Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
sagen konnte, dass dort m?chtige Vampire waren.
Die Dunkle Dimension ? zu der es im Garten der Pension
eine Pforte gab. Jene Pforte, die im Augenblick
geschlossen war ? wegen Mangels an Macht.
Im Gegensatz zu Stefano würde Damon keinen Gedanken
daran verschwenden, dass es Misaos Tod bedeutete,
wenn er die gesamte Flüssigkeit der Sternenkugel für die
Öffnung der Pforte benutzen würde. Schließlich war sie
einer der beiden Füchse, die Stefano in der Dunklen
Dimension seinem sicheren und qualvol en Ende
überlassen hatten.
Deshalb war jetzt al es möglich.
Okay, du hast Angst; jetzt stell dich deiner Angst, sagte
Elena sich grimmig. Damon ist jetzt seit fast fünfzig
Stunden in diesem Bunker – und niemand weiß, welche
Pläne er geschmiedet hat, um an die Sternenkugel zu
kommen. Trotzdem muss ihn irgendjemand dazu bringen,
etwas zu essen – und wenn du »irgendjemand« sagst,
dann bist du selbst gemeint.
Elena hatte so lange an der Tür gestanden, dass ihre Knie
steif wurden. Sie holte tief Luft und klopfte an.
Es kam keine Antwort und es ging auch kein Licht im Raum
an. Damon war ein Mensch. Und hier draußen war es jetzt
schon ziemlich dunkel.
»Damon?« Es sol te ein Ruf sein. Es war ein Flüstern.
Keine Antwort. Kein Licht.
Elena schluckte. Er musste dort drin sein.
Elena klopfte lauter. Nichts. Schließlich versuchte sie es mit
dem Türknauf. Zu ihrem plötzlichen Entsetzen war die Tür
unverschlossen und schwang auf. Der Raum dahinter war
so dunkel wie die Nacht um Elena herum, wie die Öffnung
einer Grube.
Die feinen Härchen in Elenas Nacken stel ten sich auf.
»Damon, ich komme jetzt rein«, gelang es ihr zu flüstern,
als wol e sie sich mit ihrer leisen Stimme davon
überzeugen, dass niemand da war. »Im Schein des
Verandalichts wirst du meinen Schatten erkennen können.
Ich kann nichts sehen, also liegen al e Vorteile bei dir. Ich
trage ein Tablett mit sehr heißem Kaffee, Keksen und
rohem Hackfeisch ohne Gewürze. Du müsstest den Kaffee
riechen können.«
Es war seltsam. Denn gleichzeitig sagten Elenas Sinne ihr,
dass niemand direkt vor ihr stand, um darauf zu warten,
dass sie buchstäblich in ihn hineinlief. In Ordnung, dachte
sie. Fang mit Babyschritten an. Schritt eins. Schritt zwei.
Schritt drei – ich muss jetzt schon ziemlich weit im Raum
stehen, aber es ist immer noch zu dunkel, um etwas zu
sehen. Schritt vier …
Ein starker Arm schoss aus der Dunkelheit und schlang
sich in einem eisernen Griff um ihre Tail e, dann drückte
sich ein Messer an ihre Kehle.
Elena sah eine Schwärze, die plötzlich von einem grauen
Netz durchschossen wurde, bevor sie die Dunkelheit
umfing und überwältigte.
KAPITEL ZWEI
Elena konnte nicht länger als einige Sekunden ohnmächtig
gewesen sein. Als sie wieder zu sich kam, war al es
unverändert – obwohl sie sich fragte, wie sie es geschafft
hatte, sich an dem Messer nicht die Kehle
durchzuschneiden.
Sie wusste, dass das Tablett mit den Tel ern und der Tasse
in die Dunkelheit geflogen war, als sie unwil kürlich die
Arme hochgerissen hatte. Aber jetzt erkannte sie den Griff,
erkannte den Geruch, und sie verstand den Grund für das
Messer. Und für diese Erkenntnis war sie dankbar, denn
sie war einfach nicht der Typ, der in Ohnmacht fiel!
Jetzt zwang sie sich, in Damons Armen zu erschlaffen,
wobei sie die Stel e mied, an die er das Messer hielt. Um
ihm zu zeigen, dass sie keine Bedrohung darstel te.
»Hal o, Prinzessin«, erklang eine Stimme wie schwarzer
Samt an ihrem Ohr. Elena verspürte ein inneres Schaudern
– aber es war kein Schaudern der Furcht. Nein, es war
eher so, als schmelze sie dahin. Aber er hielt sie weiter
fest.
»Damon …«, sagte sie heiser. »Ich bin hier, um dir zu
helfen. Bitte, lass dir helfen. Um deinetwil en.«
Ebenso plötzlich wie er sie gepackt hatte, lockerte er jetzt
den eisernen Griff um ihre Tail e. Das Messer drückte sich
ihr nicht l?nger in die Haut. Doch das scharfe, brennende
Gef?hl an ihrer Kehle gen?gte, um sie auch weiterhin daran
zu erinnern, dass Damon es bereithalten w?rde. Als eine
Art Ersatzrei?z?hne.
Sie hörte ein Klicken und mit einem Schlag war es viel zu
hel im Raum.
Langsam drehte Elena sich zu Damon um. Und selbst jetzt,
selbst da er bleich und zerknittert und ausgezehrt vor ihr
stand, war er so atemberaubend, dass ihr Herz in eine
schier endlose Dunkelheit fortgerissen wurde. Das
schwarze Haar, das ihm wirr in die Stirn
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