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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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» Er ist losgegangen– mit langen Schritten– in dieses Dickicht. Dieses böse Dickicht.«
    Sie machte sich auf den Weg in Richtung Dickicht, wie Sheriff Rich Mossberg es getan hatte, als Matt ihn beobachtete. Matt und Tyrone eilten hinter ihr her, bereit, sie jeden Moment aufzuhalten, sollte sie Anstalten machen, den Alten Wald zu betreten.
    Stattdessen schien sie das Dickicht umrunden zu wollen, wobei sie das Abzeichen weiterhin auf Augenhöhe hielt. Tyrone und Matt nickten einander zu und ohne ein Wort nahmen die beiden Jungen sie erneut an die Hand. Auf diese Weise gingen sie um das Dickicht herum, Matt an der Spitze, dann Mrs Flowers und zuletzt Tyrone. An irgendeinem Punkt wurde Matt bewusst, dass Tränen über Mrs Flowers’ verhutzelte Wangen rannen.
    Endlich blieb die zerbrechliche alte Frau stehen, nestelte ein Spitzentaschentuch hervor– nach ein oder zwei Versuchen– und wischte sich keuchend über die Augen.
    » Haben Sie ihn gefunden?«, fragte Matt, außerstande, seine Neugier noch länger zu bezähmen.
    » Nun– wir werden abwarten müssen. Die Kitsune scheinen sich sehr, sehr gut auf Illusionen zu verstehen. Alles, was ich gesehen habe, könnte eine Illusion gewesen sein. Aber«– sie stieß einen Seufzer aus– » wir müssen irgendwie in den Wald vordringen.«
    Matt schluckte. » Das kann ich…«
    Er wurde unterbrochen. » He, kommt nicht infrage, Mann. Du kennst ihre Methoden, was immer sie sind. Du musst Mrs Flowers von hier wegbringen…«
    » Nein, ich kann dich unmöglich bitten herüberzukommen, um dich dann dieser Gefahr auszusetzen…«
    » Nun, was tue ich dann hier?«, wollte Tyrone wissen.
    » Wartet, meine Lieben«, sagte Mrs Flowers, die so klang, als sei sie den Tränen nahe. Die Jungen hielten sofort den Mund und Matt hatte ein schlechtes Gewissen.
    » Ich weiß eine Möglichkeit, wie ihr beide mir helfen könnt, aber es ist sehr gefährlich. Gefährlich für euch beide. Doch wenn wir es nur ein einziges Mal tun müssen, können wir das Risiko vielleicht eindämmen und unsere Chance erhöhen, etwas zu finden.«
    » Was sollen wir tun?«, fragten Tyrone und Matt beinahe gleichzeitig.
    Einige Minuten später waren sie eingeweiht. Sie lagen Seite an Seite und schauten zu dem Wall aus hohen Bäumen und wild wucherndem Unterholz ihnen gegenüber. Sie waren nicht nur mit einem Seil miteinander verbunden, sie hatten sich auch Mrs Saitous Zettel überall auf die Arme geklebt.
    » Also, wenn ich ›drei ‹ sage, möchte ich, dass ihr beide hineingreift und mit den Händen den Boden abtastet. Wenn ihr etwas fühlt, haltet es fest und zieht den Arm heraus. Wenn ihr nichts fühlt, bewegt die Hand ein wenig und zieht sie dann auch wieder so schnell ihr könnt heraus. Und übrigens«, fügte sie gelassen hinzu, » falls ihr etwas spürt, das versucht, euch hineinzuziehen oder euren Arm bewegungsunfähig zu machen, schreit und kämpft und tretet und brüllt, und wir helfen dann alle zusammen, um euch zu befreien.«
    Es folgte eine sehr lange Minute des Schweigens.
    » Sie denken also im Wesentlichen, dass überall in dem Dickicht irgendwelche Dinge auf dem Boden sind und dass wir sie vielleicht zu packen kriegen, einfach indem wir blind hineingreifen«, sagte Matt.
    » Ja«, bekräftigte Mrs Flowers.
    » In Ordnung«, meinte Tyrone, und einmal mehr sah Matt ihn anerkennend an. Er hatte nicht einmal gefragt, welche Art von Dingen sie in den Wald hineinziehen könnten.
    Jetzt hatten sie ihre Positionen bezogen, und Mrs Flowers zählte: » Eins, zwei, drei«, und dann stieß Matt den rechten Arm so weit wie möglich hinein und bewegte ihn umher, um den Boden abzutasten.
    Er hörte einen Ruf an seiner Seite. » Erwischt!« Und dann sofort: » Etwas zieht mich hinein!«
    Matt zog seinen eigenen Arm aus dem Dickicht, bevor er versuchte, Tyrone zu helfen. Etwas fiel darauf, aber es traf auf einen Klebezettel und es fühlte sich so an, als sei er von einem Stück Styropor getroffen worden.
    Tyrone schlug wie wild um sich und war bereits bis zu den Schultern hineingezogen worden. Matt packte ihn an der Taille und wandte seine ganze Kraft auf, um ihn rückwärts hinauszuziehen. Einen Moment lang traf er auf W iderstand– und dann flutschte Tyrone heraus, als sei er plötzlich wie ein Korken freigegeben worden. Er hatte Kratzer im Gesicht und am Hals, aber keine an den Stellen, an denen die Mäntel ihn bedeckt hatten oder Klebezettel klebten.
    Matt verspürte den Drang, Danke zu sagen, aber die

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