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Takeover

Takeover

Titel: Takeover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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der Flug ausgebucht ist ?«
    »Einen Platz zu bekommen, ist in der Woche normalerweise kein Problem. Und falls doch, dann soll unser Date eben nicht sein .«
    »Also dann, hoffentlich bis um 15.00 Uhr im Empress «, sagte Judith, aber die andere Seite hatte schon aufgelegt.

     
    »Und ?« , fragte Ferry.
    »Sie macht es wirklich spannend. Wir müssen runter zum See. Dort gibt es wohl ein Wasserflugzeug, das uns nach Victoria bringen kann«, antwortete Judith.
    »Nach Victoria?«
    Aber Judith hatte bereits ihre Tasche aufgenommen und war dabei, die Straße zum See herunter zu laufen.
    »Komm schon, ich erkläre es dir unterwegs. Wir haben nicht viel Zeit und es ist noch eine ziemliche Strecke. Es sieht nicht so aus, als ob wir in dieser gottverlassenen Gegend ein Taxi bekommen werden. In einer Stunde geht unser Flug .«
    Ferry lief neben ihr die Straße lang und wartete auf eine Erklärung.
    »Also, unsere Unbekannte hat uns zum Tee ins Empress eingeladen .«
    »Und du weißt, wo und was das Empress ist ?«
    »Ich war mit meinen Eltern im Urlaub mal in Victoria. Wenn ich mich richtig erinnere, ist es ein altes Hotel, oder vielmehr das Hotel in Victoria. Und Victoria liegt auf der anderen Seite des Puget Sound, nicht weit von hier. Drüben in Kanada«, erklärte Judith.
    »In Kanada?«
    »Genau, Mister Germanman . Victoria ist die Hauptstadt der Kanadischen Provinz British Columbia. Das Empress liegt direkt am Hafen, und wenn ich die Unbekannte richtig verstanden habe, kommen wir mit dem Wasserflugzeug genau vor dem Empress an. Victoria ist sehr britisch, als Kind habe ich mich ein wenig wie zu Hause gefühlt.
    Das Empress hält die Traditionen der Kolonialzeit hoch und mit ihr die Teestunde. Ich musste damals mit meinen Eltern auch hin, war stinklangweilig. Ich will hoffen, dass die Veranstaltung heute besser wird. Soweit ich mich erinnern kann, ist Victoria ein beliebtes Wochenendausflugsziel für die Leute aus Seattle. Ein wenig so, wie Old England in Disneyland«, rief Judith, die immer noch einen Schritt vor Ferry rannte.
    Ferry hatte aufgehört, sich zu wundern, und beschloss, ihr einfach zu folgen. Tatsächlich gab es den »Flugplatz«. Der bestand allerdings nur aus einem Holzschuppen am Ufer und einigen Holzstegen, an denen kleine und nicht allzu neue Wasserflugzeuge festgemacht waren. Sie bekamen ohne Probleme Tickets nach Victoria, und wenig später waren sie in einem achtsitzigen Wasserflugzeug, einer alten Turbo Otter, auf dem Weg nach Kanada.

     
    Der Flug über den Puget Sound war ein wirkliches Erlebnis. Die Maschine flog nicht sehr hoch, sodass sie die Landschaft unter sich deutlich sehen konnten. Ferry und Judith sahen den ganzen Flug über fasziniert aus dem Fenster. Es kam Ferry fast so vor, als ob er im Urlaub wäre. Das Flugzeug landete direkt im Hafen von Victoria und der Bootssteg, an dem sie ankamen, war tatsächlich keine 100 Meter vom alten und ehrwürdigen Hotel Empress entfernt. Soweit hatte erst mal alles geklappt. Da sie bis zum Beginn der Teestunde und ihrer Verabredung noch etwas Zeit hatten, blieben sie am Ufer in der Sonne sitzen und genossen die herrliche Aussicht.

     
    »Dich hat das Telefonat mit Diana ziemlich mitgenommen ?«
    »Ja, ich hätte nicht geglaubt, dass Rolf so ein Schwein ist. Nach all dem, was ich heute von ihm weiß, bin ich fassungslos, dass ich ihm einmal vertraut habe. Erst fällt er mir in den Rücken und jetzt das mit Diana. Ich fühle mich mitverantwortlich .«
    »Wie lange kennt Ihr euch schon ?«
    »Eigentlich kennen wir uns überhaupt nicht. Rolf ist vor drei Jahren zu GermanNet gekommen. Ich habe dir ja schon erzählt, dass ich ihn eigentlich nie leiden konnte. Aber der ganze Finanzscheiß hat mich nie wirklich interessiert, und ich habe ihn machen lassen. Wir hatten nur wenig miteinander zu tun. Ich habe mich gefreut, wenn ich ihn nicht gesehen habe.

     
    Sein Job als CFO war auch nicht besonders heikel. Wir hatten eine Unternehmensberatung, die für uns die Analysen durchgeführt hat, und Vorschläge für das weitere Vorgehen erarbeitete. Die Vorschläge haben wir alle gemeinsam diskutiert und eine Entscheidung getroffen. Rolf musste das Ganze dann nur noch umsetzen. Ich habe nie genau hingesehen. Das war offensichtlich ein Fehler. Im Nachhinein weiß ich gar nicht, was Rolf den ganzen Tag gemacht hat. Wir wären wahrscheinlich ohne große Probleme auch ohne ihn zurechtgekommen .«
    »Wenn er so eine Flasche ist, warum haben die jetzt gerade ihn zum

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