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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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nickte. »I ch weiß«, erwiderte sie. »A ber wir müssen es versuchen.« Ihr Blick folgte der Krähe, jetzt nur noch ein Punkt am Himmel, während sie über den Campus flog. Sie hatte es Meredith zwar versprochen, aber sie wusste nicht, ob sie Damon wirklich daran hindern konnten, irgendetwas zu tun, das er tun wollte. Doch eines stand fest: Sie und Stefano würden Damon nicht sterben lassen. Irgendwann im Laufe ihrer gemeinsamen Geschichte war ihnen das wichtiger geworden als alles andere: ihn zu retten.

Kapitel Neunzehn
    Kämpfe waren für Elena inzwischen zu etwas ganz Selbstverständlichem geworden. Dabei hätte sich ihr früheres Ich niemals Waffenübungen und Abwehrmanöver erträumen lassen. Die frühere Elena hatte sich ganz auf Frankreichreisen und schöne Klamotten konzentriert. Jetzt dagegen nahm sie nichts so sehr in Anspruch, erregte nichts so sehr ihre Aufmerksamkeit wie der Kampf gegen das Böse– auch wenn sie sich das selbst kaum eingestehen wollte.
    Normalerweise wären sich auch in diesem Kampf alle einig gewesen: Elena Seite an Seite mit ihren Freunden als Verbündeten. Aber seit sie und Stefano Damon verteidigt hatten, war Meredith auf Distanz gegangen. Das Rudel hatte sie und Stefano so argwöhnisch beäugt, dass Elena sofort das Bild vor Augen gehabt hatte, wie sich den Wölfen die Nackenhaare sträubten und sie vor ihnen zurückschreckten. Neulich hatte Elena sich umgedreht und gesehen, dass Shay sie drohend anstarrte. Selbst Bonnie schien ihr seit einigen Tagen aus dem Weg zu gehen. Nur Andrés– obwohl sie ihm erzählt hatte, was geschehen war– blieb unverändert in seinem Umgang mit ihr. Am vergangenen Tag hatten sie wieder zusammen gearbeitet und versucht, Elenas Kräfte weiter zu erschließen, bislang jedoch ohne Erfolg.
    Die Tatsache, dass ihre Freunde ihr plötzlich mit Argwohn begegneten, schmerzteElena . In der Nacht nach ihrem Zusammentreffen mit Damon war Elena in Stefanos Zimmer gewesen. »W ir tun doch das Richtige, oder?«, hatte sie ihn gefragt, und heiße Tränen brannten in ihren Augenwinkeln. »A uch wenn unsere Freunde Angst haben, können wir Damon nicht im Stich lassen.«
    Stefano hatte ihr tröstend über den Rücken gestrichen. »E s wird alles gut werden«, hatte er gesagt, aber Elena hatte den Zweifel und den Schmerz in seiner Stimme gehört, Spiegelbilder ihrer eigenen Gefühle.
    Und jetzt, bei dem erneuten Versuch, Nicolaus aufzuspüren, hatte Elena Meredith regelrecht um ihre Unterstützung anbetteln müssen. Aber es war nun einmal der beste Plan– davon war Elena überzeugt–, Nicolaus zu finden, bevor er angriff, und deshalb hatten sie diesmal alle verfügbaren Kämpfer zusammengetrommelt. Nicolaus war so mächtig; vielleicht würde ihnen das Überraschungsmoment wenigstens einen gewissen Vorteil verschaffen. Es war zwar nur ein schwacher Trost, aber sie hofften, dass ihnen vielleicht auch das Tageslicht zugutekäme.
    Die Sonne macht Chloe sicher zu schaffen, dachte Elena, als sie sich alle zum Aufbruch versammelten. Chloe klammerte sich mit gesenktem Kopf an Matt, von ihren Grübchen keine Spur mehr. Sie wirkte angespannt und unglücklich, und obwohl Matt aufrecht und wachsam dastand wie ein Soldat, wirkte er erschöpft, seine Züge noch kantiger und bleicher als beim letzten Mal.
    Zander und sein Werwolfsrudel dagegen waren im Jagdfieber und hätten sich am liebsten sofort in den Kampf gestürzt. Elena beobachtete, wie Zander den hochgewachsenen Marcus im Polizeigriff packte und ihn auf die Knie zwang; beide Jungen lachten und fluchten, und Marcus verpasste seinem Kumpel einen Tritt. Selbst Shay, die normalerweise ein wenig distanziert vom Rest des Rudels schien, mischte mit und kreischte vergnügt auf Jareds Schultern, während dieser herumwirbelte, um sie abzuschütteln. Heute Nacht war Vollmond und die Werwölfe spürten die bevorstehende Veränderung und waren vollgepumpt mit Adrenalin.
    Stefano ging im Kreise ihrer Freunde auf und ab, erteilte gelassen Befehle und sprach ermutigende Worte. Die Werwölfe verstummten, um ihm mit wachsamen Mienen zuzuhören. Bonnie und Alaric, die ein von Alaric aufgespürtes Buch mit Zaubersprüchen durchblätterten, drehten sich um, damit Stefano sehen konnte, was sie gefunden hatten; offensichtlich fragten sie ihn um Rat. Sie mochten wütend auf ihn sein, weil er Damon beschützte, aber wenn es hart auf hart kam, vertrauten sie ihm alle, wie Elena stolz feststellte.
    Meredith blieb schweigsam, während sie sich auf

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