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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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feste Umrisse unter ihrer Bettdecke zu sehen.
    Gewiss hätte Meredith etwas gesagt, wenn sie Damon auf dem Boden
    bemerkt hätte, dachte Elena, als sie die Mensa betrat, um sich vor ihrem
    ersten Seminar einen Muffin zu schnappen. Vielleicht war Damon gar
    nicht geblieben.
    Auf dem Weg zu ihrem Geschichtskurs dachte Elena mit zusammenge-
    pressten Lippen über diese Möglichkeit nach. Sie hatte fest damit gerech-
    net, dass er bleiben würde, dass er versuchen würde, sie zu beschützen.
    Aber es war nicht richtig, dass ihr das gefiel und dass sie mehr als einen
    Anflug von Gekränktheit bei dem Gedanken empfand, dass er fortgegan-
    gen war, oder?
    Sie wollte doch nicht, dass Damon sie liebte, oder? War das nicht einer
    der Gründe, warum sie ihre Beziehung mit Stefano auf Eis gelegt hatte?
    Damit sie und Damon einander vergessen konnten? Aber …
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    Ich bin ein schlechter Mensch, sagte sie sich.
    Sie grübelte über ihre eigene Schlechtigkeit nach, bis sie im Hörsaal saß
    und Professor Campbell – James – auftauchte. Er räusperte sich, ging zu
    seinem Pult und Elena lenkte widerstrebend ihre Aufmerksamkeit von
    ihren Problemen auf den Unterricht.
    James sah anders aus. Irgendwie verunsichert, dachte Elena. Seine Au-
    gen strahlten nicht ganz so wie sonst, seine gesamte Erscheinung wirkte
    kleiner.
    »Es ist noch jemand verschwunden«, sagte er leise. Ängstliches Gemur-
    mel erfüllte den Raum und James hob die Hand. »Das Opfer – und ich
    denke, wir müssen an diesem Punkt von einem Opfer sprechen, nicht
    mehr von Studenten, die einfach den Campus verlassen haben – ist be-
    dauerlicherweise eine Studentin aus diesem Kurs. Courtney Brooks. Sie
    wurde zuletzt gesehen, als sie in der vergangenen Nacht von einer Party
    zu ihrem Wohnheim zurückging.«
    Elena ließ ihren Blick durch den Saal schweifen und versuchte, sich
    daran zu erinnern, wer Courtney Brooks war. Ein großes, stilles Mädchen
    mit karamellfarbenem Haar, dachte sie und entdeckte den leeren Platz.
    James hob wieder die Hand, um die aufkommende Unruhe durch die
    verängstigten und erregten Stimmen zu beschwichtigen. »Deswegen«,
    fuhr er langsam fort, »müssen wir unsere weitere Diskussion über die Ko-
    lonialzeit verschieben, damit ich Ihnen ein klein wenig über die
    Geschichte von Dalcrest erzählen kann.« Er betrachtete die verwirrten
    Gesichter seiner Studenten. »Denn Sie müssen wissen, dass auf diesem
    Campus nicht zum ersten Mal ungewöhnliche Dinge geschehen.«
    Elena runzelte ebenso überrascht wie ihre Kommilitonen die Stirn.
    »Dalcrest wurde, wie viele von Ihnen zweifellos wissen, im Jahr 1889
    von Simon Dalcrest mit dem Ziel gegründet, die wohlhabenden Söhne der
    Nachkriegsgesellschaft des Südens auszubilden. Er sagte, er wolle, dass
    Dalcrest als ›Harvard des Südens‹ angesehen werde. Er und seine Familie
    sollten an der Spitze der akademischen Welt und der intellektuellen Elite
    des bald anbrechenden neuen Jahrhunderts stehen. So heißt es vielfach in
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    der offiziellen Geschichtsschreibung über den Campus. Weniger gut
    bekannt ist jedoch, dass Simons Hoffnungen bereits 1895 zu-
    nichtegemacht wurden, als sein wilder, zwanzig Jahre alter Sohn, William
    Dalcrest, zusammen mit drei anderen in den unterirdischen Gängen des
    Colleges tot aufgefunden wurde. Es schien sich um einen Selbstmordpakt
    zu handeln. Gewisse Materialien und Symbole, die sich zusammen mit
    den Leichen in den Tunneln befanden, ließen auf eine Verbindung zu Sch-
    warzer Magie schließen. Zwei Jahre später wurde Simons Ehefrau, Julia
    Dalcrest, brutal in dem Gebäude ermordet, in dem sich jetzt die Verwal-
    tung befindet; das Rätsel um ihren Tod wurde nie gelöst.«
    Elena sah sich unter ihren Kommilitonen um. Hatten die anderen das
    gewusst? Die College-Broschüren erwähnten lediglich, wann Dalcrest
    gegründet worden war und von wem, aber von Selbstmorden oder
    Morden war keine Rede. Unterirdische Gänge?
    »Julia Dalcrest ist eine der letzten drei Geister, die angeblich auf dem
    Campus spuken. Der zweite Geist ist der eines siebzehn Jahre alten Mäd-
    chens, das – ebenfalls unter mysteriösen Umständen – ertrank, als es
    1929 auf einem Ball zu Besuch war. Es wandert angeblich wehklagend
    durch die Hallen von McCullen House und hinterlässt Wasserpfützen.
    Der dritte Geist ist der eines einundzwanzigjährigen Mannes, der 1953
    verschwand und dessen Leichnam drei Jahre später im Bibliothekskeller
    gefunden wurde. Berichten

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