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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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komisch.
    Und dann geschah etwas Seltsames. Alle drei Gestalten im Raum drehten sich plötzlich um und sahen sie direkt an. Sahen direkt denjenigen an, der die Kugel geschaffen hatte, verbesserte Elena sich, aber es war trotzdem beunruhigend.
    Noch beunruhigender wurde es, als die Gestalten näher rückten. Wer bin ich, dachte Elena, hektisch vor Angst. Dann versuchte sie etwas, was sie noch nie zuvor getan hatte und von dem sie auch noch nie gehört hatte, dass jemand anderer es getan hätte. Sie streckte ihre Macht vorsichtig in das Ich der Kugel hinein. Sie war Werty, eine Art Anwaltssekretär. Er schrieb mit, wenn wichtige Geschäfte abgewickelt wurden. Und Werty gefiel es definitiv nicht, wie die Dinge sich im Moment entwickelten. Die beiden Mandanten und sein Chef umzingelten ihn, was noch nie zuvor der Fall gewesen war.
    Elena zog sich aus dem Sekretär zurück und legte die Kugel beiseite. Sie schauderte und hatte das Gefühl, als sei sie in eiskaltes Wasser geworfen worden.
    Und dann krachte das Dach herunter.
    Lady Blodwedd.
    Selbst mit ihrem vom Aufprall auf die Marmortreppe verkrüppelten Schnabel riss die riesige Eule ein beträchtliches Stück des Kutschdachs auf.
    Alle schrien, aber niemand wusste sich zu helfen. Nur Saber sprang von den drei weichen Schößen der Mädchen auf und stürzte sich auf die Füße der Eule. Einen davon riss er auf und schüttelte ihn durch, bevor er losließ und wieder in die Kutsche zurückfiel– die er jedoch beinahe verfehlte. Elena, Bonnie und Meredith griffen nach dem Hund und zogen das riesige Tier wieder auf die Rückbank.
    » Rutsch rüber! Gib ihm seinen eigenen Platz«, jammerte Bonnie und betrachtete die Fetzen ihres perlfarbenen Kleides, wo Saber das duftige Material aufgerissen hatte. Er hatte ihr rote Striemen verpasst.
    » Nun«, sagte Meredith, » das nächste Mal werden wir um Unterröcke aus Stahl bitten. Aber ich hoffe wirklich, dass es kein nächstes Mal geben wird!«
    Das hoffte Elena nicht nur, dafür betete sie inbrünstig. Lady Blodwedd flog jetzt im flachen Winkel an, zweifellos in der Hoffnung, einige Köpfe abreißen zu können.
    » Bewaffnet euch mit Holz. Und Kugeln! Werft die Kugeln nach ihr, wenn sie nah genug kommt.« Elena hoffte, dass der Anblick der Sternenkugeln– Blodwedds Obsession– sie vielleicht verwirren würde.
    Gleichzeitig rief Sage: » Verschwendet die Sternenkugeln nicht! Werft lieber mit allem anderen! Außerdem haben wir unser Ziel fast erreicht. Hart nach links, dann geradeaus!«
    Die Worte gaben Elena neue Hoffnung. Ich habe den Schlüssel, dachte sie. Der Ring ist der Schlüssel. Ich brauche nur noch zu Stefano zu gelangen– und uns alle zu jener Tür mit diesem Schlüsselloch zu bringen. Alles in einem einzigen Gebäude. Ich bin praktisch zu Hause.
    Der nächste Angriff erfolgte noch flacher. Lady Blodwedd, blind auf einem Auge und das andere voller Blut, versuchte, die Kutsche zu rammen und umzuwerfen, obwohl auch ihr Geruchssinn von ihrem eigenen getrockneten Blut blockiert wurde.
    Wenn sie es schafft, sind wir alle tot, dachte Elena. Und jeden, der sich noch wie ein Wurm auf dem Boden windet, wird sie einfach packen.
    » Duckt euch!« Sie schrie die Warnung sowohl stimmlich als auch telepathisch.
    Und dann flog etwas wie ein Flugzeug so dicht an ihr vorbei, dass sie spürte, wie ihr von den Klauen der Eule Haarbüschel ausgerissen wurden.
    Elena hörte einen Schmerzensschrei von der vorderen Bank, hob jedoch nicht den Kopf, um nachzuschauen, wer es war. Und das war gut, denn während die Kutsche ruckartig stehen blieb, flog der riesige Todesvogel wieder auf sie zu. Jetzt brauchte Elena ihre gesamte Aufmerksamkeit, all ihre Fähigkeiten, um diesem Ungeheuer auszuweichen.
    » Die Kutsche, sie ist am Ende! Springt hinaus! Lauft!«, erklang Sages Stimme.
    » Die Pferde«, schrie Elena.
    » Erledigt! Springt raus, verdammt!«
    Elena hatte Sage noch nie zuvor fluchen hören. Sie ließ das Thema fallen.
    Elena erfuhr niemals, wie sie und Meredith es geschafft hatten hinauszukommen. Sie fielen übereinander, versuchten, einander zu helfen, und kamen sich dabei nur in die Quere. Bonnie war bereits draußen, weil die Kutsche über ein Schlagloch gefahren und sie hinausgeflogen war. Glücklicherweise war sie auf einem Flecken hässlicher, aber weicher roter Kleeblumen gelandet, und sie war nicht ernsthaft verletzt.
    » Aaah, mein Armband– nein, da ist es«, rief sie und zog etwas Glitzerndes aus dem Klee. Dann schaute sie

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