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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Wenn du
    gerade jemanden kennengelernt hast und irgendwie ahnst, dass da etwas
    zwischen euch ist, aber du bist dir nicht ganz sicher, was passieren wird?«
    Sie stieß einen übertriebenen Seufzer aus und tat so, als würde sie ohn-
    mächtig. »Alles ist pure Erwartung, und es kribbelt in dir, wenn du ihn
    bloß siehst. Ich liebe diese aufregende Anfangszeit.« Ihr Tonfall war un-
    beschwert, aber ihr Gesichtsausdruck verriet eine Art Einsamkeit. Elena
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    war sich sicher, dass Meredith, so gefasst und ruhig sie auch wirkte, Alaric
    bereits furchtbar vermisste.
    »Klar«, sagte Bonnie freundlich. »Es ist toll, aber ich würde ausnahms-
    weise gerne einmal die nächste Phase erreichen. Ich will eine Beziehung,
    in der man einander wirklich gut kennt, einen festen Freund, nicht bloß
    ein paar Dates. So wie es bei euch ist. Das ist doch noch viel besser,
    oder?«
    »Ich finde, ja«, bestätigte Meredith. »Aber du solltest die Wir-haben-
    uns-gerade-kennengelernt-Phase trotzdem nicht zu schnell hinter dich
    bringen, sondern sie lieber ganz bewusst genießen. Stimmt’s, Elena?«
    Elena tupfte die Ränder von Meredith’ lackierten Zehennägeln mit
    einem Baumwolltuch ab und dachte an die Zeit, als sie Stefano
    kennengelernt hatte. Angesichts all dessen, was seitdem geschehen war,
    war es kaum zu glauben, dass das nur ein Jahr zurücklag.
    Am deutlichsten erinnerte sie sich daran, wie fest entschlossen sie
    gewesen war, Stefano zu bekommen. Ganz gleich, was passieren würde,
    sie hatte nur ein Ziel: ihn. Und die erste Zeit, als sie zusammen kamen ,
    war einfach herrlich gewesen. Es hatte sich angefühlt, als sei der fehlende
    Teil ihrer selbst endlich ergänzt worden.
    »Stimmt«, antwortete sie Meredith schließlich. »Später wird es
    komplizierter.«
    Zuerst war Stefano eine Art Beute gewesen, die Elena sich schnappen
    wollte: elegant und mysteriös. Eine Beute, die auch Catarina gewollt
    hatte, und Elena hätte Catarina den Sieg niemals gegönnt. Aber dann
    hatte sie Stefanos Schmerz und seine Leidenschaft erkannt, seinen Sanft-
    mut und seine edle Seele, und sie hatte den Wettstreit vergessen und Ste-
    fano von ganzem Herzen geliebt.
    Und jetzt? Sie liebte Stefano noch immer mit Haut und Haar und er
    liebte sie. Aber sie liebte auch Damon, und manchmal verstand sie ihn –
    den intriganten, gefährlichen Damon – sogar besser als Stefano. Damon
    war in mancherlei Hinsicht wie sie: Auch er verfolgte gnadenlos sein Ziel.
    Sie und Damon verband eine tiefe Seelenverwandtschaft, die Stefano
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    nicht verstehen konnte, einfach weil er zu gut war. Aber konnte man
    wirklich zwei Menschen gleichzeitig lieben?
    »Komplizierter«, spottete Bonnie. »Komplizierter, als nie genau zu wis-
    sen, ob der andere dich mag oder nicht? Komplizierter, als vor dem Tele-
    fon zu sitzen und darauf zu warten, ob man nun am Samstagabend ein
    Date hat oder nicht? Dann bin ich bereit für das Komplizierte. Wusstet
    ihr, dass neunundvierzig Prozent der Frauen mit einem College-Abschluss
    ihre Ehemänner auf dem Campus kennengelernt haben?«
    »Diese Statistik hast du erfunden«, stellte Meredith trocken fest und
    trippelte vorsichtig zu ihrem Bett, um den Nagellack nicht zu
    verschmieren.
    Bonnie zuckte mit den Achseln. »Okay, vielleicht hab ich sie erfunden.
    Aber ich wette, es ist tatsächlich ein hoher Prozentsatz. Haben deine El-
    tern sich nicht hier kennengelernt, Elena?«
    »Ja«, bestätigte Elena. »Ich glaube, sie hatten im zweiten Studienjahr
    zusammen einen Kurs.«
    »Wie romantisch!«, fand Bonnie.
    »Nun, wenn du unbedingt heiraten willst, musst du deinen zukünftigen
    Ehemann natürlich erst mal irgendwo kennenlernen«, meinte Meredith.
    »Und auf dem College gibt es in der Tat jede Menge potenzielle Gatten.«
    Sie betrachtete stirnrunzelnd die seidene Decke auf ihrem Bett. »Denkt
    ihr, der Nagellack trocknet schneller, wenn ich ihn föhne, oder wird er
    dadurch zerstört? Ich will jetzt nämlich schlafen gehen.«
    Konzentriert untersuchte sie den Föhn, als sei er Gegenstand eines wis-
    senschaftlichen Experiments. Bonnie beobachtete sie von ihrem Bett aus
    und ließ dabei den Kopf so weit nach unten hängen, dass ihre roten Lock-
    en den Boden berührten. Gleichzeitig klopfte sie mit den Füßen energisch
    gegen die Wand. Elena wurde von einer Welle der Zuneigung für ihre
    beiden Freundinnen überflutet. Sie erinnerte sich an die unzähligen Py-
    jamapartys während der Schulzeit, damals, bevor ihr Leben so …

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