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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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bereits
    seine Macht eingesetzt, um eine Taube auf seinen Balkon zu locken. Erst
    am Abend würde er wieder jagen müssen.
    Nachdem Elena sich endlich einen Salatteller zurechtgemacht hatte,
    führte er sie zu dem leeren Tisch, den er entdeckt hatte.
    Sie küsste ihn, bevor sie sich setzte, und ein wonniger Schauder durch-
    lief ihn, als ihre Seelen einander berührten. Die vertraute Verbindung
    zwischen ihnen war wiederhergestellt, und er spürte Elenas Glück und
    ihre Zufriedenheit darüber, mit ihm zusammen zu sein und ein neues,
    fast normales Leben zu führen. Unter diesem Wohlgefühl nahm er jedoch
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    eine gewisse Spannung wahr und sandte einen fragenden Gedanken aus.
    Er überlegte, was geschehen sein könnte, seit sie sich am Morgen vonein-
    ander verabschiedet hatten.
    Elena löste ihre Lippen von seinen und beantwortete die stille Frage.
    »Professor Campbell, mein Geschichtsprofessor, kannte meine Eltern aus
    ihrer gemeinsamen College-Zeit«, berichtete sie. Ihre Stimme war ruhig,
    aber ihre Augen leuchteten, und Stefano konnte spüren, wie wichtig das
    für sie war. »Er war ein wirklich guter Freund von ihnen. Er kann mir et-
    was über einen Teil ihres Lebens erzählen, von dem ich bisher nichts
    weiß.«
    »Das ist wunderbar«, freute sich Stefano für sie. »Und wie war deine
    Vorlesung?«
    »Ganz okay«, antwortete Elena und begann ihren Salat zu kauen. »In
    den ersten zwei Wochen nehmen wir die Kolonialzeit durch.« Mit der Ga-
    bel in der Hand blickte sie auf. »Und bei dir? Wie war dein Philosophie-
    Seminar?«
    »Gut.« Stefano hielt inne. Gut war nicht gerade das, was er wirklich
    meinte. Es war seltsam gewesen, wieder in einem Hörsaal zu sitzen. Im
    Laufe der Jahrhunderte hatte er schon einige Male das College besucht
    und wechselnde Unterrichtsmethoden erlebt, und während er beim aller-
    ersten Mal zusammen mit einer auserwählten Schar wohlhabender junger
    Männer studiert hatte, waren seine Kommilitonen hier eine bunte Mis-
    chung aus Jungen und Mädchen. Aber unterm Strich war es immer
    dasselbe: Der Professor dozierte, die Studenten waren gelangweilt oder
    eifrig und alles – sowohl die Gedanken als auch die Gespräche und Hand-
    lungen – blieb ziemlich oberflächlich.
    Damon hatte recht gehabt. Stefano gehörte nicht hierher; er spielte nur
    eine Rolle, wieder einmal, und schlug ein wenig von seiner unbegrenzten
    Zeit tot. Aber Elena – er sah sie an, sah in ihre glänzenden blauen Augen,
    die auf ihn gerichtet waren –, Elena gehörte hierher. Sie verdiente die
    Chance auf ein normales Leben, und er wusste, dass sie das College ohne
    ihn nicht besucht hätte.
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    Aber konnte er ihr irgendetwas von alledem erzählen? Er wollte die
    freudige Erwartung in diesen lapislazuliblauen Augen nicht enttäuschen,
    aber er hatte sich geschworen, immer ehrlich zu ihr zu sein und sie eben-
    bürtig zu behandeln. In der Hoffnung, seine Empfindungen erklären zu
    können, öffnete er den Mund.
    »Habt ihr das von Daniel Greenwater schon gehört?«, fragte da ein
    Mädchen in der Nähe und setzte sich zusammen mit seinen Freunden auf
    die freien Stühle am anderen Ende des Tisches. Stefano klappte den
    Mund wieder zu und drehte den Kopf, um zu lauschen.
    »Wer ist Daniel Greenwater?«, fragte ein Junge.
    »Schaut euch das an«, sagte das Mädchen und faltete eine Zeitung aus-
    einander, die es in der Hand hielt. Stefano blickte hinüber und sah, dass
    es sich um die Campus-Zeitung handelte. »Er ist ein Erstsemester und er
    ist einfach verschwunden. Er hat das Studentenzentrum verlassen, als es
    gestern Abend schloss, und sein Mitbewohner sagt, er sei nie ins Zimmer
    zurückgekehrt. Es ist wirklich unheimlich.«
    Stefanos und Elenas Blicke trafen sich und Elena zog nachdenklich eine
    Augenbraue hoch. War dies etwas, dem sie nachgehen sollten?
    Ein anderes Mädchen aus der Gruppe zuckte die Achseln. »Er hatte
    wahrscheinlich einfach Stress und ist nach Hause gefahren. Oder viel-
    leicht hat sein Mitbewohner ihn auch umgebracht. Schließlich kriegt man
    doch automatisch Mitleid-Einsen, wenn der Mitbewohner stirbt.«
    »Das ist ein Mythos«, sagte Stefano geistesabwesend, und die Clique
    schaute überrascht zu ihm herüber. »Dürfte ich mal einen Blick in die
    Zeitung werfen?«
    Sie reichten ihm die Campus-Zeitung und Stefano betrachtete das Bild
    auf der ersten Seite. Ein Foto aus einem Highschool-Jahrbuch lächelte
    ihm entgegen, ein magerer Junge mit schlaffem Haar, leichtem

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