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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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konnte man erkennen, dass er das Wohlstandsbäuchlein verloren hatte, das ihm die jahrelange Büroarbeit eingetragen hatte. Er wirkte jünger und kräftiger, als er mit erwartungsvollem Grinsen zur Tür schritt. Der Fischer kehrte mit seinem Fang heim. »Hallo, Leo«, rief er herzlich und stieß die Tür auf, »hier ist was Feines zu essen, ich gebe dir die Hälfte ab.« Dann hielt er inne, blinzelte im Zwielicht, starrte fassungslos den anderen Mann an. »Da hol mich doch! Du bist zurück! Himmel Herrgott, er ist zurück!« William warf Leo die Fische zu und umarmte seinen Sohn. »Was für ein Tag!« Er schob ihn ein Stück zurück. »Lass dich ansehen. Ja, du siehst besser aus, reifer. Stimmt’s, Leo? Ach, es tut gut, dich zu sehen, mein Sohn. Wann bist du angekommen?« »Am Sonntag, auf dem alten Kahn, der noch in der Bucht liegt. Du siehst auch gut aus. Wir hatten dich erst morgen erwartet.« »Da draußen braut sich ein Sturm zusammen. Wir haben beschlossen, lieber zurückzufahren. Du warst natürlich schon im Haus?« »Ja.« »Hat Harriet sich um dich gekümmert?« »Selbstverständlich«, log Myles. »Und Tom und Billy sind um mich herumgewuselt, aufgeregter denn je.« »Und ich habe es verpasst. Weshalb hast du nicht geschrieben, dass du auf dem Heimweg bist?« »Dazu fehlte die Zeit. Ich musste rennen, um den Küstendampfer noch zu erwischen. Die Hamiltons sind übrigens noch nicht im Strandhaus. Wo stecken sie denn?« »Sie haben sich nur verspätet. Zack wurde von einem Schwarzen mit dem Speer verletzt, aber er hat sich wieder erholt. Braucht nur noch ein bisschen Ruhe. Keine Sorge«, meinte er grinsend, »Lucy hat geschrieben, dass sie mit Maudie vorausfährt.« Er wandte sich an Leo. »Für heute ist Feierabend. Mach den Laden dicht, wir haben etwas zu feiern. Komm, Myles…« »Da ich nicht wusste, dass du heute Abend schon da bist, habe ich mich mit einigen Burschen zum Essen im Victoria verabredet. Ich gehe hin und sage es ab.« »Keine Sorge«, sagte sein Vater. »Ich muss mich ohnehin erst waschen und den Rest meines Fangs bei Billy abliefern. Sweeney wartet draußen mit dem Buggy, er fährt uns nach Hause. Dann gehen wir alle zusammen ins Victoria. Du auch, Leo, und bring deine Frau mit. Wir müssen den verlorenen Sohn willkommen heißen. Gott, bin ich froh, dich zu sehen. Ich kann es gar nicht erwarten, von deinen Reisen zu hören.« »Ich habe eine Idee«, schlug Myles vor. »Du fährst nach Hause, ziehst dir die Tanzschuhe an, und ich sage im Vic Bescheid, dass wir eine Party steigen lassen.« »Gut, mach das. Aber zuerst solltest du Sweeney begrüßen…«
     
    Harriet konnte William nichts vormachen. Sie freute sich, dass er einen Tag früher gekommen und die Angeltour ein Erfolg gewesen war, doch er bemerkte auch ihre Erleichterung und wusste, dass etwas schief gelaufen war, obgleich sie von der wunderbaren Überraschung berichtete. Er hätte da sein sollen. William war wütend auf sich, da er Myles’ Einstellung zu seiner Ehe kannte. Harriet war noch immer ahnungslos, und dies wegen all der guten Wünsche, die er erfunden hatte. Was wohl geschehen war? »Eine spontane Willkommensparty!«, sagte sie. »Das ist eine gute Idee. Wer kommt sonst noch?« »Nur ein paar Freunde von Myles, vielleicht auch Mädchen, dazu Leo und seine Frau. Jeder, der mitfeiern möchte. Später organisieren wir dann ein richtiges Willkommensfest mit allem Drum und Dran. Einverstanden?« »Ja, das wäre herrlich.« Ihre Stimme klang begeistert, doch ihre Augen sprachen eine andere Sprache. Während sie sich umzog, marschierte er mit Tom Ling in den Hof und holte die Geschichte stückweise aus ihm heraus. Myles hatte kaum ein Wort mit der Missy geredet und war auch nicht zu den Mahlzeiten erschienen. Der Junge hatte sie geschnitten, dachte William, und das musste sofort aufhören. Tom Ling krümmte sich, als ihm einfiel, dass die beiden doch einmal miteinander »gesprochen« hatten. »Was haben sie gesagt?« »Zu schnell. Viel zu schnell reden. Missy schreien. Dann er gehen.« William lächelte. Gut gemacht. Aber er musste beide zur Ordnung rufen. Sie gehörten zu einer Familie und mussten miteinander zurechtkommen. Zu dumm, dass Lucy Hamilton nicht rechtzeitig in der Stadt angekommen war, um Myles willkommen zu heißen. Sie würde entsetzlich enttäuscht sein. Andererseits würde sie mit Freude hören, dass Myles gleich an seinem ersten Tag zu Hause ihr Haus in Darwin aufgesucht hatte; das wäre wenigstens ein

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