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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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unge-
    hört über Matt hinweg, während er seinen Blick über die schwarz gewan-
    deten, maskierten Society-Mitglieder schweifen ließ, die hinter Ethan im
    Raum auf und ab gingen. Er grübelte darüber nach, dass ihre Masken sie
    so gut verbargen, dass er niemals auch nur einen von ihnen auf dem Cam-
    pus erkennen würde. Das hieß – mit Ausnahme von Ethan. Matt fragte
    sich neugierig, warum sich der Präsident der Vitale Society im Gegensatz
    zu den anderen Mitgliedern offen zeigen durfte. Ebenso wie die unteri-
    rdischen Tunnel fand Matt die Anonymität der Society-Mitglieder leicht
    beunruhigend.
    Schließlich endete die Versammlung und die Anwärter verließen nach
    und nach den Raum. Einige klopften Matt auf den Rücken oder mur-
    melten ihm mitfühlende Worte zu, und ihm wurde warm ums Herz, als er
    begriff, dass sie Anteil nahmen, dass sie während all ihrer seltsamen
    Bewährungsproben wie Freunde für ihn geworden waren.
    »Bleibst du bitte noch einen Moment, Matt?« Plötzlich war Ethan
    neben ihm. Auf Ethans Blick hin drückte Chloe noch einmal Matts Arm
    und ließ ihn dann los.
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    »Wir sehen uns später«, murmelte sie. Matt schaute ihr nach, als sie
    durch den Raum ging und zur Tür hinaustrat; ihre kurzen Locken
    wippten in ihrem Nacken.
    Als er sich wieder zu Ethan umdrehte, hatte dieser den Kopf schräg
    gelegt und in seinen goldbraunen Augen stand ein nachdenklicher
    Ausdruck.
    »Es ist schön zu sehen, dass ihr beide, du und Chloe, euch so nah seid«,
    erklärte Ethan, und Matt zuckte verlegen die Achseln.
    »Ja, nun …«, begann er.
    »Du wirst feststellen, dass die anderen Society-Mitglieder diejenigen
    Menschen sind, die dich am besten verstehen können«, fuhr Ethan fort.
    »Sie werden diejenigen sein, die dir während der ganzen College-Zeit und
    für den Rest deines Lebens zur Seite stehen. Zumindest ist es mir so er-
    gangen.« Er lächelte. »Ich habe dich beobachtet, Matt«, setzte er hinzu.
    Matt verkrampfte sich. Irgendetwas an Ethan durchdrang sein Vak-
    uum, aber nicht auf jene tröstliche Art und Weise, wie es bei Chloe der
    Fall gewesen war. Jetzt fühlte Matt sich nackt statt geborgen. Vielleicht
    lag es an der Schärfe seines Blickes oder daran, dass Ethan immer so
    stark an das zu glauben schien, was er gerade sagte.
    »Ja?«, fragte Matt vorsichtig.
    Ethan grinste. »Sieh mich nicht so argwöhnisch an. Das ist etwas
    Gutes. Jeder Anwärter ist etwas Besonderes, das ist auch der Grund, war-
    um er ausgewählt wurde, aber in jedem Jahr gibt es einen, der sich von
    den anderen noch einmal abhebt, der ein Anführer unter den Anführern
    ist. Und in dieser Gruppe, das habe ich gesehen, bist du derjenige, Matt.«
    Matt räusperte sich. »Wirklich?«, fragte er geschmeichelt und wusste
    nicht recht, was er sagen sollte. Noch nie zuvor hatte ihn jemand als An-
    führer bezeichnet.
    »Ich habe in diesem Jahr große Pläne für die Vitale Society«, sagte
    Ethan mit leuchtenden Augen. »Wir werden in die Geschichte eingehen.
    Wir werden mächtiger sein, als wir es je waren. Unsere Zukunft liegt
    strahlend vor uns.«
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    Matt lächelte schwach und nickte. Wenn Ethan das mit seiner autor-
    itären und dennoch warmen und überzeugenden Stimme sagte, den Blick
    seiner goldenen Haselnussaugen unablässig auf Matt gerichtet, dann kon-
    nte Matt es ebenfalls sehen. Die Vitale Society führte nicht nur den Cam-
    pus an. Die Vitale Society würde eines Tages die Welt anführen. Und aus
    dem gewöhnlichen Jungen von nebenan, der Matt immer gewesen war,
    würde ein selbstbewusster und scharfsinniger Anführer werden. Ein An-
    führer unter den Anführern, wie Ethan gesagt hatte. Er konnte sich alles
    vorstellen.
    »Ich möchte, dass du hier meine rechte Hand wirst, Matt«, sagte
    Ethan. »Du kannst mir helfen, diese Anwärter zu ihrer wahren Größe zu
    führen.«
    Matt nickte erneut, und während Ethans Blick weiter auf ihm ruhte,
    spürte er Stolz in sich aufsteigen. Das erste gute Gefühl seit Chris’ Tod. Er
    würde die Society-Kandidaten anführen, würde an Ethans Seite stehen.
    Alles würde gut werden. Der Weg in die Zukunft lag klar vor ihm.
    Allerdings postulierte Keynes, dass die wirtschaftliche Aktivität von der
    Gesamtnachfrage bestimmt werde.
    In der vergangenen halben Stunde hatte Stefano den Satz mindestens
    schon fünfzehn Mal gelesen, ohne ihn auch nur ansatzweise zu verstehen.
    Es schien alles so sinnlos. Er hatte versucht, sich mit Nachforschungen
    über den

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