Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
sprach, bandagierte Zander Spencers Schulter, die von einem der Regale getroffen worden war.
    Meredith und Elena wechselten einen Blick. »N icolaus verhöhnt seine Opfer gern«, erklärte Meredith. »F ür ihn ist alles ein Spiel.«
    »D ann sollten wir vielleicht versuchen, den Spieß umzudrehen«, schlug Elena vor. Stefano nickte; er erriet, was sie vorhatte, und schenkte ihr ein schwaches Lächeln. Er hatte sie dazu ermutigt, ihre neuen Kräfte gründlicher zu erforschen. »I ch kann noch einmal versuchen, ihn aufzuspüren«, erklärte sie den anderen. »W enn wir herausfinden, wo er sich versteckt, können wir vielleicht auch in Erfahrung bringen, was er vorhat und mit wem er zusammenarbeitet, und ihn überraschen.«
    »K annst du das jetzt versuchen?«, fragte Alaric, der sie mit professionellem Interesse beobachtete.
    Elena nickte. Sie entspannte sich, holte tief Luft und schloss die Augen. Zuerst spürte sie nichts Besonderes. Doch dann wurde ihr allmählich bewusst, dass dieses überwältigende Gefühl von etwas Bösem, das sie zu Beginn des Kampfes gespürt hatte, nicht verschwunden war. Da war immer noch ein beharrliches Ziehen, ein Gefühl, dass etwas falsch war und sie es in Ordnung bringen musste. Dieses Gefühl erfüllte sie ganz und gar und sie öffnete die Augen wieder.
    Schwaden einer schwarzen und rostroten Aura hingen wie Rauch in der Luft vor ihr. Elena streckte eine Hand danach aus, aber die Farben wirbelten substanzlos um ihre Finger, genauso wie es bei Stefanos Aura gewesen war. Offensichtlich wurden ihre Kräfte stärker, denn was zunächst nur ein Gefühl gewesen war, manifestierte sich jetzt in einer schwarzen und roten Spur, welche die Treppe hinauf und aus der Bibliothek führte. Sie konnte sich vorstellen, wie sich diese Spur über den Campus weiterzog.
    Elena folgte den farbigen Rauchschwaden und die anderen folgten ihr.
    »W ieder der Wald«, flüsterte Bonnie kaum hörbar hinter Elena. Aber die Farben führten sie nicht in den Wald, sondern über einen Sportplatz und um einen Geräteschuppen herum. Das Gefühl, dass etwas falsch war, falschfalschfalschfalsch, wurde immer stärker und hämmerte in Elenas Kopf.
    »H ier irgendwo soll sich Nicolaus verstecken?«, fragte Zander verwirrt. »E ine ziemlich ungeschützte Stelle, oder?«
    Nein, dachte Elena, nicht Nicolaus. Und plötzlich begriff sie, dass sie einen gewaltigen Fehler gemacht hatte. Die Spur, dieses falsche Gefühl, war ihr allzu vertraut. Damon. Sie führte sie alle direkt zu ihm.
    Einen Sekundenbruchteil, nachdem Elena dies begriffen hatte, bog die ganze Gruppe um die Ecke des Geräteschuppens. Elenas Schritte stockten, aber es war zu spät, um die Richtung zu ändern.
    Damon trank. Er hatte ein weiteres blondes Mädchen fest an seine Brust gedrückt, die geöffneten Lippen an ihrem Hals, die Augen fest geschlossen. Blut rann über sein Kinn und sammelte sich zu einem nassen Fleck auf seinem schwarzen Hemd.
    Alle erstarrten. Doch dann bewegte Elena sich, ohne darüber nachzudenken, und warf sich zwischen die anderen und Damon.
    »N ein«, rief sie und richtete ihre Worte bewusst an Meredith. Meredith war diejenige, die jetzt zählte, die Einzige, die nicht zögern würde, Damon zu töten. »D u darfst es nicht tun«, erklärte sie ihr. Sie sah schnell zu Damon hinüber, der kurz die Augen öffnete und ihr einen verärgerten Blick zuwarf– den Blick eines Katers, der an seinem Futternapf gestört wurde. Dann schloss er die Augen wieder und grub die Reißzähne noch tiefer in die Kehle des Mädchens. Bonnie stieß ein leises, entsetztes Stöhnen aus.
    »W as zur Hölle soll das , Elena?«, rief Meredith. »E r tötet sie!« Sie balancierte auf den Fußballen, um mit erhobenem Stab zur Seite auszuweichen, doch Elena bewegte sich ebenso schnell und blieb zwischen ihr und Damon. Da schlüpfte jemand an Elena vorbei, und sie drehte sich halb, um den Betreffenden aufzuhalten. Aber es war Stefano, der Damon von seinem Opfer wegstieß. Damon knurrte, versuchte aber nicht, erneut zuzupacken. Stefano behielt seinen Bruder angespannt im Auge, während er das Mädchen stützte und behutsam an Alaric weiterreichte.
    »M eredith, bitte.« Elenas Stimme klang in ihren eigenen Ohren dünn und verzweifelt. »B itte nicht. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Aber es ist Damon, er hat uns in der Vergangenheit gerettet. Er hat in so vielen Schlachten auf unserer Seite gekämpft. Du darfst ihn nicht töten. Wir müssen herausfinden, was los

Weitere Kostenlose Bücher