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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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und machte einen Schritt über das bewusstlose Opfer hinweg und an Bonnie vorbei. Bevor Bonnie wirklich verstand, was geschah, hatte Zander Beth von Meredith weggezogen und drückte sie an die Wand des Tunnels.
    »H e!«, rief Meredith entrüstet, dann runzelte sie verwirrt die Stirn. Mit ruhiger, ernster Miene schaute Zander eindringlich in Beth’ Augen. Sie erwiderte seinen Blick; ihr Atem ging schwer.
    »W eißt du, wo Ethan ist?«, fragte Zander mit tiefer Stimme, und Bonnie konnte spüren, wie eine unsichtbare Welle der Macht von ihm ausging und Beth traf.
    Binnen einer Sekunde verlor Beth’ Gesicht seinen eben noch argwöhnischen Ausdruck. »E r versteckt sich in dem alten Haus am Ende der Tunnel«, sagte sie. Ihre Stimme klang schläfrig, losgelöst von ihren Gedanken.
    »S ind andere Vampire bei ihm?«, fragte Zander weiter, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    »J a«, antwortete Beth. »A lle bleiben dort bis zur Tag- und Nachtgleiche. Dann werden sich Ethans Hoffnungen erfüllen.«
    Zwei Tage, dachte Bonnie. Die anderen hatten ihr erzählt, dass Ethan plante, Nicolaus wiederauferstehen zu lassen, den Alten, den Urvampir. Sie schauderte bei dem Gedanken. Nicolaus war so schrecklich furchteinflößend gewesen. Aber konnte ihm das wirklich gelingen? Ethan hatte Stefanos und Damons Blut nicht bekommen, und ohne ihr Blut konnte er den Wiedererweckungszauber nicht wirken. Oder?
    »F rag sie, wie ihre Verteidigung aussieht«, sagte Meredith.
    »I st er gut bewacht?«, fragte Zander.
    Beth nickte steif und ruckartig, als hätte ein unsichtbarer Marionettenspieler an ihren Fäden gezogen. »N iemand kommt an ihn heran«, erwiderte sie mit der gleichen schläfrig monotonen Stimme. »E r ist in seinem Versteck, und jeder von uns würde sein Leben geben, um ihn zu beschützen.«
    Meredith nickte, während sie offensichtlich sorgfältig über ihre nächste Frage nachdachte, als Matt sich zu Wort meldete. »K önnen wir sie retten?«, fragte er, und Bonnie zuckte zusammen, als sie den Schmerz in seiner Stimme hörte. »V ielleicht, wenn sie nicht so hungrig wäre…«
    Zander konzentrierte sich noch mehr auf Beth, und wieder spürte Bonnie, wie er eine Welle der Macht verströmte. »W illst du Menschen wehtun, Beth?«, fragte er leise.
    Beth kicherte voll und dunkel, aber ihr Gesicht blieb leer und ausdruckslos. Das Kichern war die erste Gefühlsregung, die sie zeigte, seit Zander sie zwang, die reine Wahrheit zu sagen. »I ch will niemandem wehtun– ich will töten«, erklärte sie ebenso entschieden wie heiter. »I ch habe mich noch nie so lebendig gefühlt.«
    Da trat Zander in einer fließenden, animalisch eleganten Bewegung zurück, und wie bei einem gut einstudierten Tanz nahm Meredith seinen Platz ein und rammte Beth ihren Stab durchs Herz.
    Nach dem dumpfen Geräusch, mit dem der Stab Fleisch und Knochen durchdrang, fiel Beth ohne einen Laut zu Boden. Matts erschrockenes, gequältes Keuchen brach die Stille. Vor Bonnies Knien regte sich Beth’ Opfer; der junge Mann drehte den Kopf unruhig von einer Seite zur anderen. Bonnie tätschelte ihn mit ihrer freien Hand. »E s ist alles gut«, murmelte sie.
    Meredith drehte sich mit grimmiger Entschlossenheit zu Matt um. »I ch musste es tun«, sagte sie.
    Matt senkte den Kopf und seine Schultern sackten herunter. »I ch weiß«, erwiderte er. »G laub mir, ich weiß es. Es ist nur…« Er trat von einem Fuß auf den anderen. »S ie war ein nettes Mädchen, bevor Ethan ihr das angetan hat.«
    »E s tut mir leid«, sagte Meredith leise, und Matt nickte, den Blick immer noch gesenkt. Dann drehte Meredith sich zu Zander um. »W as war das?«, fragte sie. »W ie hast du sie zum Sprechen gebracht?«
    Zander errötete ein wenig. »Ä hm. Nun ja«, antwortete er und zuckte verlegen mit der Schulter. »E s ist eine Fähigkeit, die einige von uns ursprünglichen Werwölfen besitzen. Wenn wir darin geübt sind, können wir andere dazu bringen, die Wahrheit zu sagen. Es funktioniert nicht bei jedem, aber ich dachte, es wäre einen Versuch wert.«
    Bonnie schaute fragend zu ihm auf. »D as hast du mir gar nicht erzählt«, meinte sie.
    Zander ließ sich auf die Knie nieder und sah sie über den immer noch bewusstlosen Mann hinweg an. Seine Augen waren groß und ernst. »E s tut mir leid«, sagte er. »I ch habe ehrlich nicht daran gedacht. Es ist einfach nur eins der vielen kleinen Dinge, die wir tun können.«
    Die Blutung am Hals des Mannes schien nachgelassen zu haben und

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