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Takeover

Takeover

Titel: Takeover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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hinterlassen hast. Wenn man da dran kommt, und es spricht ja vieles dafür, dass die Unbekannten das können, ist es ein Leichtes, dich zu finden. Eigentlich hätte es mich gewundert, wenn sie nicht gewusst hätten, dass du hier bist !«
    »Und jetzt wissen sie, dass ich hier im Institut neben dir sitze ?«
    »Richtig. Wir sollten genau überlegen, was wir als Nächstes tun .«
    »Nicht wir, ich. Ich möchte dich da auf keinen Fall mit reinziehen, Judith .«
    »Spar dir deinen Beschützerinstinkt. Es interessiert mich, was hier passiert. Und außerdem wissen sie sowieso schon von mir. Sie werden die Mails gelesen haben, die wir uns geschrieben haben, und sie wussten bestimmt auch, wann und wo wir uns am Flughafen treffen wollten. Vielleicht sind sie uns auch schon vom Flughafen aus gefolgt .«

     
    Ferry stand auf, ging ans Fenster und dachte über das nach, was Judith erzählt hatte. Er war ratlos. Am Anfang war es einfach nur ein Hacker-Angriff gewesen. Jetzt war ein Mensch tot, er wurde verfolgt und bedroht. Judith riss ihn aus seinen Gedanken.

     
    »Wir sollten weiter machen, Ferry. Wir müssen herausbekommen, was hier vor sich geht. In dieser Beziehung hat sich seit gestern Abend nichts geändert. Wir sollten der einzigen Spur folgen, die wir haben. Lass uns nach Boston zu Frank Ossowski fliegen. Vielleicht finden wir da die Antwort, womit wir es hier zu tun haben .«
    »Wahrscheinlich hast du Recht. Vor allem sollten wir beide hier raus, und zwar ohne den anderen einen Anhaltspunkt zu geben, wohin wir gehen. Ich bin ruhiger, wenn sie nicht mehr wissen, wo wir sind«, antwortete Ferry.
    »Es wird nicht so einfach werden, ihnen zu entkommen«, meinte Judith. »Vor allem müssen wir aufhören, Spuren zu hinterlassen, und das bedeutet keine Kreditkarten, keine Mails, kein Handy, und so weiter .«
    »Keinerlei Spuren hinterlassen. Klingt leichter gesagt als getan. Wie sollen wir das bewerkstelligen ?«
    »Lass uns in Ruhe einen Schlachtplan entwerfen«, schlug Judith vor.

     
    Judith und Ferry diskutierten, wie sie, von ihrem Gegner unbemerkt, nach Boston gelangen konnten. Zuallererst benötigten sie Bargeld. Ferry hatte mehrere Kreditkarten dabei. Judith hatte eine Kreditkarte, die sich aber am Limit befand und nicht mehr viel hergab. Nach einer längeren Diskussion war Judith bereit, die Finanzierung der Reise Ferry zu überlassen. Immerhin war es eine Dienstreise im Auftrag von GermanNet , ein Argument, das sie schließlich überzeugte.

     
    Sie beschlossen, mit Ferrys Kreditkarten an einem Geldautomaten soviel Bargeld wie möglich abzuholen. Diese Geldabbuchung ließ sich bestimmt leicht verfolgen, aber das wäre dann die letzte Spur, die sie hinterließen. Danach würden sie alles nur noch in bar bezahlen.

     
    »Selbst wenn wir die Flugtickets bar bezahlen, die Tickets für den Flug nach Boston müssen wir unter unserem richtigen Namen buchen, da vor dem Einstieg ins Flugzeug eine Passkontrolle stattfindet. Oder sollen wir uns falsche Ausweise besorgen ?«
    »Ich habe keine Ahnung, wo man falsche Ausweise herbekommt. Und vor allem habe ich keine Lust, mit gefälschten Pässen in die USA einzureisen«, stellte Judith entschieden fest.
    »Aber was dann?«
    »Wir müssen einfachere Lösungen finden. Den Flug über den Atlantik müssen wir unter unseren richtigen Namen buchen, aber bei inneramerikanischen Flügen gibt es keine Passkontrolle .«
    »Du hast Recht«, führte Ferry Judiths Gedankengänge weiter. »Wir fliegen unter unseren richtigen Namen irgendwo in die Staaten und von dort dann unter falschen Namen weiter nach Boston .«
    »So machen wir es. Ich kenne ein Reisebüro für Studenten, da können wir preiswert Tickets für denselben Tag kaufen«, schlug Judith vor. »Je später wir in einem Buchungs- oder Computersystem auftauchen, desto schwieriger machen wir es den anderen, uns zu folgen .«
    »Hast Du das gehört ?« , fragte Judith plötzlich und sah dabei erschreckt zur Tür. »Da unten ist jemand .«
    »Es wird langsam Morgen, wahrscheinlich die Reinigungskräfte«, erwiderte Ferry beruhigend.
    »Stell mich nicht als blöd hin, Ferry! Es ist nicht das erste Mal, dass ich bis zum Morgengrauen hier im Institut arbeite. Um diese Zeit hat hier kein Mensch etwas zu suchen. Auch keine Reinigungsfrauen!« Judith zischte ihn ärgerlich an.
    Jetzt konnte auch Ferry Schritte und Gesprächsfetzen von unten hören. Den Stimmen nach mussten es mehrere Männer sein. Jemand rüttelte an den verschlossenen

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