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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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kompliz-
    iert geworden war.
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    »Ach, Kinder, ich finde es wunderbar, dass wir drei zusammen sind«,
    rief sie fröhlich. »Ich hoffe, dass das ganze Jahr so herrlich wird, wie es
    jetzt ist.«
    In diesem Moment hörten sie zum ersten Mal die Sirenen.
    Meredith spähte durch die Rollläden, um herauszufinden, was draußen
    los war. Ein Krankenwagen und mehrere Polizeiautos parkten auf der an-
    deren Straßenseite mit blinkenden roten und blauen Lichtern. Der Innen-
    hof des Colleges war vom Flutlicht in ein schauerliches Weiß getaucht und
    es wimmelte dort von Cops.
    »Ich denke, wir sollten nachsehen, was da los ist«, meinte sie.
    »Du machst wohl Witze?«, fragte Bonnie hinter ihr. »Warum sollten
    wir das tun? Ich habe schon meinen Pyjama an.« Meredith drehte sich
    um. Bonnie stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und blickte sie
    entrüstet an. Sie trug tatsächlich einen niedlichen, mit kleinen Eiswaffeln
    bedruckten Pyjama.
    »Dann zieh eben schnell eine Jeans über«, verlangte Meredith.
    »Aber warum ?«, jammerte Bonnie.
    Meredith und Elena tauschten einen Blick und nickten einander
    entschlossen zu.
    »Bonnie«, begann Elena geduldig, »wir haben die Pflicht, die Augen of-
    fen zu halten. Wir können nicht einfach so tun, als wären wir ganz
    normale College-Studentinnen, denn wir kennen die Wahrheit über die
    Welt – die Wahrheit, von der andere Leute nichts wissen, die Wahrheit
    über Vampire und Werwölfe und Monster. Und wir müssen uns vergewis-
    sern, dass das, was dort draußen vorgeht, nicht Teil dieser Wahrheit ist.
    Wenn es ein menschliches Problem ist, wird sich die Polizei darum küm-
    mern. Aber wenn es etwas anderes ist, tragen wir die Verantwortung
    dafür.«
    »Also ehrlich«, maulte Bonnie, während sie nach ihren Kleidern griff,
    »ihr zwei habt einen – einen Menschenrettungskomplex oder so was.
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    Wenn ich erst mal ein paar Semester Psychologie studiert habe, werde ich
    euch beide analysieren .«
    »Und dann wird es uns leidtun«, ergänzte Meredith fröhlich.
    Auf dem Weg nach draußen schnappte sie sich das lange Samtfutteral,
    in dem sich ihr Kampfstab befand. Der Stab war etwas ganz Besonderes,
    dazu geschaffen, sowohl menschliche als auch übernatürliche Gegner zu
    bekämpfen. Er war ein Familienerbstück. Nur eine Sulez besaß einen sol-
    chen Stab. Sie betastete ihn beinahe liebevoll durch das Futteral und
    spürte an seinen Enden die scharfen Dornen aus verschiedenen Materiali-
    en: Silber für Werwölfe, Holz für Vampire, weiße Asche für Alte, Eisen für
    alle unheimlichen Kreaturen – winzige Dornen, die man mit Gift füllen
    konnte. Sie wusste zwar, dass sie den Stab jetzt nicht aus seinem Futteral
    nehmen konnte, weil der College-Hof von Polizisten und Schaulustigen
    überfüllt war, aber sie fühlte sich einfach stärker, wenn sie sein Gewicht
    in ihrer Hand spürte.
    Draußen war der für Virginia typische schwüle Septembertag von der
    kühlen Nacht abgelöst worden, und die Mädchen näherten sich so un-
    auffällig wie möglich dem Schauplatz des Geschehens.
    »Am besten versuchen wir, so zu tun, als gingen wir gar nicht direkt
    dorthin«, flüsterte Meredith, »sondern zu einem der anderen Gebäude.
    Zum Beispiel zum Studentenzentrum.« Sie schlug einen leichten Bogen,
    als wollte sie am Innenhof vorbeigehen, bevor sie ihre Freundinnen näher
    an das Geschehen heranführte und das Absperrband der Polizei vor dem
    Rasen betrachtete. Sie tat ganz überrascht und Elena und Bonnie folgten
    ihrem Beispiel und sahen sich mit großen Augen um.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte einer der Sicherheitsleute vom Cam-
    pus und versperrte ihnen die Sicht.
    Elena lächelte ihn flehend an. »Wir wollten gerade zum Studentenzen-
    trum und dann haben wir alle Leute hier draußen gesehen. Was ist eigent-
    lich los?«
    Meredith reckte den Kopf, um an ihm vorbeizuschauen. Doch alles, was
    sie erspähte, waren Gruppen von Polizisten und weitere Sicherheitsleute
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    des Campus, die miteinander redeten. Einige Cops knieten im Gras und
    schienen es sorgfältig abzusuchen. Spurensicherung, dachte sie vage und
    wünschte, sie hätte mehr über Polizeiermittlungen gewusst als das, was
    sie aus dem Fernsehen kannte.
    Der Wachmann trat etwas zur Seite, um ihr erneut die Sicht zu versper-
    ren. »Nichts Ernstes, nur ein Mädchen, das ein paar Probleme hatte, als
    sie hier draußen allein unterwegs war.« Er lächelte beruhigend.
    »Welche Art von Problemen?«,

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