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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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»Verschwende
    keinen Gedanken darauf, Prinzessin«, sagte er liebevoll. »Du bist mehr,
    als das, was du besitzt.«
    »Danke«, gab Elena knapp zurück. »Also, bist du einfach nur an mein
    Fenster gekommen, um Hallo zu sagen?«
    Er streckte die Hand aus und schob ihr eine einzelne Strähne hinters
    Ohr. Sie standen sehr dicht beieinander und Elena wich ein Stück zurück.
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    »Ich dachte, dass wir heute Abend ausgehen und etwas Spaß haben kön-
    nten, jetzt, da du eine Studentin bist.«
    »Spaß?«, fragte Elena, erneut abgelenkt von seinem Mund. »Welche
    Art von Spaß?«
    »Oh, du weißt schon«, gab er zurück, »nur ein kleines Abendessen, ein
    paar Drinks. Was Freunde eben so miteinander unternehmen. Nichts
    Aufregendes.«
    »Ganz recht«, entgegnete Elena energisch. »Klingt nett. Aber ich kann
    heute Abend nicht. Stefano und ich gehen essen.«
    »Natürlich«, sagte Damon. Er nickte so übertrieben zustimmend, dass
    sie ein Kichern unterdrücken musste. Unauffällige Mimik war einfach
    nicht Damons Sache.
    Aber er gab sich solche Mühe, nur ein Freund zu sein, obwohl alle
    wussten, dass mehr zwischen ihnen war. Seit er gestorben und zurück-
    gekehrt war, hatte er versucht, seine Beziehung zu Stefano und zu ihr zu
    verändern, um auf eine Art und Weise mit ihnen zusammen zu sein, die
    früher undenkbar gewesen wäre. Es war sicher schwer für Damon, so an-
    ständig zu sein. Er war völlig aus der Übung.
    Elenas Handy klingelte. Eine SMS von Stefano.
    Tut mir leid. Die Lerngruppe dauert länger, wird wohl noch eine
    Stunde gehen. Treffen wir uns später?
    »Probleme?«, fragte Damon und lächelte. Ein einfaches unschuldiges,
    freundliches Lächeln, und Elena wurde von Zuneigung durchflutet. Da-
    mon war ihr Freund. Warum sollte sie nicht mit ihm ausgehen?
    »Kleine Planänderung«, erklärte sie entschlossen. »Wir können ausge-
    hen, aber nicht lange. Ich muss in einer Stunde zurück sein, um mich mit
    Stefano zu treffen.« Sie schrieb Stefano schnell zurück, dass sie sich etwas
    zu essen besorgen würde. Als sie wieder aufschaute, sah sie ein anderes
    Lächeln auf Damons Gesicht, der sich vorbeugte, um sich bei ihr ein-
    zuhaken. Ein triumphierendes Lächeln.
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    Bonnie hüpfte über den Campus zum Rhythmus der fröhlichen Melodie
    in ihrem Kopf. Ein Date mit Zander, la lala la la. Es wurde auch langsam
    Zeit. Sie hatte sich schon die ganze Woche darauf gefreut, ihn wiederzuse-
    hen. Aber auf dem Campus hatte sie ihn überhaupt nicht mehr zu Gesicht
    bekommen. Sie hatten lediglich miteinander telefoniert.
    Aber jetzt war es endlich so weit. Sie würde ihn wieder treffen. La lala la
    la. Den umwerfenden Zander.
    Sie trug ihre Lieblingsjeans und ein silbriges fließendes Top, das zu-
    mindest den Anschein erweckte, als hätte sie ein Dekolleté. Ein gutes Out-
    fit, dachte sie, dezent genug, um nur ein wenig miteinander rumzuhän-
    gen, aber trotzdem etwas Besonderes. Nur für den Fall, dass sie in letzter
    Minute beschlossen, in einen Club zu gehen oder so. Zander hatte ihr
    nicht verraten, was er plante, er hatte sie nur gebeten, ihn draußen vor
    der naturwissenschaftlichen Fakultät zu treffen. La lala la la.
    Bonnies Schritte verlangsamten sich und die Melodie in ihrem Kopf er-
    starb, als sie im Schein flackernder Lichter eine Gruppe von Leuten sah.
    Sie hatten sich auf dem Platz vor einem der Wohnheime versammelt.
    Als sie näher kam, erkannte sie, dass es Mädchen waren, die Kerzen in
    den Händen hielten. Die kleinen zuckenden Flammen warfen unruhige
    Schatten auf ihre ernsten Gesichter. An die Mauer des Wohnheims hatten
    sie drei vergrößerte Fotos gelehnt, von zwei Mädchen und einem Jungen.
    Im Gras vor ihnen türmten sich Blumen, Briefe und Teddybären.
    Die Mädchen waren in andächtiges Schweigen versunken. Bonnie
    zögerte, entschied sich dann aber doch, eins der Mädchen am Arm zu ber-
    ühren. »Was ist hier los?«, flüsterte sie.
    »Eine Mahnwache für die verschwundenen Studenten«, flüsterte das
    Mädchen zurück.
    Verschwundene Studenten? Bonnie betrachtete die Gesichter auf den
    Fotografien. Jung, lächelnd, ungefähr in ihrem Alter. »Was ist denn mit
    ihnen passiert?«, fragte sie entsetzt.
    »Das weiß niemand«, antwortete das Mädchen mit ernstem Blick. »Sie
    sind einfach verschwunden. Hast du denn gar nichts davon gehört?«
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    Bonnie wurde flau im Magen. Sie wusste, dass am ersten Abend ein
    Mädchen auf dem College-Hof ein paar Probleme gehabt hatte –

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