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Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 9 - Jagd im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Abend
    niemals wieder. Bis auf Bonnie schien Zander sich in einer ausschließlich
    männlichen Welt zu bewegen. Aber nach zwei Tagen hatte Bonnie das
    ganze Macho-Getue langsam satt. Sie vermisste es, mit Freundinnen zu
    reden. Sie vermisste vor allem Elena und Meredith, obwohl sie immer
    noch wütend auf sie war.
    »Hey«, sagte sie zu Zander. »Möchtest du für eine Weile von hier
    verschwinden?«
    Zander legte ihr einen Arm um die Schultern. »Ähm … Warum?«,
    fragte er und beugte sich vor, um ihren Hals zu küssen.
    Bonnie verdrehte die Augen. »Ist irgendwie ganz schön laut hier,
    meinst du nicht auch? Wir könnten einen ruhigen Spaziergang unterneh-
    men oder so was.«
    Zander wirkte überrascht, nickte jedoch. »Sicher, was immer du
    willst.« Sie kletterten die Feuerleiter hinunter, begleitet von den Rufen
    einiger Freunde, die anscheinend dachten, er würde etwas zu essen besor-
    gen und bald mit scharfen Chicken Wings und Tacos zurückkommen.
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    Sobald sie sich ein Stück von der Dachparty entfernt hatten, verebbte
    der Lärm; alles war friedlich, bis auf das ferne Geräusch, wenn ab und zu
    ein Auto über die nächstgelegene Straße fuhr. Eigentlich hätte es Bonnie
    unheimlich sein müssen, nachts über den Campus zu wandern, aber das
    war es nicht. Nicht mit Zander an der Hand. »Ist das nicht schön?«,
    fragte sie glücklich und betrachtete den Halbmond am Himmel.
    »Yeah«, antwortete Zander, der ihre Hand zwischen ihnen hin- und
    herschwang. »Weißt du, früher bin ich abends oft mit meinem Vater
    spazieren gegangen – eigentlich sind wir gejoggt. Weit raus aufs Land, im
    Mondschein. Ich liebe es, nachts draußen zu sein.«
    »Ah, das ist süß«, antwortete Bonnie. »Macht ihr das immer noch,
    wenn du zu Hause bist?«
    »Nein.« Zander zögerte und zog die Schultern hoch. Sein Haar hing
    ihm ins Gesicht. Bonnie konnte seine Miene nicht deuten. »Mein Vater …
    er ist gestorben. Vor einer Weile.«
    »Das tut mir sehr leid«, sagte Bonnie aufrichtig und drückte seine
    Hand.
    »Mir geht es gut«, erwiderte Zander und starrte auf seine Schuhe.
    »Aber weißt du, ich hab keine Geschwister, und meine Freunde sind für
    mich so eine Art Familie geworden. Ich weiß, sie können manchmal ner-
    ven, aber es sind wirklich alles gute Kerle. Und sie sind mir wichtig.« Er
    sah Bonnie aus dem Augenwinkel an.
    Er wirkte so besorgt, dass Bonnie das Herz aufging. Wie süß, dass
    Zander und seine Freunde einander so nahestanden – das musste diese
    Familiensache gewesen sein, um die er sich neulich nachts gekümmert
    hatte. Er war absolut verlässlich, so viel wusste sie. »Zander«, begann sie.
    »Ich weiß, dass sie dir wichtig sind. Ich will dich deinen Freunden auch
    nicht wegnehmen, du Idiot.« Sie reckte sich, um ihm die Arme um den
    Hals zu legen, und küsste ihn sanft auf den Mund. »Vielleicht manchmal
    für eine Stunde oder zwei, aber nicht für lange, das verspreche ich.«
    Zander erwiderte ihren Kuss voller Leidenschaft und Bonnie verspürte
    ein Kribbeln bis in die Zehenspitzen.
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    Eng umschlungen steuerten sie auf eine Bank am Wegesrand zu und
    setzten sich hin, um weiterzuknutschen. Zander fühlte sich so gut unter
    ihren Händen an, glatte Muskeln, weiche Haut, und Bonnie strich über
    seine Schultern, seine Arme, bis hinunter zu seiner Taille.
    Da zuckte Zander plötzlich zusammen.
    »Was ist los?«, fragte sie und hob den Kopf.
    »Nichts«, sagte Zander, der seine Hände nach ihr ausstreckte. »Ich hab
    nur mit den Freunden rumgealbert. Ist manchmal ein bisschen heftig.«
    »Lass mich mal sehen«, sagte Bonnie und griff nach dem Saum seines
    T-Shirts. Einerseits war sie besorgt, andererseits neugierig auf Zanders
    Bauchmuskeln. Bis jetzt hatte er sich überraschend bedeckt gezeigt, wenn
    man bedachte, dass sie sich ein Zimmer teilten.
    Zander zuckte erneut zusammen und sog den Atem durch die Zähne,
    als Bonnie das T-Shirt anhob. Sie schnappte nach Luft. Zanders Bauch
    war mit bösen, schwarz-purpurnen Prellungen übersät.
    »Zander«, murmelte Bonnie entsetzt, »diese Prellungen sehen wirklich
    übel aus. So was zieht man sich nicht einfach beim Herumalbern zu.«
    Diese Prellungen sehen aus, als hättest du um dein Leben gekämpft –
    oder als hätte jemand anders um sein Leben gekämpft, dachte sie und
    verscheuchte die Worte gleich wieder.
    »Das ist nichts. Mach dir keine Sorgen«, wehrte Zander ab und zog sein
    Shirt wieder herunter. Er wollte Bonnie erneut an sich

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