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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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seine Macht und Intelligenz auf ein Ziel, ein einziges Ziel konzentriert: ein weiteres Molekül zu finden, das zu der dreidimensionalen Erinnerung an das Molekül in seinem Geist passte. Plötzlich sprang er von der Straße und verschwand zwischen zwei Häusern. Hinter ihm blieb die Kutsche stehen, und die Vampire stürzten heraus.
    » Was ist mit der Kutsche?«
    » Vergesst die Kutsche! Verliert diesen Burschen mit dem Hund nicht aus den Augen!«
    Sage, der versuchte, mit Saber Schritt zu halten, wusste, wann eine Jagd endete. » Tranquillité!«, sandte er Saber. Außerdem flüsterte er das Wort kaum hörbar. Er war sich nicht sicher, ob seine tierischen Freunde telepathische Fähigkeiten hatten oder nicht, aber er wollte gern glauben, dass es so war… Tranquillité!, sagte er sich.
    Und so liefen der riesige schwarze Hund mit den glänzenden dunklen Augen und der Mann mit den ungebärdigen Locken schweigend die Treppe zu einem verfallenen Gebäude hinauf. Dann, als habe er einen angenehmen Spaziergang auf dem Land hinter sich, setzte Saber sich und sah Sage lachend und hechelnd ins Gesicht. Er öffnete und schloss das Maul in einer stummen Parodie eines Bellens.
    Sage wartete, bis die jungen Vampire ihn eingeholt hatten, bevor er die Tür öffnete. Und da er das Element der Überraschung auf seiner Seite haben wollte, klopfte er nicht an. Stattdessen ließ er eine Faust mit der Macht eines Vorschlaghammers durch die Tür krachen und tastete nach Schlössern, Ketten und Riegeln. Er konnte nichts dergleichen finden. Allerdings ertastete er einen Knauf.
    Bevor er die Tür öffnete und einen Raum betrat, in dem alle möglichen Gefahren lauern konnten, sagte er zu den Vampiren hinter sich: » Jede Beute, die wir von hier mitnehmen, ist Besitz von Meister Damon. Ich bin sein Gefolgsmann, und einzig die Talente meines Hundes sind der Grund, warum wir es bis hierher geschafft haben.«
    Was folgte, war Zustimmung, angefangen von einverstandenem Brummen bis hin zu absoluter Gleichgültigkeit.
    » Aus demselben Grund«, fuhr Sage fort, » werde ich mich als Erster jedweder Gefahr stellen. Saber! JETZT!«
    Sie stürmten den Raum und rissen dabei um ein Haar die Tür aus den Angeln.
    Elena schrie unwillkürlich auf. Lady Blodwedd hatte gerade das getan, was Damon hatte vermeiden wollen, und blutige Furchen von ihren Krallen auf ihrem Rücken hinterlassen.
    Aber selbst als es Elena gelang, die Glastür nach draußen zu finden, konnte sie die anderen Geister spüren, die ihr Kraft gaben, und die einen Teil des Schmerzes auf sich nahmen.
    Bonnie und Meredith bahnten sich einen Weg durch die riesigen Glassplitter bis zu Elena. Sie schrien die Eule an. Und Talon startete heroisch einen erneuten Angriff von oben.
    Elena konnte es nicht länger ertragen. Sie musste es sehen. Sie musste wissen, dass dieses Ding, das sich metallisch anfühlte und das sie aus Lady Blodwedds Nest geholt hatte, nicht irgendein schmutziger Abfall war. Sie musste es jetzt wissen.
    Sie rieb das winzige Metallstück an ihrem zerfetzten scharlachroten Kleid ab und nahm sich einen Moment Zeit, um hinunterzublicken– und sah dunkelrotes Sonnenlicht auf Gold und Diamanten funkeln und zwei angelegte kleine Ohren sowie zwei leuchtend grüne Augen.
    Die zweite Hälfte des Fuchsschlüssels, deren Augen jedoch in die andere Richtung blickten.
    Elenas Beine gaben beinahe unter ihr nach.
    Sie hielt tatsächlich die zweite Hälfte des Fuchsschlüssels in der Hand.
    Dann hob Elena hastig die freie Hand und schob die Finger in die sorgfältig dafür angefertigte kleine Tasche in ihrem Kleid. Darin befand sich die erste Hälfte des Fuchsschlüssels, die sie wieder dort hinein gelegt hatte, sobald Saber daran geschnuppert und Talon sie betrachtet hatte. Als sie nun die zweite Hälfte des Schlüssels zu der ersten in die Tasche legte, spürte sie zu ihrer Beunruhigung eine Bewegung in dem Beutel. Die beiden Teile des Fuchsschlüssels wurden– was, wurden eins?
    Ein schwarzer Schnabel krachte gegen die Wand neben ihr.
    Ohne auch nur nachzudenken, duckte Elena sich und rollte sich ab, um ihm zu entkommen. Als ihre Finger zurückflogen, um sicherzustellen, dass der Beutel fest verschnürt war, ertastete sie zu ihrem Erstaunen eine vertraute Form darin.
    Kein Schlüssel?
    Kein Schlüssel!
    Die Welt drehte sich wie wild um Elena herum. Nichts spielte eine Rolle, nicht der Gegenstand, nicht ihr eigenes Leben. Die Kitsunezwillinge hatten sie überlistet, hatten die idiotischen

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