Take me to Heaven (Band 1) (Clones) (German Edition)
und schaltete leise Musik
ein. Sie nickte verstehend, doch verkniff sie sich ihre Antwort, die
hätte Grayson wohl weniger erfreut. Dann räusperte sie
sich. »Ich sollte zurück an meinen Schreibtisch.
»Schaffen
Sie es bis fünfzehn Uhr?«, fragte er. »Ich muss
gleich zur ersten Präsentation.«
»Welche
der Aufgaben?«, erkundigte sich Max.
»Die
Präsentation fertig zu haben, den Besprechungsraum 3
vorzubereiten und die Unterlagen auszulegen?«
»Die
Präsentation ist fertig, dann gehe ich jetzt kopieren und alles
vorbereiten«, erwiderte Max. Sie stellte die Flasche auf seinen
Schreibtisch und erhob sich.
»Das
ist wirklich nicht böse gemeint, aber wenn Sie Probleme bekommen
… schnappen Sie sich einen der Praktikanten. Sie brauchen
davor ein wenig Ruhe, um sich zu konzentrieren.«
»Ich
habe es nicht so aufgefasst, Mister Carlyle.«
Er
nickte und schenkte ihr ein Lächeln.
»Mister
Carlyle … Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber ich bin
seit sieben Stunden ohne Pause am Arbeiten. Ich bereite jetzt alles
vor und frage mich, ob ich in diesem Job noch so etwas, wie Freizeit
haben werde«, sagte sie ruhig, regelrecht friedlich.
»Es
wird auch bessere Zeiten geben, aber derzeit sind wir … zu
erfolgreich, fürchte ich.«
Nun
nickte Max. »Solange ich heute in mein Wochenende kann und
nicht durcharbeiten muss, ist alles Okay.« Dann wandte sie sich
ab und ging in ihr Büro, um die Unterlagen auszudrucken.
Grayson
erhob sich. Er begab sich in sein kleines Bad neben dem Büro. Er
schien mehr hier, statt in seiner Villa vor der Stadt, zu leben. Er
machte sich frisch und zog sich einen anderen Anzug an.
Max
ordnete die Ausdrucke und ging zum Kopierer. Sie wählte den im
Keller, den Grayson ihr empfohlen hatte. Danach lief sie zu dem
Besprechungsraum.
Er
begab sich in den Hauptkonferenzraum, wo ein anderer Praktikant alles
vorbereitet hatte. Grayson wirkte gut gelaunt. Es lag nicht nur
daran, dass er in der letzten Nacht zum ersten Mal seit langer Zeit
gut geschlafen hatte, es lag auch an Max, die ihn so kompetent
unterstützte.
Max
bereitete alles in Ruhe vor, holte Getränke und sah ihr Werk an.
Währenddessen präsentierte Grayson die Pläne vor den
möglichen Klienten. Beschwingt ging er auf deren Fragen ein.
Einiges davon musste auch er improvisieren, aber er hatte einen guten
Überblick, weshalb es ihm gelang. Dann verabschiedete er sich
schließlich von ihnen und vereinbarte, nach deren Zusage, einen
Termin für die Unterschrift in der kommenden Woche.
Max
saß in ihrem Büro und sah sich die fünfte
Präsentation an, damit Grayson sie halten konnte. Sie hatte
vergessen, dass sie die Lowtech Präsentation halten sollte. Sie
hatte Post-its in die Lowtech Akte geklebt, um es ihm zu erleichtern
und ihm Stress zu ersparen, aber sie wusste nicht einmal, warum sie
sich überhaupt so viel Mühe gab. Grayson wollte Max
zusehen, doch als er den Konferenzraum betrat, war sie nicht
anwesend. Die Kunden sahen genervt aus.
»Entschuldigen
Sie bitte meine Verspätung«, sagte er. Im Anschluss daran
legte er sofort los. Das meiste machte er aus dem Gedächtnis,
denn ihre Notizen halfen ihm nicht. Grayson versuchte, die Wogen zu
glätten. Er war enttäuscht, dass Max sich davor gedrückt
hatte.
Irgendwie
gelang es ihm, diesen Vertrag zu holen. Doch durch Max‘
Versäumnis hatte er kaum noch Zeit für das nächste
Kundengespräch.
Max
hatte alles erledigt, was Grayson ihr aufgetragen hatte. Nun saß
sie am Schreibtisch. Sie wollte Feierabend machen. Seit kurz nach
sechs saß sie im Büro und mittlerweile war es sechzehn
Uhr. Sie war völlig fertig.
Grayson
ging in sein Büro und fiel in seinen Stuhl.
Max
klopfte an seine Tür.
»Ja
bitte?«, fragte er genervt.
Sie
kam herein. »Wenn es okay ist, würde ich gerne Feierabend
machen«, sagte sie.
Er
starrte geschafft auf die Tischplatte. »Wo waren Sie bei der
Lowtech Präsentation?«, erkundigte er sich.
»Ich
nahm an, … dass Sie das machen.«
»Nein,
Sie sollten das übernehmen«, erwiderte er.
»Es
tut mir leid, Mister Carlyle«, sagte sie leise.
Er
nickte langsam.
Max
knetete ihre Hände und schaute ebenfalls auf seinen
Schreibtisch. »Die anderen Kalkulationen sind fertig und in den
entsprechenden Ordnern gespeichert«, meinte sie gedämpft.
Graysons
stahlgraue Augen musterten sie nachdenklich. »Ihnen ist klar,
dass ich heute alle fünf Präsentationen gehalten habe?«
Max
seufzte resigniert. »Mister Carlyle, es tut mir leid, wenn
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