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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Zweige der Bäume, die davor standen. Es sah Stefano gar nicht
    ähnlich, sich zu verspäten.
    Sie checkte ihr Handy. Es war zu früh, um noch einmal zu versuchen,
    ihn zu erreichen.
    Draußen bewegte sich etwas Dunkles und sie schnappte nach Luft.
    Dann schüttelte sie den Kopf. Es waren nur die Äste der Bäume, die in
    der Brise wogten. Trotzdem trat sie näher ans Fenster und versuchte, et-
    was durch die Scheibe zu erkennen. Ihr Zimmer lag im zweiten Stock; so
    hoch oben würde niemand im Baum sitzen. Zumindest niemand Mensch-
    liches. Sie schauderte.
    »Elena«, erklang eine kühle, klare Stimme von draußen.
    Elena quiekte erschrocken auf, machte einen Satz zurück und drückte
    eine Hand auf ihr hämmerndes Herz. Nachdem sie sich etwas beruhigt
    hatte, trat sie wieder ans Fenster und riss es auf.
    »Damon«, sagte sie. »Du hast mich zu Tode erschreckt! Was machst du
    da draußen?«
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    Er ließ seine weißen Zähne aufblitzen. »Ich warte natürlich darauf, dass
    du mich in dein Zimmer einlädst«, antwortete Damon mit spöttischem
    Unterton.
    »Du brauchst keine Einladung«, erwiderte Elena. »Du hast mir beim
    Einzug geholfen.«
    »Ich weiß«, grinste er. »Ich bin ein Gentleman.«
    Elena zögerte. Sie vertraute Damon. Natürlich vertraute sie ihm, aber
    die Situation war irgendwie … etwas zu intim. Damon draußen in der
    Dunkelheit, Elena allein in ihrem Zimmer, ohne ihre Mitbewohnerinnen.
    Zuhause in Fell’s Church war er zwar schon in ihrem Zimmer gewesen,
    aber das war etwas anderes, denn schließlich lag das Zimmer von Tante
    Judith und Robert im gleichen Flur. Sie fragte sich, ob Stefano etwas
    dagegen hätte, wenn sie mit Damon allein war, verscheuchte den
    Gedanken aber sofort wieder. Er vertraute Elena und das allein zählte.
    »Elena.« Damons Stimme war sanft, aber beharrlich. »Lass mich rein,
    bevor ich falle.«
    Sie verdrehte die Augen. »Du würdest niemals fallen. Und wenn, dann
    würdest du fliegen. Aber du kannst trotzdem reinkommen.«
    Schneller als für das menschliche Auge wahrnehmbar, huschte er an
    ihre Seite. Sie wich etwas zurück. Seine Augen und sein Haar so dunkel
    wie die Nacht, seine Haut bleich und leuchtend, seine Züge perfekt ge-
    meißelt. Er roch sogar gut. Und seine Lippen sahen so weich aus …
    Elena ertappte sich dabei, dass sie sich zu ihm vorbeugte und ihre Lip-
    pen leicht öffnete. Dann trat sie entschlossen zurück. »Lass das«, befahl
    sie.
    »Ich mache doch gar nichts«, sagte Damon unschuldig. Als Elena skep-
    tisch eine Augenbraue hochzog, zuckte er die Achseln und strahlte sie an.
    Genau, dachte Elena. Genau das ist der Grund, warum Stefano etwas
    dagegen haben könnte, dass Damon hier ist.
    Er schaute sich im Zimmer um und zog ebenfalls eine Augenbraue
    hoch. »Tja, Elena«, begann er, »ich bin fast enttäuscht. Wenn man sich so
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    umsieht, erkennt man gleich, wo sich deine Freundinnen eingerichtet
    haben.«
    Elena folgte seinem Blick. In Bonnies Ecke herrschte Chaos, ein
    Durcheinander von Stofftieren, abgelegten Klamotten und Kos-
    metikartikel. Im Gegensatz dazu war Meredith’ Seite fein säuberlich
    aufgeräumt, die Bücher standen in alphabetischer Reihenfolge auf dem
    Regal, auf dem Schreibtisch lag neben ihrem schmalen silbernen Laptop
    nur ein einziger silberner Stift und ihr Bett zierte eine hübsche
    Seidendecke mit schwarz-grauem Muster. Ihre Kommode und ihr
    Kleiderschrank waren zwar geschlossen, aber Meredith hatte alle Sachen
    darin nach Anlass, Farbe und Saison sortiert, wie Elena wusste. Damon
    hatte recht: An ihren jeweiligen Zimmerecken konnte man erkennen, dass
    Meredith rational, kultiviert, sorgfältig beherrscht war und eher dazu
    neigte, für sich zu bleiben, im Gegensatz zu der chaotischen, lebenslusti-
    gen und desorganisierten Bonnie.
    Aber was war mit Elenas Sachen? Was sagten sie über ihre Persönlich-
    keit aus? Mit kritischem Auge betrachtete sie ihren Teil des Zimmers.
    Gerahmte Kunstdrucke aus ihren Lieblingsausstellungen hingen an der
    Wand, ihre silberne Bürste und ihr Kamm waren sorgfältig auf der Kom-
    mode zurechtgelegt und das dunkelblaue Laken auf dem Bett brachte ihre
    Augen und ihr Haar besonders gut zur Geltung. War sie also der Typ, der
    an allem festhielt, was ihm einmal gefiel, und der sich nicht so leicht ver-
    änderte? Der Typ, der sich nur allzu deutlich darüber bewusst war, was
    ihm stand? Sie war sich nicht sicher.
    Damon lächelte, diesmal mit einem Hauch von Ironie.

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