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Takeover

Takeover

Titel: Takeover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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wenn zwei untertauchen. Aber in der Wirklichkeit habe ich noch nicht einmal eine Zahnbürste dabei und ich habe seit gestern früh die gleichen Sachen an .«
    »In der realen Welt lassen sich solche Probleme aber schnell lösen. Darum werden sie in Büchern und Filmen auch immer einfach weggelassen. Ich habe eine Freundin in London, bei der wir nachher duschen können. Vorher kaufen wir uns etwas zum Anziehen, besorgen uns Bargeld und die Tickets. Alles ganz einfach!«
    »So, wie du es sagst, Judith, klingt es zumindest so. Also gut, fangen wir mit dem Geld-holen an .«

     
    Sie gingen direkt vom Café zu dem gegenüberliegenden Geldautomaten. Die beiden Kreditkarten warfen jeweils 3.000 Euro ab, mehr gab es am Automaten nicht. Glücklicherweise hatte American Express ein Büro im Bahnhof, hier gelang es Ferry mit seiner Amex Platin Karte weitere 5.000 Euro Bargeld zu bekommen.

     
    Während Ferry bei American Express beschäftigt war, rief Judith ihre Freundin Isabel Hamel an und bereitete sie darauf vor, dass sie nachher mit Ferry vorbeikommen würde. Es fiel Judith ziemlich schwer, in wenigen Worten zu erklären, was los war. Isabel dachte schließlich, sie würde mit einem verheirateten Mann durchbrennen, was sie offensichtlich nicht weiter verwunderlich fand. Judith musste sich deshalb ausführlich über Ferry ausfragen lassen. Das Gespräch war etwas mühsam, Judith wollte nicht verraten, wer Ferry war und außerdem wusste sie sowieso nicht viel über ihn.
    Nachdem das Telefonat mit Isabel überstanden war, war das Kaufen der Tickets ein Kinderspiel. Sie bekamen zwei preiswerte Last-Minute-Tickets nach Chicago, gebucht auf ihre richtigen Namen. Sie hatten dort nur 2 Stunden Aufenthalt und würden dann nach Boston weiterfliegen. Die Tickets von Chicago nach Boston waren auf zwei Fantasienamen ausgestellt. Da das Gespräch mit Isabel schon all ihre Fantasie aufgebraucht hatte, buchte Judith das Ticket für Ferry kurzerhand auf den Namen ihres ersten Freundes und ihr eigenes auf den Namen ihrer größten Feindin aus der Grundschule.
    »Und nun zum amüsanten Teil der Reisevorbereitungen«, meinte Judith, nachdem sie das Reisebüro verlassen hatten.
    »Bitte?«
    »Wir brauchen beide neue Klamotten, Kosmetiksachen und Reisetaschen. Ich liebe das Shoppen in London, vor allem wenn es auf Kosten von GermanNet geht .«
    Judith führte Ferry in ihren Lieblings-Klamottenlanden. XXL war ein riesiges Geschäft in einer alten Fabrikhalle, wo die Kunden ständig mit lauter, schriller Musik beschallt wurden. Ferry stellte fest, dass es mindestens zehn Jahre her sein musste, seit er in solch einem Laden war, wenn überhaupt jemals zuvor.
    »Wollen wir uns trennen? Jeder sucht in seiner Abteilung, und wir treffen uns dann bei den Umkleidekabinen ?« , schrie Judith gegen die Musik an. Aber Ferrys überforderter Blick ersetzte eine Antwort.
    »O.K., uns fehlt etwas die Zeit. Ich werde die Führung übernehmen«, schlug Judith vor. »Bleib einfach dicht hinter mir .«
    In atemberaubender Geschwindigkeit sammelte Judith beim Gang durch die Männerabteilung Sweatshirts, Jeans, T-Shirts, und zu Ferrys Entsetzen sogar Unterwäsche für ihn ein. Ferry hatte schließlich einen großen Haufen Kleidungsstücke auf dem Arm. Ihm war nicht ganz klar, wie sie das machte, bisher hatte sie ihn nicht mal nach seiner Größe gefragt.

     
    Als er Judith in die Damenabteilung folgte, wiederholte sich das Ganze. Judith sammelte die Kleidungsstücke ein und legte sie auf den Haufen in Ferrys Arm. Judiths Gang durch die Kleiderständer und Regale wurde hier etwas langsamer, sie sammelte Jacken, Kleider, T-Shirts, Hosen und auch hier wieder Unterwäsche ein. Ferry war etwas verwundert, dass Judith in aller Ruhe BHs und Slips aussuchte, während er direkt hinter ihr stand. Wahrscheinlich war sie sich seiner Anwesenheit gar nicht mehr bewusst.
    Schließlich gingen sie voll bepackt zu den Umkleidekabinen. Judith fand zwei nebeneinander liegende Kabinen und teilte den Haufen auf die beiden Kabinen auf.
    Sie probierten die Sachen der Reihe nach an, und trafen sich dann jeweils am Spiegel zwischen den Kabinen, um die Kleidungsstücke gegenseitig zu begutachten. Ferry bewunderte, wie gut Judith in allem, was sie anzog, aussah.

     
    Wie auch immer sie es angestellt hatte. Die meisten Sachen passten ihm tatsächlich. Ferry war, im Gegensatz zu Judith, ziemlich bald mit seinem Haufen durch. Er setzte sich auf einen Stuhl in der Ecke und freute sich, Judith

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