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Takeover

Takeover

Titel: Takeover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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Judith ohne Problem folgen.
    Sie konnten das Feuer hören und riechen. Nachdem sie die Tür geöffnet hatten, sahen sie, dass das Treppenhaus schon mit Rauch gefüllt war. Sie bekamen kaum noch Luft.
    Ferry folgte Judith den Gang herunter bis zum Notausgang.
    »Sieht so aus, als ob sie diese Tür hier übersehen haben. Sie ist zwar verschlossen, aber es gibt einen Schlüssel. Da oben in dem Glaskasten. Wir müssen die Scheibe von dem Kasten einschlagen, um da ranzukommen«, Judith hustete. Sie schlugen die Scheibe ein, nahmen den Schlüssel heraus und öffneten die Tür.
    Das Institut für Netzwerktechnik grenzte an das Institut für Literaturwissenschaften. Für das obere Stockwerk hatte die Feuerwehr auf einen weiteren Fluchtweg bestanden. Die Mauer zwischen den beiden Gebäuden war daraufhin durchbrochen und dann mit einer Fluchttür verschlossen worden. Durch diese Tür gelangten Judith und Ferry jetzt in das angrenzende Gebäude und dann in einen Innenhof. Von dort ging es weiter in ein anderes Gebäude und schließlich standen sie irgendwann auf der Straße.

     
    Sie lehnten sich an eine Häuserwand und mussten erst mal frische Luft schnappen und verschnaufen. Am Ende der Straße konnten sie deutlich die Flammen aus dem Institut schlagen sehen. Mehrere Feuerwehrfahrzeuge rasten mit Blaulicht an ihnen vorüber. Auf der Straße hatten sich Anwohner in Morgenmänteln versammelt. Gemeinsam mit diesen sahen sie herüber zum brennenden Institut. Das Gebäude stand jetzt vollständig in Flammen. Die Feuerwehr unternahm erst gar nicht den Versuch es zu retten, es war sowieso verloren. Man versuchte stattdessen, mit allen verfügbaren Kräften das Übergreifen auf die angrenzenden Gebäude zu verhindern. Besonders gefährdet war das benachbarte Institut für Literaturwissenschaften, in dem einige zehntausend Bücher gelagert waren.

     
    »Wer macht so was, Ferry? Wer brennt einfach ein ganzes Gebäude nieder, um uns umzubringen? Um was geht es hier? Was sind das für Leute ?«
    »Ich habe keine Ahnung .«
    »Wir sollten von hier verschwinden«, sagte Judith schließlich und wandte sich zum Gehen um.
    »Moment noch«, Ferry hielt sie am Arm fest. »Siehst du den Mann da drüben, neben dem Feuerwehrfahrzeug? Der, der sich gerade mit dem Polizisten unterhält?«
    »Ja, was ist mit dem ?«
    »DAS ist der Mann aus dem White Eagle !«
    »Der Brandstifter unterhält sich mit der Polizei, während wir uns hier verstecken? Was ist das für ein Alptraum ?«
    »Ich wollte dir eigentlich gerade vorschlagen, dass wir zur Polizei gehen. Aber ich denke inzwischen, dass das vielleicht doch keine so gute Idee ist .«
    »Mir wächst das Ganze über den Kopf. Lass uns verschwinden .«
    Irgendwoher trieb Judith ein Taxi auf, das sie bis zum Bahnhof von Cambridge brachte. Von dort fuhren sie mit der Bahn nach London. Ferry nutzte die eine Stunde, die der Zug nach London brauchte, um den fehlenden Schlaf der letzten Nacht nachzuholen.
    Judith sah die ganze Fahrt über aus dem Fenster und versuchte, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Sie hatte gestern Abend einen wildfremden Mann vom Flughafen abgeholt, jetzt war sie mitten in einem Krimi, mit brennenden Instituten und Männern, die sie umbringen wollten. Judith war sich nicht mehr sicher, ob es richtig gewesen war, sich darauf einzulassen. Sie sah öfter zu Ferry herüber. Sie wusste nicht, was sie von ihm halten sollte. Sie entschloss sich, ihm erst mal zu vertrauen. Schließlich war er der beste Freund von Leo.

     
    Judith musste Ferry aufwecken als sie in London ankamen, er hätte sonst wahrscheinlich noch stundenlang weitergeschlafen. Sie schleifte ihn zum Frühstücken in ein Café im Bahnhof.
    »Ich habe beschlossen, dass wir so weitermachen, wie wir es besprochen hatten. Wir fliegen in die USA und versuchen dort herauszubekommen, mit wem und was wir es zu tun haben .«
    »Ich bin der Meinung, dass wir in jedem Fall zur Polizei gehen sollten. Seit heute Nacht wissen wir beide, wie gefährlich diese Leute sind .«
    »Eben, und so lange ich nicht weiß, was hier gespielt wird, gehe ich nicht zur Polizei. Ich bin mir nicht sicher, dass die Polizei uns schützen kann oder will. Gestern Nacht stand die Polizei jedenfalls mit den falschen Leuten zusammen. Oder hast du das vergessen ?«
    »Wo du Recht hast, hast du Recht. Also, auf nach Boston«, stimmte Ferry resigniert zu. »Ich weiß, dass es profan klingt, aber irgendwie holt mich die Realität ein. Im Film ist das immer so einfach,

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