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Takeover

Takeover

Titel: Takeover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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entsetzt, dass sie im ersten Moment nicht reagieren konnte. Er drückte ihre Brüste so stark, dass es schmerzte. Doch nachdem sie den ersten Schreck überwunden hatte, zog sie mit aller Kraft ihr Bein an und trat mit dem Knie zwischen Rolfs Beine. Rolf schrie auf und ließ sie endlich los.
    »Fass mich nie wieder an, du Schwein !« , schrie Diana und rannte aus dem Büro.

     
    Diana hatte sich in eine nahe gelegene Damentoilette gerettet und sich in eine Kabine eingeschlossen, bis sie sich beruhigt hatte. Als Erstes musste sie hier raus, und zwar so schnell wie möglich. Sie holte ihre Tasche aus ihrem Büro, wobei sie aufpasste, dass sie Rolf nicht über den Weg lief, und ging nach Hause. Sobald sie das Gebäude von GermanNet verlassen hatte, ging es ihr besser. Rolf war wirklich ein Schwein, und sie war sauer auf Ferry. Er war einfach verschwunden und hatte sie im Stich gelassen. Nicht einmal angerufen hatte er sie, und sie musste sich jetzt von diesem Widerling begrapschen lassen. Scheiß Typen, einer wie der andere.

     
    Am Abend las Judith an einem öffentlichen Internetterminal ihre Mails durch. Frank hatte Wort gehalten.

     
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betreff: Märchentante
    Text:
    Hallo Snowwhite ,
    Die Märchentante will sich mit Euch unterhalten. Morgen um 12.00 Uhr am Ufer des Lake Union in Seattle. 8th Ave , Ecke Aloha St. steht eine Telefonzelle. Dort wird sie Euch anrufen. Ihr habt nur diese eine Chance. Wenn irgendetwas komisch aussieht, ist die Märchentante weg.
    Seid vorsichtig, viel Glück.
    Zwerg M.

     
    Sie hatten also wieder einen Punkt, an dem sie weitermachen konnten. Judith schien es, als ob das Ganze anfing, ein Eigenleben zu entwickeln. Sie ließen sich zurzeit wohl auch eher treiben, als dass sie selbst noch bestimmten, wo es langging. Vielleicht brachte das Gespräch mit der Märchentante etwas Klarheit und einen Weg, wie sie wieder die Initiative übernehmen konnten.

     
    Während Judith ihre E-Mails las, rief Ferry von einem gerade gekauften Handy bei Diana an. Sie hatten sich ein Prepaid-Handy unter falschem Namen zugelegt, das schien ihnen einigermaßen sicher zu sein, zumindest so lange das Syndikat die Nummer nicht kannte. Ferry hatte mit seinem Anruf bis zum späten Abend gewartet. Es konnte durchaus sein, dass sie die Gespräche im Büro abhörten. Diana zu Hause anzurufen, erschien ihm sicherer. Schließlich wussten einige von dem engen Verhältnis, das er einmal zu Diana hatte.
    Es war 17.00 Uhr in Boston und 23.00 Uhr in Berlin, als Diana das Telefon abnahm.
    »Ich bin es, Ferry .«
    Diana antwortete erst nach einer langen Pause.
    »Schön, dass du dich mal meldest, du Scheißkerl. Ich habe heute überall versucht, dich zu erreichen. Ich musste mir von Rolf die Neuigkeiten erzählen lassen. War das notwendig ?«
    »Ich bin immer noch in den Staaten, aber das ist eine lange Geschichte«, versuchte er sich zu rechtfertigen.
    »Hast du eine Ahnung, was in den letzten Tagen passiert ist ?« , fragte Diana noch einmal.
    »Ich weiß auch nur das, was in den Zeitungen steht. Ich bin draußen und Rolf hat GermanNet übernommen .«
    »Ich kann nicht verstehen, dass du das alles einfach so hinnimmst. Rolf hat in den wenigen Stunden, in denen er CEO ist, begonnen, das Unternehmen komplett umzukrempeln. Er hat mich heute bedroht, mich angemacht und begrapscht. Und wo bist du, verflucht noch mal, Ferry? Ich dachte, wir wären Freunde !«
    »Es tut mir leid. Ich weiß nicht genau, was vorgeht, aber ich bin dabei, es herauszubekommen, darum bin ich hier in den Staaten. Was immer es ist, es scheint mehr dahinter zu stecken als man auf den ersten Blick vermutet. Rolf ist nur eine Randfigur .«
    »Ich verstehe kein Wort, Ferry, ich weiß nur, dass du mich heute ins offene Messer hast laufen lassen .«
    »Ich habe dir nichts erzählt, weil ich dich da nicht mit reinziehen wollte. Ich habe schon genug andere mit reingezogen . Wer immer dahinter steckt, er ist gefährlich. Sie schrecken auch vor Mord nicht zurück. Ich wollte dich nicht in Gefahr bringen, Diana .«
    »Bist du jetzt vollkommen durchgeknallt, Ferry? Was erzählst du da von Mord ?«
    »Ich kann das am Telefon nicht besprechen. Sage niemandem, dass ich dich angerufen habe oder dass du noch Kontakt zu mir hast. Ich habe mir hier in Amerika ein Handy unter falschem Namen gekauft. Du kannst mich unter dieser Nummer jederzeit anrufen, gib die Nummer aber bitte an niemanden weiter .«
    »Wie du

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