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Takeover

Takeover

Titel: Takeover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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meinst, Ferry. Ich jedenfalls werde versuchen, GermanNet so am Leben zu erhalten, wie wir es aufgebaut haben. Ich habe mit einigen Kollegen beschlossen, das Ganze nicht einfach hinzunehmen. Wir werden morgen früh eine Betriebsversammlung organisieren. Mal sehen, wer auf unserer Seite ist und wer nicht. Aber das interessiert dich wohl nicht mehr. Jedenfalls nett, dass du mal angerufen hast.«
    »Ich komme so schnell wie möglich zurück. Aber es gibt ein paar Dinge, die ich noch herausfinden muss, und das geht nur von hier aus .«
    »Meinetwegen, Ferry. Aber ich denke, dein Platz sollte jetzt hier sein .«
    »Ich werde mich wieder melden. Morgen«, erwiderte Ferry, aber die Verbindung war schon unterbrochen.

     
    »Wir haben ein Date mit der Journalistin, von der Frank gesprochen hat«, informierte Judith Ferry, als er zu ihr an den Bildschirm trat. Sie war dabei, sich die neuesten Meldungen zum Managementwechsel bei GermanNet anzusehen. Weil Ferry keine Antwort gab, drehte sie sich zu ihm um und sah sofort, dass etwas nicht stimmte.
    »Ferry, was ist los ?«
    »Ich habe Diana erreicht .«
    »Und?«
    Ferry deutete mit dem Kopf auf den Bildschirm, auf dem ein Foto von Rolf zu sehen war. Der neue CEO von GermanNet .
    »Er will sich wohl nicht nur meine Position unter den Nagel reißen, er hat auch noch damit begonnen, das ganze Unternehmen umzukrempeln. Er zerstört gerade all das, was ich mit vielen anderen zusammen in den letzten Jahren aufgebaut habe. Diana hat begonnen, den Kampf um den Erhalt dessen aufzunehmen, was wir gemeinsam aufgebaut haben. Ich mache mir Gedanken um sie«, gab Ferry zu.
    »Hast du Ihr erzählt, was wir bisher herausbekommen haben ?«
    »Am Telefon geht das nicht. Außerdem klingt es wohl alles ziemlich eigenartig und paranoid. Die großen Unbekannten im Hintergrund. Ich glaube, Diana hält mich jetzt für einen Spinner. Vor allem aber ist sie enttäuscht, dass ich anscheinend kampflos aufgebe .«
    »Keine Rolle, die dir gefällt, großer, starker Mann?«
    »Vielleicht ist es das. Vielleicht aber auch nur das Gefühl, eine Freundin im Stich gelassen zu haben. Wie auch immer, es tut weh .«
    »Willst du zurück nach Deutschland ?«
    »Nicht sofort, wir müssen die Spur hier weiterverfolgen. Aber sobald wir damit fertig sind, muss ich nach Berlin .«
    »Von mir aus ist beides o.k . Sag einfach, was du willst .«
    »Wann und wo findet unser Date statt ?«
    »Morgen Mittag. An einer Straßenecke in Seattle werden wir an einem öffentlichen Telefon angerufen und erhalten dann weitere Informationen. Etwas geheimnisvoll nach meinem Geschmack.«
    »Nach allem, was wir bisher wissen, kann ich diese Vorsichtsmaßnahmen verstehen .«
    »Also dann, Ferry, auf nach Seattle.«
    »Wollen wir noch online die Tickets kaufen ?«
    »Ohne Kreditkarten wird das nicht gehen. Wir brauchen ein Reisebüro, das Bargeld nimmt. Umständlich, aber sicher und anonym«, antwortete Judith.
    Wenig später buchten sie in einem kleinen Reisebüro zwei Tickets auf Fantasienamen für die Frühmaschine nach Seattle.

7
    Sie waren gegen 10.30 Uhr auf dem internationalen Flughafen Seattle/ Tacoma gelandet und schafften es gerade noch, kurz vor zwölf, an der angegebenen Straßenkreuzung in Seattle zu sein. Sie lag an der Uferstraße des Lake Union. Tatsächlich gab es an der Straßenecke eine Telefonzelle. Judith und Ferry standen unschlüssig mit ihren Reisetaschen davor und warteten.
    Punkt zwölf klingelte das Telefon. Judith nahm den Hörer ab.
    »Schneewittchen ?« , wollte eine Frauenstimme wissen.
    »Ja.«
    »Hören Sie, ich weiß, dass das alles etwas albern aussieht, aber es gibt gute Gründe für meine Vorsichtsmaßnahmen. Hören Sie mir genau zu, aber schreiben Sie nichts auf«, befahl die fremde Stimme.
    »In Ordnung, ich höre zu .«
    »Wenn Sie die Straße, auf der Sie gerade stehen, ca. 500 Meter in Richtung Wasser gehen, sehen Sie an der nächsten Kreuzung ein Hinweisschild auf den Wasserflugplatz von Seattle. Folgen Sie diesem Schild und gehen Sie nach links zum Lake Union runter, bis Sie zu dem Sea Terminal der Kenmore Air kommen. In einer Stunde startet von dort ein Flug nach Victoria. Der Flug dauert keine 30 Minuten. Wenn Sie in Victoria ankommen, liegt genau gegenüber vom Landeplatz das Hotel Empress . Dort wird im Restaurant der Nachmittagstee serviert. Seien Sie um 15.00 Uhr da. Ich werde zu Ihnen an den Tisch kommen. Haben Sie alles verstanden ?«
    »Ja, wir werden versuchen dort zu sein, aber was, wenn

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