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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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wie der
    Wachmann es ausdrückte –, also überfallen oder belästigt worden sein
    musste, aber sie wusste nichts von verschwundenen Studenten. Kein
    Wunder, dass ihr Bauchgefühl sie neulich gewarnt hatte, als sie über den
    Campus ging. Sie hätte in Gefahr sein können. »Nein«, antwortete sie
    langsam. »Ich habe nichts davon gehört.« Sie senkte den Kopf und
    schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass den drei Studenten nichts
    zugestoßen sein möge und sie bald wieder auftauchen würden.
    Da heulte eine Sirene in der Ferne auf.
    »Es ist schon wieder was passiert!«
    »Glaubst du, es ist erneut jemand überfallen worden?«
    Plötzlich redeten alle durcheinander und die Sirenen kamen näher. Ein
    Mädchen begann zu schluchzen und schien völlig verängstigt zu sein.
    »Gibt’s hier irgendein Problem?«, erklang eine autoritäre Stimme, und
    Bonnie erblickte zwei Sicherheitsleute vom Campus, die sich durch die
    Menge drängten.
    »Wir … ähm …« Das Mädchen, das mit Bonnie gesprochen hatte,
    deutete auf die Blumen und die Fotos an der Hauswand. »Wir veranstal-
    ten eine Wache. Für die Verschwundenen.«
    »Warum heulen denn die Sirenen?«, fragte ein anderes Mädchen mit
    erhobener Stimme.
    »Kein Grund zur Sorge«, antwortete einer der Männer, aber sein
    Gesicht wurde weicher, als er das schluchzende Mädchen betrachtete.
    »Miss?«, wandte er sich an sie. »Wir bringen Sie jetzt am besten nach
    Hause.«
    Sein Partner musterte die Gruppe. »Es wird Zeit, Schluss zu machen
    und in Ihre Wohnheime zu gehen«, mahnte er streng. »Bleiben Sie
    zusammen und seien Sie vorsichtig.«
    »Ich dachte, Sie hätten gesagt, es gäbe keinen Grund zur Sorge«, be-
    merkte ein anderes Mädchen aufgebracht. »Was verschweigen Sie uns?«
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    »Es gibt nichts, was Sie nicht bereits wissen«, antwortete der Wach-
    mann geduldig. »Ein paar Leute sind verschwunden. Da kann man nicht
    vorsichtig genug sein.«
    Kein Grund zur Sorge und vorsichtig sein erschien Bonnie als deutlich-
    er Widerspruch. Sie verkniff sich jedoch jeglichen Kommentar und eilte in
    Richtung Naturwissenschaftliche Fakultät weiter, um endlich Zander zu
    treffen.
    Da schoss Bonnie der Gedanke durch den Kopf, eine Vision her-
    vorzurufen, um dadurch vielleicht etwas über die verschwundenen Per-
    sonen herauszufinden. Aber sie verwarf die Idee schnell wieder. Sie
    hasste es. Sie hasste diesen Kontrollverlust, wenn sie in eine ihrer Vision-
    en eintauchte.
    Es war ohnehin unwahrscheinlich, dass es funktionieren würde. Ihre
    Visionen hatten sich bis jetzt immer um Menschen gedreht, die sie kan-
    nte, und um unmittelbare Probleme, vor denen sie standen. Aber die Ver-
    schwundenen waren ihr völlig fremd. Sie biss sich auf die Unterlippe und
    beschleunigte den Schritt. Die freudige Aufregung über ihr Date war ver-
    pufft und sie fühlte sich plötzlich schutzlos. Aber wenn sie Zander traf,
    wäre sie wenigstens nicht mehr allein.
    Als sie die naturwissenschaftliche Fakultät erreichte, war Zander jedoch
    nicht da. Bonnie zögerte und sah sich nervös um. Diese Ecke des Campus
    schien ziemlich verlassen zu sein.
    Sie versuchte, die Tür des Gebäudes zu öffnen, aber sie war ver-
    schlossen. Natürlich – so spät fand schließlich kein Unterricht mehr statt.
    Bonnie rüttelte frustriert am Türknauf. Sie griff in ihre Jeanstasche und
    stöhnte auf, als sie merkte, dass sie ihr Handy in ihrem Zimmer vergessen
    hatte. Plötzlich fühlte sie sich irgendwie ausgeliefert. Die Wachmänner
    vom Campus hatten betont, dass sie zusammenbleiben und nachts nicht
    allein umherstreifen sollten, aber hier war sie mutterseelenallein. Eine
    kühle Brise zerzauste ihr Haar und sie schauderte. Es wurde langsam
    schrecklich dunkel.
    »Bonnie. Pst, Bonnie!«
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    Zanders Stimme. Aber wo war er?
    Bonnie sah nichts als den dunklen College-Hof und Straßenlaternen,
    die kleine Lichtkreise auf die Wege warfen. Über ihr raschelten Blätter im
    Wind.
    »Bonnie! Hier oben.«
    Als sie aufschaute, entdeckte sie Zander auf dem Dach, von wo aus er
    herabwinkte. Sein helles Haar leuchtete im Mondschein.
    »Was machst du denn da oben?«, rief sie verwirrt.
    »Komm auch rauf«, lud er sie ein und deutete auf die Feuerleiter an der
    Seite des Gebäudes, die gut eineinhalb Meter über dem Boden endete.
    »Bist du sicher?«, fragte Bonnie zweifelnd, während sie auf die Feuer-
    leiter zusteuerte. Klar würde sie es schaffen, die Leiter hinaufzuklettern,
    aber es würde schrecklich

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