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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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hier sein musste– irgendwo.
    Elena versuchte weiterhin, ihr Vorhaben zu erklären, während sie verzweifelt das Nest abtastete, als Lady Blodwedd ihre Flügel ausbreitete, die den ganzen Raum erfüllten, und auf sie zukam.
    Und dann zischte etwas zwischen ihnen beiden wie ein Blitz und stieß einen heiseren Schrei aus.
    Es war Talon. Sage musste dem Raubvogel weitere Befehle gegeben haben, bevor er sie verlassen hatte.
    Die Eule schien ein wenig zu schrumpfen– um besser angreifen zu können, dachte Elena.
    » Bitte, lass es mich erklären. Ich habe es noch nicht gefunden, aber in deinem Nest ist etwas, das dir nicht gehört. Es gehört mir– und– Stefano. Und die Kitsune haben es in jener Nacht versteckt, in der du sie beinahe auf deinem Anwesen erwischt hättest. Erinnerst du dich daran?«
    Einen Moment lang antwortete Lady Blodwedd nicht. Dann zeigte sich, dass sie eine sehr simple Philosophie hatte.
    » Du hast einen Fuß in meine privaten Räume gesetzt. Du stirbst«, sagte sie, und als sie diesmal auf Elena zukam, konnte diese das Klappern ihres sich schließenden Schnabels hören.
    Wieder schnellte etwas Kleines, Helles auf Lady Blodwedd zu und zielte auf ihre Augen. Die große Eule musste ihre Aufmerksamkeit von Elena abwenden, um sich dem Falken zu stellen.
    Elena gab ihre Erklärungsversuche auf. Manchmal brauchte man einfach Hilfe. » Talon!«, rief sie, unsicher, wie viel menschliche Sprache der Raubvogel verstand. » Versuche, sie abzulenken– nur für eine Minute!«
    Während die beiden Vögel um sie herum kreisten und kreischten, versuchte Elena, mit den Händen das Nest abzusuchen und sich gleichzeitig zu ducken, wenn es nötig war. Aber dieser große schwarze Schnabel war immer zu nah. Einmal schnitt er ihr den Arm auf, aber Elena war so vollgepumpt mit Adrenalin, dass sie den Schmerz kaum spürte. Sie suchte ohne Unterlass weiter.
    Schließlich begriff sie, was sie von Anfang an hätte tun sollen. Sie riss eine der Kugeln aus dem Regal.
    » Talon!«, rief sie. » Hier!«
    Der Falke schoss auf sie herab und ein Knacken war zu hören. Aber danach hatte Elena immer noch all ihre Finger– doch die hoshi no tama war fort.
    Jetzt hörte Elena wahrhaft ein Kreischen des Zorns von Lady Blodwedd. Die riesige Eule schoss hinter dem Falken her, aber es war, als versuche ein Mensch, nach einer Fliege zu schlagen– einer intelligenten Fliege.
    » Gib diese Kugel zurück! Sie ist unbezahlbar! Unbezahlbar!«
    » Du wirst sie zurückbekommen, sobald ich finde, wonach ich suche.« Elena pochte das Adrenalin bis in die Halsschlagader. Wahnsinnig vor Angst kletterte sie in das Nest hinein und begann, den marmornen Boden mit den Fingern abzusuchen.
    Zweimal rettete Talon sie, indem der Falke Kugeln zu Boden krachen ließ, während die riesige Eule Blodwedd auf Elena zuhielt. Jedesmal ließ das Krachen die Eule ihren Angriff auf Elena vergessen, und sie versuchte wieder, den Falken zu erwischen. Dann riss Talon eine weitere Kugel heraus und flog mit großer Geschwindigkeit direkt unter dem Schnabel der Eule vorbei.
    Elena fühlte sich wie in einem Albtraum, in dem alles, was sie noch vor einer halben Stunde gewusst hatte, falsch war.
    Sie hatte erschöpft an einer Säule gelehnt und in die Bibliothek hinaufgeschaut und zu der Blumenmaid, die sie bewohnte, und die Worte waren einfach in ihren Geist geströmt.
    Lady Blodwedds Ballsaal…
    Lady Blodwedds… Sternenballsaal…
    Lady Blodwedds… Kugelsaal.
    Zwei Möglichkeiten, ein und dasselbe Wort aufzufassen. Zwei sehr unterschiedliche Arten von einem Saal.
    In genau dem Moment, als ihr diese Gedanken wieder einfielen, stießen ihre Finger auf Metall.

Kapitel Achtunddreißig
    » Talon! Ähm– bei Fuß!«, rief Elena und rannte so schnell sie konnte aus dem Raum. Es war eine Strategie. Denn entweder würde die Eule kleiner werden müssen, um durch die Tür zu passen, oder sie musste ihr Allerheiligstes zerstören, um über Elena zu bleiben.
    Es war eine gute Strategie, aber am Ende brachte sie nicht viel. Die Eule schrumpfte, um durch die Tür zu schießen, und nahm danach wieder ihre gigantische Größe an, um Elena anzugreifen, während diese die Treppe hinunterrannte.
    Ja, sie rannte. Nachdem sie alle Macht in ihre Augen kanalisiert hatte, sprang Elena von Stufe zu Stufe wie zuvor Damon. Jetzt war keine Zeit für Furcht, keine Zeit zum Nachdenken. Es war nur Zeit, um einen kleinen harten halbmondförmigen Gegenstand in den Fingern zu drehen.
    Shinichi und

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