Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
beiden Frauen, die ihm die Amulette gemacht hatten, waren weit entfernt, und er kam sich dumm vor, es zu Tyrones Mantel zu sagen. Außerdem überschlug sich Mrs Flowers praktisch schon vor Dankbarkeit.
    » Ach herrje, Matt, als dieser große Ast herunterkam, dachte ich, dein Arm würde gebrochen werden– mindestens. Dank sei dem lieben Gott, dass die Saitou-Frauen so exzellente Amulette machen. Und, mein lieber Tyrone, bitte, nimm einen Schluck aus dieser Flasche…«
    » Ähm, ich trinke eigentlich nicht…«
    » Es ist nur heiße Limonade, mein eigenes Rezept, mein Lieber. Ohne euch beide hätten wir keinen Erfolg gehabt. Tyrone, du hast etwas gefunden, ja? Und dann wurdest du gepackt und wärst niemals frei gekommen, wäre Matt nicht da gewesen, um dich zu retten.«
    » Oh, ich bin davon überzeugt, dass er auch ohne mich herausgekommen wäre«, sagte Matt hastig, denn es musste für jemanden wie den ›Tyrminator ‹ wohl peinlich sein zuzugeben, dass er Hilfe brauchte.
    Tyrone sagte jedoch nur nüchtern: » Ich weiß. Danke, Matt.«
    Matt errötete.
    » Aber ich glaube, ich habe überhaupt nichts Richtiges erwischt«, fuhr Tyrone angewidert fort. » Es fühlte sich nur an wie ein Stück altes Rohr oder so etwas…«
    » Nun, lass uns mal nachsehen«, sagte Mrs Flowers sehr ernst.
    Sie richtete die stärkste Taschenlampe auf den Gegenstand, den Tyrone aus dem Dickicht geholt und dabei so viel riskiert hatte.
    Zuerst dachte Matt, es sei der riesige Spielknochen eines Hundes. Aber dann bemerkte er die allzu vertraute Form und schaute genauer hin.
    Es war ein Oberschenkelknochen, ein menschlicher Oberschenkelknochen. Der größte Knochen im Körper eines Menschen. Und er war noch weiß. Frisch.
    » Es macht nicht den Eindruck, als wäre es Plastik«, sagte Mrs Flowers mit einer Stimme, die aus sehr weiter Ferne zu kommen schien.
    Es war kein Plastik. Es war ein echter menschlicher Beinknochen.
    Aber das war nicht das Erschreckendste. Der Knochen war glatt poliert und trug die Abdrücke von Dutzenden winzig kleiner Zähne.

Kapitel Zweiunddreißig
    Elena war strahlend glücklich. Sie war glücklich eingeschlafen, nur um glücklich wieder aufzuwachen, heiter und gefasst in der Gewissheit, dass sie bald– sehr bald– Stefano besuchen würde und dass sie danach– gewiss nicht lange danach– Stefano von hier fortbringen konnte.
    Es überraschte Bonnie und Meredith nicht, dass sie mit ihnen und Damon über zwei Dinge sprechen wollte: Eines betraf die Frage, wer in das Gefängnis mitgehen sollte, und das andere war die Frage nach ihrem Outfit. Was sie jedoch überraschte, waren ihre Entscheidungen.
    » Wenn es in Ordnung ist«, begann sie langsam, als alle sich am nächsten Morgen versammelt hatten, » dann würde ich gern nur wenige Leute mitnehmen. Stefano ist sehr übel behandelt worden«, setzte sie hinzu, » und er hasst es, vor anderen schlecht auszusehen. Ich möchte ihn nicht demütigen.«
    Daraufhin errötete die ganze Gruppe.
    » Also hoffe ich«, sagte Elena und sah Meredith und Bonnie in die Augen, » dass keiner von euch verletzt sein wird, wenn ich ihn nicht bitte, mich zu begleiten.«
    Das sagt beiden, dass sie draußen sind, dachte Elena, während sie auf ihren Gesichtern Verständnis aufblühen sah. Die meisten ihrer Pläne hingen davon ab, wie ihre beiden besten Freundinnen darauf reagieren würden.
    Meredith meldete sich als Erste zu Wort. » Elena, du bist durch die Hölle gegangen– buchstäblich– und dabei beinahe gestorben, um zu Stefano zu kommen. Du nimmst natürlich die Leute mit, die sich für diese Situation am besten eignen.«
    » Uns ist klar, dass dies kein Beliebtheitswettbewerb ist«, fügte Bonnie hinzu und schluckte, denn sie versuchte, nicht zu weinen. Sie will wirklich mitgehen, dachte Elena, aber sie versteht mich. » Die ganze Sache wäre Stefano vor einem Mädchen vielleicht peinlicher als vor einem Jungen«, meinte Bonnie dann. Und sie fügt nicht einmal hinzu: Selbst wenn wir niemals so reagieren würden, dass es ihm peinlich sein könnte, dachte Elena und umarmte ihre Freundin. Sie spürte Bonnies weichen, kleinen, vogelähnlichen Körper in ihren Armen. Dann drehte sie sich um und fühlte Meredith’ warme, schlanke, harte Arme um sich, und wie immer fiel ein Teil ihrer Anspannung von ihr ab.
    » Danke«, sagte sie und wischte sich dann die Tränen aus den Augen. » Und ihr habt recht, ich denke, in seiner jetzigen Situation wäre es wirklich härter für ihn, Mädchen

Weitere Kostenlose Bücher