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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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und zog die Daumen hoch, um ein Dreieck zu formen –
    das geheime Grußzeichen zwischen zwei Jägern.
    Samantha starrte sie nur ausdruckslos an. Meredith fragte sich, ob sie
    das Zeichen noch richtig in Erinnerung hatte. Und hatte Samanthas Fam-
    ilie es ihr überhaupt beigebracht? Meredith wusste zwar, dass es noch
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    andere Jäger dort draußen gab, aber sie war noch nie einem begegnet.
    Ihre Eltern hatten die Jägergemeinschaft bereits vor ihrer Geburt
    verlassen.
    Plötzlich bewegte Samantha sich so schnell wie während eines Übung-
    skampfes auf sie zu und umfasste ihre Arme.
    »Wirklich?«, fragte sie. »Ist das dein Ernst?«
    Meredith nickte und Samantha schlang die Arme um sie und drückte
    sie fest an sich. Meredith versteifte sich – sie war nicht der gefühlsbetonte
    Typ, auch wenn sie schon seit Jahren mit der unbändigen Bonnie befre-
    undet war. Doch Samanthas Herz pochte so heftig, dass Meredith es
    spüren konnte, und dann überließ sie sich einfach der Umarmung und
    fühlte den schlanken, muskulösen Körper der anderen Jägerin, der ihrem
    eigenen so ähnlich war.
    Ein seltsames Gefühl der Vertrautheit stieg in ihr auf, als ob sie ver-
    loren gewesen wäre und jetzt endlich ihre wahre Familie gefunden hatte.
    Meredith wusste, dass sie das ihren Freundinnen niemals würde erzählen
    können; es fühlte sich an, als würde sie Elena und Bonnie geradezu ver-
    raten. Dennoch kam sie nicht gegen dieses seltsame Gefühl an. Samantha
    löste sich von ihr, lächelte unter Tränen und wischte sich über Augen und
    Nase.
    »Ich benehme mich ganz schön blöd«, stellte sie fest. »Aber das hier ist
    das Beste, was mir je passiert ist. Gemeinsam können wir dagegen
    ankämpfen.« Sie schniefte und sah Meredith mit großen, glänzenden Au-
    gen an. »Ich hab das Gefühl, eine neue beste Freundin gefunden zu
    haben.«
    »Ja«, antwortete Meredith. Sie weinte nicht, sie lächelte nicht. Nach
    außen war sie so kühl und beherrscht wie immer, aber im Inneren beju-
    belte sie das Gefühl, dass das zu ihrem Glück noch fehlende Puzzlestück
    sich gerade eingefügt hatte. »Ja, ich glaube, du hast recht.«

Kapitel Vierzehn
    Matt zog unglücklich die Schultern hoch. Er war zu dem erneuten Treffen
    der Vitale-Society-Anwärter gekommen, weil er nicht allein in seinem
    Zimmer bleiben wollte. Aber jetzt wünschte er, er wäre dortgeblieben. Er
    hatte Elena, Meredith und Bonnie gemieden – natürlich war es nicht ihre
    Schuld, aber um sie und Matt herum hatte es im vergangenen Jahr so viel
    Gewalt gegeben, so viel Tod. Er hatte gedacht, dass es ihm in der Gesell-
    schaft anderer Leute vielleicht besser gehen würde, in der Nähe von
    Menschen, die nicht wussten, wie viel Dunkelheit es in der Welt gab. Aber
    er hatte sich geirrt.
    Er fühlte sich wie in einem Vakuum. Während er die anderen Kandid-
    aten dabei beobachtete, wie sie aufeinander zugingen und miteinander re-
    deten, fühlte er sich meilenweit von ihnen entfernt; alles schien gedämpft
    und düster. Und er hatte das Gefühl, sofort in Stücke zu brechen, wenn er
    das schützende Vakuum verließ.
    Er stand verloren in der Menge, als Chloe neben ihn trat und mit ihrer
    kleinen, starken Hand tröstend seinen Arm berührte. Das Vakuum war
    durchbrochen und er konnte Chloes Nähe spüren. Er legte seine Hand auf
    ihre und drückte sie dankbar.
    Das Treffen fand in jenem holzvertäfelten Kellerraum statt, in dem sie
    einander das erste Mal begegnet waren. Ethan hatte ihnen versichert,
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    dass dieses Geheimversteck nur eins von vielen sei – die anderen standen
    jedoch nur Vollmitgliedern zur Verfügung.
    Wie Matt inzwischen herausgefunden hatte, gab es mehrere Zugänge zu
    diesem unterirdischen Versammlungsraum: Einer führte durch ein altes
    Haus gleich außerhalb des Campus – wahrscheinlich war er auf diesem
    Weg beim ersten Mal hierher gebracht worden; einer führte durch einen
    Schuppen in der Nähe der Sportplätze und ein weiterer durch den Keller
    der Bibliothek. Tief unter dem Campus musste der Boden durchsetzt sein
    von Tunneln, wenn schon zu einem einzigen Ort so viele geheime Gänge
    führten, dachte er, und ein beunruhigendes Bild erschien vor seinem in-
    neren Auge: Studenten spazierten auf dem sonnengewärmten Gras umh-
    er, während sich einige Zoll unter ihnen endlose, dunkle Tunnel
    erstreckten.
    Ethan redete und redete, und normalerweise hätte Matt gebannt an
    seinen Lippen gehangen. Heute jedoch floss Ethans Stimme beinah

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