Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
Instinkt.«
    Es war Samanthas Idee gewesen, nach Sonnenuntergang zusammen
    Wache zu schieben, um alle Orte auf dem Campus zu überprüfen, an den-
    en das verschwundene Mädchen, Courtney, in der vergangenen Nacht
    gesehen worden war. Sie wollten feststellen, ob sich nicht irgendeine Spur
    finden ließ.
    142/308
    Zu Beginn des Abends hatte Meredith sich noch sehr stark gefühlt, mit
    ihrer Jägerschwester an ihrer Seite zum Kampf bereit. Doch jetzt kam es
    ihr trotz Samanthas interessanten Erzählungen so vor, als streiften sie zi-
    ellos über das Gelände.
    »Die Polizei hat irgendwo hier drüben ihren Pullover gefunden«, sagte
    Samantha. »Wir sollten dort nach Spuren suchen.«
    »Alles klar.« Meredith verkniff sich die Bemerkung, dass die Polizei das
    Gelände bereits mit Hunden durchkämmt und selbst nach Spuren
    Ausschau gehalten hatte, sodass mit größter Wahrscheinlichkeit alles ge-
    funden worden war, was es zu finden gab. Sie leuchtete mit der Taschen-
    lampe über das Gras und den Weg. »Vielleicht sollten wir das besser tag-
    süber tun, wenn wir mehr sehen können.«
    »Da hast du recht«, antwortete Samantha und knipste ihre eigene
    Taschenlampe an und aus. »Aber es ist trotzdem gut, dass wir nachts hier
    draußen sind, meinst du nicht auch? Wir können Leute beschützen. Dafür
    sorgen, dass die Dinge nicht noch mehr außer Kontrolle geraten. Wir
    haben auch Bonnie letzte Nacht nach Hause begleitet und auf sie
    aufgepasst.«
    Unwillkürlich schauderte Meredith. Was wäre gewesen, wenn sie nicht
    vorbeigekommen wären? Wäre dann Bonnie anstelle von Courtney
    verschwunden?
    Samantha sah Meredith an, und ein leichtes Lächeln umspielte ihre
    Mundwinkel. »Es ist unser Schicksal, nicht wahr? Es ist das, wozu wir ge-
    boren wurden.«
    Meredith grinste zurück und vergaß vorübergehend ihre Furcht. Sie
    schätzte Samanthas Begeisterung für die Jagd, ihr ständiges Streben,
    besser zu werden und gegen die Dunkelheit zu kämpfen. »Unser Schick-
    sal«, stimmte sie zu.
    Von der anderen Seite des College-Hofs ertönte ein Schrei.
    Ohne nachzudenken, rannte Meredith los. Samantha war einige Sch-
    ritte hinter ihr und hatte erneut Mühe, mit ihr mitzuhalten. Sie muss an
    ihrer Geschwindigkeit arbeiten, notierte Meredith kühl in Gedanken.
    143/308
    Da erklang der Schrei erneut, schrill und angstvoll; er schien von der
    linken Seite des Innenhofs zu kommen. Meredith wechselte die Richtung
    und eilte darauf zu.
    Wo? Sie musste jetzt ganz in der Nähe sein, aber sie konnte nichts se-
    hen. Mit der Taschenlampe suchte sie den Boden ab.
    Dort. Der Lichtstrahl erfasste zwei dunkle Gestalten, und die eine
    drückte die andere zu Boden.
    Für einen Moment war Meredith wie erstarrt, dann rannte sie auf die
    beiden zu. »Hör auf!«, schrie sie. »Geh runter! Weg da!« Dann ging alles
    ganz schnell. Die eine Gestalt sprang blitzschnell auf und lief davon.
    Schwarzes Kapuzen-Sweatshirt, schwarze Jeans, notierte Meredith
    erneut im Geiste. Kann nicht erkennen, ob es ein Junge oder ein Mäd-
    chen ist.
    Bei der anderen Gestalt, die auf den Boden gedrückt worden war, han-
    delte es sich um ein Mädchen. Sie zuckte zusammen und schrie um Hilfe,
    als Meredith an ihr vorbeilief. Aber Meredith konnte nicht stehen bleiben.
    Samantha hinter ihr würde dem Mädchen helfen. Aber Meredith musste
    versuchen, den Täter einzufangen. Mit langen Schritten flog sie über den
    Boden, aber es reichte nicht.
    Sie lief, so schnell sie konnte, aber die Person in Schwarz war noch
    schneller. Als sie sich zu ihr umdrehte, erhaschte Meredith einen Blick auf
    etwas Bleiches, bevor die Gestalt endgültig mit der Dunkelheit ver-
    schmolz. Meredith rannte weiter und weiter, aber es war nichts mehr zu
    sehen.
    Endlich blieb sie stehen. Keuchend versuchte sie, wieder zu Atem zu
    kommen, und ließ den Strahl ihrer Taschenlampe über den Boden
    wandern, in der Hoffnung, irgendeinen Hinweis zu finden. Sie konnte
    einfach nicht glauben, dass sie versagt hatte, dass der Angreifer ihr en-
    tkommen war.
    Nichts. Keine Spur. Sie war so nah dran gewesen, und trotzdem wusste
    sie nur, dass der Täter schwarze Kleider trug und irrsinnig schnell laufen
    144/308
    konnte. Meredith fluchte und stampfte auf den Boden, dann riss sie sich
    zusammen.
    Als sie sich wieder einigermaßen im Griff hatte, kehrte sie zu dem Opfer
    zurück. Samantha hatte dem Mädchen inzwischen auf die Füße geholfen
    und drückte es tröstend an sich. Das Mädchen wischte sich mit

Weitere Kostenlose Bücher