommen war, um Bonnies rotblonde Locken zurückzukämmen und zu färben, bis sie zu wahrem Rot verdunkelt waren und ihr, von Clips aus Jade und Smaragd

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