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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Misao– sie hatten es tatsächlich bis zu ihrem Nest geschafft.
    Es musste eine Leiter oder etwas in der Art geben, die aus Glas gemacht war und die nicht einmal Damon sehen konnte– in dem Blumenbeet, vor dem Saber stehen geblieben war und gebellt hatte. Nein. Damon hätte sie gesehen, daher mussten sie ihre eigene Leiter mitgebracht haben.
    Deshalb hat ihre Fährte dort geendet. Sie sind von da aus direkt in die Bibliothek hinaufgeklettert.
    Und sie haben die Blumen in dem Beet ruiniert, sodass es neu bepflanzt werden musste. Das war der Grund für den schlechten Zustand der Hortensien, der Bonnie aufgefallen war. Elena wusste aus ihrer Kindheit von Tante Judith, dass umgebettete Pflanzen eine Weile brauchten, um gesund und kräftig weiter gedeihen zu können.
    Hüpfen… springen… hüpfen… Ich bin ein Geist aus Feuer. Ich kann keine Stufe verfehlen. Ich bin ein Elementargeist aus Feuer. Hüpfen… springen… hüpfen… Und dann schaute Elena auf ebenen Boden hinunter und versuchte, nicht mehr zu springen, aber als Gefangene ihres Körpers sprang sie bereits. Sie schlug so hart auf, dass die eine Seite ihres Körpers taub wurde, aber sie hielt den kostbaren Halbmond weiter fest.
    Ein gigantischer Schnabel krachte in die Glasstufe, auf der Elena sich noch einen Moment vor ihrem Aufprall befunden hatte. Krallen rissen ihr den Rücken auf.
    Lady Blodwedd war immer noch hinter ihr her.
    Sage und seine Gruppe stämmiger, junger männlicher wie weiblicher Vampire kamen in der Kutsche nur im Tempo des vorausrennenden Hundes voran. Saber konnte sie zwar anführen, aber nur in seiner eigenen Geschwindigkeit. Glücklicherweise schienen nur wenige Leute einen Kampf mit einem Hund anzetteln zu wollen, der genauso viel wog wie sie selbst– und der mehr wog als viele der Bettler und Kinder, denen sie begegneten, als sie den Basar erreichten.
    Die Kinder umlagerten die Kutsche und hielten sie noch mehr auf. Sage nahm sich die Zeit, ein teures Juwel gegen eine Börse voller Kleingeld einzutauschen, und er warf die Münzen hinter die fahrende Kutsche, sodass Saber freie Bahn hatte.
    Sie kamen an Dutzenden von Verkaufsbuden und Querstraßen vorbei, aber Saber war kein gewöhnlicher Bluthund. Mit nur ein oder zwei Geruchsmolekülen des Schlüssels konnte er seine Beute zur Strecke bringen. Wo ein anderer Hund sich vielleicht von einer der vielen Hundert ähnlichen Kitsunefährten, die ihren Weg kreuzten, hätte irreführen lassen, untersuchte und verwarf Saber jede einzelne dieser Fährten, weil sie nicht ganz mit dem übereinstimmten, wonach er suchte.
    Es kam jedoch der Moment, in dem selbst Saber geschlagen zu sein schien. Er stand in der Mitte eines Sterns von sechs Straßen, ohne sich von dem Verkehr beirren zu lassen, und lief leicht humpelnd im Kreis umher. Er schien sich nicht für einen Weg entscheiden zu können.
    Und das könnte ich auch nicht, mein Freund, dachte Sage. Wir sind schon weit gekommen, aber es ist klar, dass sie noch weitergegangen sind. Unmöglich, hier die richtige Richtung zu finden… Sage zögerte und betrachtete das blutrote Rad, dessen Speichen die Straßen bildeten.
    Und dann sah er etwas.
    Direkt ihm gegenüber, aber zu seiner Linken, befand sich eine Parfümerie. Sie musste Hunderte von Düften verkaufen, und Millionen Duftmoleküle wurden dabei in die Luft freigegeben.
    Saber war blind. Nicht was seine scharfen glänzenden dunklen Augen betraf. Er war benommen und geblendet von den Millionen Düften, die in seine Nase wehten.
    Die Vampire in der Kutsche verlangten weiterzufahren oder umzukehren. Dieses Gesindel hatte keinen Sinn für echtes Abenteuer. Sie wollten lediglich eine hübsche Show. Und zweifellos hatten viele von ihnen Sklaven, die die Auspeitschung mit ansahen, sodass sie sie daheim in Muße genießen konnten.
    In diesem Moment gab ein Aufblitzen von Blau und Gold für Sage den Ausschlag. Er sprang aus der Kutsche. Ein Wächter! Eh, bien …
    » Bei Fuß, Saber!«
    Saber ließ Kopf und Schwanz sinken, während Sage willkürlich eine der Richtungen auswählte und ihn neben sich herlaufen ließ, um von der Durchgangsstraße weg auf eine andere Straße zu gelangen.
    Aber dann hob sich Sabers Schwanz wundersamerweise wieder. Sage schätzte, dass nicht einmal ein einziges Molekül der Kitsunefährte sich noch in Sabers Nasenschleimhäuten befand.
    …aber die Erinnerung an diese Fährte… die war noch da.
    Saber war wieder in Jagdlaune, den Kopf gesenkt, den Schwanz gerade, all

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