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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Sicher, er begegnete ihr mit Höflichkeit, um seinem Vater eine Freude zu machen, doch sobald dieser nicht dabei war, flackerte die alte Feindseligkeit wieder auf. Auch in Williams Gegenwart spürte sie manchmal Myles’ Irritation. Doch sie musste sich fürs Erste damit zufrieden geben. Er würde ja nicht ewig bei ihnen leben. Nach den Ferien würde er auf eine Station ziehen, vielleicht nach Warrawee, wo Pop seine Hilfe brauchte. Bis dahin bot er gelegentlich sogar exzellente Unterhaltung, wenn er von seinen Reisen berichtete. Irgendwann stand dann endlich Lucy Hamilton vor der Tür, als sie sich gerade zum Essen begeben wollten. Myles sprang auf, und sie warf sich in seine Arme, lachte und weinte vor lauter Wiedersehensfreude. William war überglücklich und lud sie zum Essen ein, doch beide lehnten ab. Also schickte er sie, taktvoll wie er war, in den Salon. »Ihr Turteltauben habt euch sicher viel zu erzählen. Keine Sorge, wir kommen auch ohne euch zurecht.« Dann wandte er sich an Harriet. »Ich höre Hochzeitsglocken. Du weißt, meine Liebe, ich hatte befürchtet, er könnte sich in eine andere Frau verlieben und mit einer Braut am Arm heimkehren.« »Ja, ich sage nur: Ende gut, alles gut.« »Ich wollte sie eigentlich fragen, wann Zack und Sibell in die Stadt kommen. Hoffentlich ist Zack reisefähig.« Er seufzte glücklich. »Aber meine Fragen können warten.« 
     
    Zack hatte sich geweigert, im Wagen zu reisen. »Ich reite, Sibell, keine Diskussion. In einem Wagen durch die Gegend zu rumpeln wäre schrecklich. Ich fühle mich auf dem Pferd sehr wohl.« »Na schön«, sagte sie, »dann reite ich ebenfalls.« »Wirst du das schaffen?« »Wenn du es schaffst, schaffe ich es auch.« Die Männer, die Maudie und Lucy bis Pine Creek begleitet hatten, kamen zurück und berichteten, dass es keine Probleme gegeben hatte, von einem Radbruch in der Schlucht abgesehen. »Wir konnten ihn aber reparieren. Maudie war allerdings fuchsteufelswild über die Verzögerung«, meinten sie lachend. »Kein Erdrutsch?«, erkundigte sich Zack. Die Männer schüttelten den Kopf. »Nein, aber wir haben die Spuren gesehen. Deshalb auch die Probleme mit dem Wagen. Es war stellenweise ziemlich eng.« Es wurde vereinbart, dass Casey und ein anderer Viehhüter den Boss und seine Frau nach Pine Creek bringen sollten. Wenige Tage später machten sie sich auf den Weg. Sibell genoss den Ritt. Es war lange her, seit sie und Zack das letzte Mal eine Reise ohne den langsamen Wagen unternommen hatten, fast wie in alten Zeiten. Diese Erinnerung würde sie mitnehmen. Sie ritten in langsamem Trab, da sie es nicht eilig hatten, quer über Black Wattle, bevor sie dem Weg folgten. Nicht einmal der Regen störte sie, sie zog Ölzeug über und schob den Hut in den Nacken, damit ihr das kühle Wasser übers Gesicht rann. Zack zeigte ihnen die Wasserstelle, an der man ihn überfallen hatte. Keine Spur von Aborigines. Sie kampierten in einigen Meilen Entfernung. Sibell war glücklich, als sie mit den Männern ums Lagerfeuer saß. Dann fiel ihr ein, dass sie sich nach dem Verbleib des jungen Yorkey erkundigen wollte. »Ich kann nicht glauben, dass er einfach weggelaufen ist. Warum sollte er das tun?« »Keine Ahnung. Ist vielleicht auf Wanderung gegangen.« »Das würde er nicht tun. Ich habe gehört, wie er mit dir darüber gesprochen hat, Zack, er gehört keinem Stamm an. Außerdem kennt er sich in diesem Bezirk nicht aus. Sie besuchen auf der Wanderung nur die geheiligten Stätten ihrer Heimat. Mit den einheimischen Clans hatte er nichts zu tun.« »Vielleicht fühlte er sich auf Black Wattle fehl am Platz. Er ist Viehtreiber, die sind gern unterwegs. Vielleicht kommt er irgendwann zurück.« Als Sibell im Zelt in ihren Schlafsack gekrochen war, ging Zack noch einmal hinaus, um mit Casey zu sprechen. Auch sein Aufseher wunderte sich, dass Yorkey ohne ein Wort verschwunden war, und hatte alle Arbeiter nach ihm gefragt, bis er auf Dodds und seine Frau gestoßen war. »Worüber hat er mit dir geredet?«, fragte er sie. »Er wollte alles Mögliche wissen. Vor allem über Jimmy Moon.« »Wer ist das?« »Ach, das war vor deiner Zeit. Damals lebte dein Bruder noch hier. Jimmy Moon haben sie aufgehängt.« Casey war empört. »Mein Bruder Joe hat niemanden aufgehängt.« »Nicht er, ein Suchtrupp. Ein Haufen Schläger.« »Wieso?« Mrs. Dodds breitete wieder ihre Geschichte aus. Casey hörte zu, obwohl es ihm bei seinen Fragen nicht weiterhalf. »Er wurde

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