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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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zufolge wurde sein Geist mehrmals gesehen,
    wie er in den Büros der Bibliothek ein- und ausging, davonrannte und
    voller Entsetzen hinter sich schaute, als würde er verfolgt. Außerdem kur-
    sieren Gerüchte über weitere mysteriöse Vorfälle: 1963 verschwand für vi-
    er Tage ein Student, der wieder auftauchte und behauptete, er sei von
    Elfen entführt worden.«
    Ein nervöses Kichern durchlief den Kurs und James hob mahnend den
    Zeigefinger. Die gebannte Aufmerksamkeit der Studenten schien ihn zu
    seinem gewohnten Ich zurückfinden zu lassen.
    »Fest steht«, fuhr er selbstsicher fort, »dass Dalcrest ein ungewöhnlich-
    er Ort ist. Über Elfen und Geister hinaus hat es eine Vielzahl
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    dokumentierter außergewöhnlicher Vorfälle gegeben und jedes Jahr kom-
    men weitere Gerüchte und Legenden über derartige Dinge hinzu. Myster-
    iöse Todesfälle. Geheimbünde. Geschichten über Ungeheuer.« Er machte
    eine dramatische Pause und sah sie an. »Ich bitte Sie, werden Sie nicht
    Teil dieser Legenden. Seien Sie klug, passen Sie auf sich auf und bleiben
    Sie zusammen. Der Unterricht ist für heute beendet.«
    Die Studenten warfen einander ungläubige Blicke zu, verblüfft über
    dieses abrupte Ende, da der Kurs noch über eine halbe Stunde hätte
    dauern müssen. Achselzuckend begannen sie, ihre Sachen zusammen-
    zusuchen und zu zweit oder zu dritt den Hörsaal zu verlassen.
    Elena griff sich ihre Tasche und eilte nach vorn.
    »Professor«, sagte sie. »James.«
    »Ah, Elena«, begrüßte James sie. »Ich hoffe, Sie haben heute gut aufge-
    passt. Es ist wichtig, dass junge Frauen auf der Hut sind. Natürlich gilt
    das auch für junge Männer. Das macht keinen Unterschied, was immer
    auch auf diesem Campus passiert.« Aus der Nähe sah er bleich und besor-
    gt aus, viel älter als zu Beginn des Semesters.
    »Ich fand das, was Sie über die Geschichte von Dalcrest erzählt haben,
    sehr interessant«, sagte Elena. »Aber Sie haben nicht darüber geredet,
    was jetzt passiert. Was, denken Sie, ist hier los?«
    Professor Campbells Gesicht verdüsterte sich und der Blick seiner glän-
    zenden Augen glitt an ihr vorbei. »Nun, meine Liebe«, antwortete er,
    »das ist schwer zu sagen. Ja, sehr schwer.« Er leckte sich nervös die Lip-
    pen. »Ich habe eine Menge Zeit an diesem College verbracht, viele, viele
    Jahre. Und es gibt wenig, was ich in diesem Moment nicht glauben
    würde. Aber ich weiß es einfach nicht«, fügte er leise hinzu, als spräche er
    mit sich selbst.
    »Da ist noch etwas, das ich Sie fragen wollte«, sagte Elena, und er sah
    sie aufmerksam an. »Ich habe mir das Foto von meinen Eltern an-
    geschaut, von dem Sie mir erzählt hatten, auf dem auch Sie zu sehen sind,
    als sie alle hier Studenten waren. Und sie alle tragen darauf die gleichen
    Abzeichen. Blau und wie ein V geformt.«
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    Sie stand nahe genug bei James, um zu spüren, wie er innerlich über-
    rascht zusammenzuckte. Der düstere Ausdruck auf seinem Gesicht ver-
    schwand und seine Miene wurde leer. »Ach ja?«, fragte er. »Ich fürchte,
    ich weiß nicht mehr, was es war. Wahrscheinlich irgendetwas, das Eliza-
    beth gemacht hat. Sie war immer sehr kreativ. Und nun, meine Liebe,
    muss ich mich wirklich beeilen.« Er schlüpfte an Elena vorbei, ja,
    flüchtete regelrecht. Obwohl noch einige andere Studenten warteten, um
    ihm Fragen zu stellen, eilte er aus dem Saal.
    Elena sah ihm erstaunt nach. James wusste mehr, als er vorgab, so viel
    stand fest. Wenn er es ihr nicht erzählen wollte, würde sie eben eigene
    Nachforschungen anstellen. So schnell gab sie nicht auf. Diese Ansteck-
    nadeln hatten etwas zu bedeuten, das bewies seine Reaktion.
    Aber welche Art von Rätsel konnte mit einem Abzeichen verbunden
    sein? Hatte James nicht etwas über Geheimbünde gesagt?
    »Nach dem Tod meiner Eltern«, erzählte Samantha, »habe ich bei meiner
    Tante gelebt. Sie kam auch aus einer Jägerfamilie, aber sie wusste nichts
    darüber. Sie wollte es anscheinend auch nicht wissen. Ich habe mich weit-
    er in Kampfsportarten geübt und alles gelernt, was ich mir selbst beibrin-
    gen konnte, aber ich hatte niemanden mehr, der mich ausbildete.«
    Meredith leuchtete mit ihrer Taschenlampe in die dunklen Büsche bei
    der Musikfakultät und ließ den Lichtstrahl herumgleiten. Nichts außer
    Pflanzen.
    »Du hast deine Sache aber sehr gut gemacht«, sagte sie zu Samantha.
    »Du bist klug, stark und vorsichtig. Vertrau einfach nur weiterhin auf
    deinen

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