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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Menschen und den Vampir, der es gewagt hatte, sich ihnen entgegenzustellen, zum Narren gehalten. Es gab keinen doppelten Fuchsschlüssel.
    Aber noch wollte sie die Hoffnung nicht aufgeben. Was hatte Stefano immer gesagt? Mai dire mai – sag niemals nie. Obwohl sie wusste, welches Risiko sie einging, obwohl sie wusste, dass sie eine Närrin war, es einzugehen, griff Elena abermals in den Beutel.
    Etwas Kühles schob sich über einen ihrer Finger und blieb dort. Sie schaute hinab und war einen Moment lang wie gebannt von dem Anblick. Dort, an ihrem Ringfinger, glänzte ein goldener, mit Diamanten übersäter Ring. Er stellte zwei abstrakte Füchse dar, die zusammengerollt waren. Sie blickten in entgegengesetzte Richtungen. Jeder Fuchs hatte zwei Ohren, zwei grüne Augen aus Alexandrit und eine spitze Nase.
    Und das war alles. Welchen Nutzen hatte ein solches Schmuckstück für Stefano? Es hatte keine Ähnlichkeit mit den zweiflügeligen Schlüsseln, die auf den Bildern der Kitsuneschreine gezeigt wurden.
    Als Schatz war es gewiss eine Million Mal weniger wert als das, was sie bereits getan hatten, um es zu bekommen.
    Und dann fiel Elena etwas auf.
    Aus den Augen eines der Füchse leuchtete ein Licht. Hätte sie den Ring nicht so genau gemustert oder wäre sie inzwischen im Weißen Walzersaal gewesen, wo Farben nicht von dem roten Sonnenlicht verändert wurden, hätte sie es vielleicht nicht bemerkt. Aber das Licht leuchtete ihr voraus, als sie die Hand zur Seite drehte. Jetzt leuchtete es sogar aus vier Augen.
    Es leuchtete genau in die Richtung, in der Stefanos Gefängniszelle lag.
    Hoffnung stieg in Elenas Herzen auf wie ein Phönix und trug sie auf eine mentale Reise, weg von diesem Labyrinth der Glasräume. Sie hörte von irgendwoher den Walzer aus Faust. Und driftete weg, abseits der Sonne, tief in das Herz der Stadt, an den Ort, an dem Stefano war. An den Ort, wohin das blassgrüne Licht aus den Fuchsaugen leuchtete.
    Getragen von Hoffnung drehte sie den Ring. Das Licht in den Augen beider Füchse erlosch, aber als sie den Ring so drehte, dass der zweite Fuchs sich in einer geraden Linie zu Stefanos Zelle befand, leuchtete das Licht wieder auf.
    Geheime Signale. Wie lange hätte sie einen solchen Ring besitzen und nichts tun können, wenn sie nicht bereits gewusst hätte, wo Stefanos Gefängnis lag?
    Wahrscheinlich länger, als Stefano zu leben hatte.
    Jetzt musste sie selbst nur noch lange genug überleben, um ihn zu retten.

Kapitel Neununddreißig
    Als Elena in die Menge hineinwatete, fühlte sie sich wie ein Soldat. Sie wusste nicht, warum. Vielleicht weil sie an ihre Mission geglaubt und es geschafft hatte, sie zu vollenden und am Leben zu bleiben und Beute mitzubringen. Vielleicht weil sie ehrenhafte Wunden trug. Vielleicht weil über ihr ein Feind war, den es immer noch nach ihrem Blut gelüstete.
    Wenn ich recht darüber nachdenke, ging es ihr durch den Kopf, schaffen wir besser all diese Nichtkämpfer weg von hier. Wir können sie in ein sicheres Haus bringen– nun, in einige Dutzend sichere Häuser und…
    Was dachte sie da nur? War ein sicheres Haus nicht der Titel irgendeines Buches? Aber sie war nicht verantwortlich für diese Leute– größtenteils Idioten, die geifernd dagestanden und zugesehen hatten, wie sie ausgepeitscht wurde. Trotzdem– vielleicht sollte sie sie von hier wegschaffen.
    » Lady Blodwedd!«, rief sie dramatisch und deutete auf eine kreisende Silhouette über ihr. » Lady Blodwedd ist frei! Sie hat mir diese Wunden zugefügt!« Sie zeigte auf die drei Schnittwunden an ihrem Rücken. » Sie wird auch euch angreifen!«
    Zuerst schien es bei den meisten der wütenden Ausrufe darum zu gehen, dass Elenas Rücken jetzt gezeichnet war. Aber Elena war nicht in der Stimmung zu streiten. Es gab nur eine Person hier, mit der sie jetzt reden wollte. Sie hielt Bonnie und Meredith dicht hinter sich und rief.
    Damon! Damon, ich bin es! Wo bist du?
    Es herrschte so viel telepathischer Kommunikationsverkehr, dass sie bezweifelte, dass er sie hören würde.
    Aber endlich fing sie ein schwaches Elena? auf.
    … Ja …
    Elena, halt mich fest. Stell dir vor, du würdest mich körperlich festhalten, und ich bringe uns auf eine andere Frequenz.
    Eine Stimme festhalten? Aber Elena stellte sich vor, Damon festzuhalten, sehr, sehr fest, während sie gleichzeitig Bonnies und Meredith’ Hände hielt.
    Kannst du mich jetzt hören?
    Diesmal war die Stimme viel klarer, viel lauter.
    Ich sehe dich. Ich

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